Bundestrainer hat Verständnis Flick wollte mit Kroos weitermachen

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Toni Kroos hat die große Ära des deutschen Fußballs in den 2010er-Jahren maßgeblich mitgeprägt. Nun macht er Schluss. Nach 106 Länderspielen beendet er seine DFB-Karriere. Der kommende Bundestrainer bedauert das. Der scheidende Bundestrainer schwärmt.

Der neue Bundestrainer Hansi Flick hat den Rücktritt von Toni Kroos aus der Fußball-Nationalmannschaft "wirklich sehr" bedauert. "Ich kann seine Beweggründe und seine Entscheidung jedoch nachvollziehen", wird Flick auf der DFB-Homepage zitiert. Der 31 Jahre alte Kroos hatte zuvor seinen Abschied aus dem Nationalteam verkündet. Flick hatte Kroos signalisiert, nach der EM weiter mit ihm arbeiten zu wollen, berichtete der Weltmeister von 2014. "Sein großer Wunsch ist es nun nach zehn intensiven Jahren der Doppelbelastung, sich auf Real Madrid zu konzentrieren und mehr Zeit mit der Familie zu verbringen", erklärte Flick.

Für Ex-Bundestrainer Löw war Kroos im Nationalteam ein Spieler mit überragenden Qualitäten sowie "ein großer Leader auf und neben dem Platz", wie er es in seinen Dankesworten formulierte: "Toni hat 106 Länderspiele, unser gemeinsamer langer Weg und unser Triumph in Brasilien werden uns für immer verbinden." Für Oliver Bierhoff gehörte Kroos "über Jahre hinweg zu den prägenden Gesichtern der Mannschaft". Er stehe "für höchste Professionalität und Loyalität und hat das Trikot mit dem Adler immer mit Stolz getragen". Der DFB-Manager dankte dem 31-Jährigen "für eine wunderbare Zeit und den großartigen Einsatz für die Nationalmannschaft".

Kroos hat sich mit der Verkündung seines Rücktritts ein bisschen Zeit gelassen. Drei Tage nach dem Scheitern des DFB-Teams im EM-Achtelfinale gegen England (0:2) wollte er mit der Entscheidung, die er längst gefällt hatte, aber nicht mehr hinter dem Berg halten. "106-mal habe ich für Deutschland gespielt, ein weiteres Mal wird es nicht geben", schrieb er am Freitag bei Instagram. Der Weltmeister von 2014 will künftig "mehr als Ehemann und Papa für meine Frau und meine drei Kinder da sein".

Der Schritt hatte sich abgezeichnet. "Eigentlich hätte ich ja 2014 aufhören müssen", hatte Kroos kürzlich erst gesagt, immerhin habe er seiner Frau versprochen: Wenn er Weltmeister sei, mache er Schluss. Auch 2018 habe er "überlegt", Löw aber stimmte ihn noch einmal um. Die Sehnsucht nach mehr Zeit mit seiner "Jessi" und den Kindern Leon, Amelie und Fin ist seither noch größer geworden - nun hat sie gesiegt über den Wunsch, noch einmal einen Titel im DFB-Trikot zu gewinnen.

Wobei: "Den Entschluss, nach diesem Turnier aufzuhören, hatte ich schon länger gefällt", räumte Kroos nun ein. Ja, "es war mir schon länger klar, dass ich für die WM 2022 in Katar nicht zur Verfügung stehe". Tatsächlich ist der 31 Jahre alte gebürtige Greifswalder ja keiner, der spontan aus dem Bauch heraus handelt. Nur andere Umstände hätte er sich dann doch vorgestellt zum längst eingeplanten Abschied.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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