Kein Leipzig und Gelsenkirchen Diese fünf Wege führen Deutschland ins EM-Finale
13.06.2024, 20:32 Uhr
Im Berliner Olympiastadion steigt am 14. Juli das Finale der Fußball-Europameisterschaft 2024.
(Foto: picture alliance/dpa)
Fünf Wege führen nach Berlin - zumindest in der Theorie. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kann über verschiedene Routen ins Finale bei der Heim-EM einziehen. ntv.de programmiert das Navigationssystem auf Endspiel am 14. Juli - wann und wo geht's lang?
Die Europameisterschaft 2024 ist das vierte Fußball-Großereignis, das in Deutschland ausgetragen wird. Beim ersten großen Heimturnier, der WM 1974, stand Deutschland im Endspiel und holte am 7. Juli 1974 in München gegen die Niederlande den Titel. 1988 war Deutschland bei der ersten Heim-EM im Halbfinale im Hamburger Volksparkstadion gegen die Niederlande ausgeschieden, 2006 bei der zweiten Weltmeisterschaft im eigenen Land war im Halbfinale in Dortmund gegen Italien Endstation. 50 Jahre und exakt eine Woche später nach dem WM-Triumph 1974 will das DFB-Team nun zum zweiten Mal in seiner Geschichte ein großes Endspiel im eigenen Land bestreiten. Doch der Weg nach Berlin ist kompliziert. Fünf Routen führen Toni Kroos, İlkay Gündoğan, Florian Wirtz & Co. ins große Finale in der Hauptstadt.
Szenario 1: Deutschland wird Gruppensieger. Beendet Deutschland seine Vorrundengruppe mit Schottland, Ungarn und der Schweiz auf dem ersten Platz, reist das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann für das Achtelfinale nach Dortmund. Dort würde es am Samstag, 29. Juni, um 21 Uhr gegen den Zweiten der Gruppe C gehen. In Staffel C ist England klarer Favorit auf den Gruppensieg. Dänemark dürfte nominell die besten Chancen auf Platz zwei haben, aber auch Serbien und Slowenien werden sich Hoffnungen auf das Achtelfinale im Westfalenstadion machen.
Setzt sich Deutschland in Dortmund durch, geht es in Stuttgart weiter. Das Viertelfinale wäre nach dem zweiten Vorrundenspiel gegen Ungarn der zweite DFB-Auftritt am Neckar. Hier könnte es zum Aufeinandertreffen mit Spanien oder Italien kommen. Das Viertelfinale in Stuttgart wird am Freitag, 5. Juli, um 18 Uhr angepfiffen. Gewinnt das DFB-Team auch diese Partie, geht es dort weiter, wo diese Woche alles beginnt. In München trifft im Halbfinale am Dienstag, 9. Juli, ab 21 Uhr der Sieger der Stuttgarter Viertelfinal-Partie auf den Sieger des Viertelfinals aus Hamburg. Am wahrscheinlichsten wäre in diesem Fall eine Partie gegen Portugal, die Niederlande oder Frankreich.
Dieser Weg ins Endspiel hätte für Deutschland den Vorteil, einen Tag mehr freizuhaben vor dem Finale, das am 14. Juli um 21 Uhr in Berlin angepfiffen wird.
- Spielorte ab dem Achtelfinale: Dortmund, Stuttgart, München, Berlin
- Möglicher Weg bis zum Titel: Dänemark, Spanien, Portugal, Frankreich
Szenario 2: Deutschland wird Gruppenzweiter. Beendet die deutsche Mannschaft die Gruppenphase auf dem zweiten Platz, steuert der DFB-Tross schon im Achtelfinale Berlin an. Hier steigt am Samstag, 29. Juni, um 18 Uhr das erste K.o.-Spiel der Europameisterschaft. Gegner wäre in diesem Szenario der Zweite der Gruppe B. Weil sich hier Spanien, Italien und Kroatien tummeln, wäre ein frühes Topspiel für Deutschland garantiert.
Bis zum Viertelfinale hätte das DFB-Team dann eine lange Pause. Erst am Samstag, 6. Juli, würde es in der Runde der letzten Acht weitergehen. Ab 18 Uhr könnte es in Düsseldorf gegen England gehen. Mit einem Sieg in der NRW-Landeshauptstadt ginge es wie bei der Heim-WM 2006 im Halbfinale nach Dortmund. Belgien, Frankreich oder die Niederlande wären wahrscheinliche Gegner, theoretisch möglich wäre aber auch eine Neuauflage des WM-Halbfinals von 2006 gegen Italien. Die Partie in Dortmund steigt am Mittwoch, 10. Juli, ab 21 Uhr.
- Spielorte ab dem Achtelfinale: Berlin, Düsseldorf, Dortmund, Berlin
- Möglicher Weg bis zum Titel: Kroatien, England, Frankreich, Spanien
Szenario 3: Deutschland wird Gruppendritter und muss gegen den Sieger der Gruppe F spielen. Seit der EM 2016 und der Erweiterung auf 24 Teilnehmer, haben auch Gruppendritte die Chance auf die Teilnahme an der K.-o.-Phase. Das Nagelsmann-Team muss dafür aber als einer der vier besten Gruppendritten abschneiden. In diesem Szenario würde der Achtelfinal-Gegner entweder der Gruppensieger der Staffel F, B oder C sein. Letztlich hängt es davon ab, welche vier Gruppen die vier besten Dritten stellen.
Möglich ist in diesem Szenario, dass Deutschland nach dem letzten Vorrundenspiel gegen die Schweiz am 23. Juni, bis zu drei Tage warten muss, um überhaupt zu wissen, ob Platz drei in Gruppe A für das Achtelfinale reicht. Die Vorrunde endet nämlich erst am 26. Juni.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent müsste Deutschland im Gruppendritter-Szenario gegen den Sieger der Gruppe F spielen. Klarer Favorit ist Portugal. Dieses Achtelfinale würde in Frankfurt (Anstoß am Montag, 1. Juli, 21 Uhr) stattfinden, wo acht Tage zuvor bereits das letzte Gruppenspiel gegen die Schweiz steigt. In Hamburg (Freitag, 5. Juli, 21 Uhr) könnte im Viertelfinale die Niederlande warten, in München im Halbfinale (Dienstag, 9. Juli, 21 Uhr) Spanien.
- Spielorte ab dem Achtelfinale: Frankfurt, Hamburg, München, Berlin
- Möglicher Weg bis zum Titel: Portugal, Niederlande, Spanien, Frankreich
Szenario 4: Deutschland wird Gruppendritter und muss gegen den Sieger der Gruppe B spielen. Wird Deutschland nur Dritter in der Vorrunde, gibt es eine 30-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es im Achtelfinale gegen den Sieger der Gruppe B weitergeht. In diesem Szenario würde Deutschland am Sonntag, 30. Juni, ab 21 Uhr in Köln spielen. Gegner könnte zum Beispiel Spanien sein. Der weitere Weg wäre dann derselbe wie im Gruppensieger-Szenario, über Stuttgart (Freitag, 5. Juli, 18 Uhr) und München (Dienstag, 9. Juli, 21 Uhr) nach Berlin.
- Spielorte ab dem Achtelfinale: Köln, Stuttgart, München, Berlin
- Möglicher Weg bis zum Titel: Spanien, Dänemark, Portugal, Frankreich
Szenario 5: Deutschland wird Gruppendritter und muss gegen den Sieger der Gruppe E spielen. In 20 Prozent der Fälle - das ist das unwahrscheinlichste Szenario - landet Deutschland als Vorrundendritter im Achtelfinale von München. Hier würde am Dienstag, 2. Juli, ab 18 Uhr, der Sieger der Gruppe E warten. Belgien wäre in diesem Fall der wahrscheinlichste Gegner. In diesem Beispiel lägen für Deutschland satte neun Tage zwischen dem letzten Vorrundenspiel und dem Achtelfinale. Im Siegesfall würde es im Viertelfinale in Berlin (Samstag, 6. Juli, 21 Uhr) weitergehen, danach stünde das Halbfinale in Dortmund (Mittwoch, 10. Juli, 21 Uhr) auf dem Programm.
- Spielorte ab dem Achtelfinale: München, Berlin, Dortmund, Berlin
- Möglicher Weg bis zum Titel: Belgien, Frankreich, England, Spanien
Als Gruppendritter würde Deutschland in keinem Szenario auf den Tabellenersten der Gruppen A, C oder D treffen können. In jeder der fünf Routen nach Berlin spielt Deutschland, sollte es sich für das Finale qualifizieren, im Turnierverlauf in fünf oder sechs verschiedenen Stadien. Acht der zehn Spielorte können sich theoretisch Hoffnungen auf ein Deutschland-Spiel in der eigenen Stadt machen. Lediglich Leipzig und Gelsenkirchen - die beiden einzigen Gastgeber-Städte mit insgesamt nur vier EM-Spielen - scheiden als mögliche Spielorte für das DFB-Team in jedem Szenario aus.
Quelle: ntv.de