"Wir sind wütend" Italien schimpft nach Niederlage gegen Spanien
21.06.2024, 10:27 UhrWegen eines Eigentors verliert Titelverteidiger Italien sein EM-Vorrundenspiel gegen Spanien knapp - doch die klare Unterlegenheit hinterlässt Spuren. Nationaltrainer Luciano Spalletti erkennt Fehler bei sich, Torhüter Gianluigi Donnarumma versucht, im Ärger auch etwas Positives zu sehen.
Gianluigi Donnarumma wuchs beinahe über sich hinaus, der italienische EM-Held parierte ein ums andere Mal - doch die Niederlage und die spanische "Lektion" für den Titelverteidiger konnte auch er nicht verhindern. "Natürlich hat Spanien hohe Qualität. Sie haben sehr viel Druck gemacht", gab der 25-Jährige nach dem 0:1 (0:0) gegen den Rekordeuropameister zu - und betonte: "Wir sind wütend." Lange brachte Donnarumma die spanischen Jungstars zur Verzweiflung. Der Keeper machte mehrere hochkarätige Chancen zunichte, ehe ihn sein eigener Abwehrspieler Riccardo Calafiori überwand (55.). Nach dem Abpfiff sank der italienische Schlussmann enttäuscht zu Boden.
Italien habe "enttäuscht", schrieb der "Corriere dello Sport". "La Repubblica" sah ein "gedämpftes Italien", das gegen ein "frischeres und schnelleres Spanien" noch "viel höher" hätte verlieren müssen. Und die "Gazzetta dello Sport" wertete die Pleite nach dem Auftakterfolg gegen Albanien (2:1) einzig als "Lektion in Sachen Fußball" für die Squadra Azzurra.
Nationaltrainer Luciano Spalletti räumte indes Fehler bei der Trainingssteuerung ein. "Bei uns ist etwas mit der Regeneration schiefgelaufen, weil die Spanier deutlich spritziger waren. Und das macht im Fußball den Unterschied", sagte der 65-Jährige nach der Pleite in Gelsenkirchen, die noch deutlich höher hätte ausfallen können.
Aber auch seine Spieler kritisierte der Coach nach dem über 90 Minuten schwachen Auftritt. "Ich habe von den Spielern mehr erwartet", sagte er. "Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen und waren am Ende nicht ebenbürtig." Seine Mannschaft habe nicht mit dem Tempo der Spanier mithalten können und viel zu hektisch gespielt. "Wenn ein paar Spieler nicht auf Niveau sind, dann wird es für die anderen schwieriger. Das ganze Team hat enttäuscht."
Während die Spanier vorzeitig den Achtelfinal-Einzug perfekt machten, benötigt Italien in der Gruppe B mindestens ein Remis am Montag (21 Uhr/MagentaTV und im Liveticker bei ntv.de) gegen Kroatien, um sicher weiterzukommen. "Das Schicksal liegt noch in unseren Händen, wir dürfen uns nicht verrückt machen", sagte Donnarumma und forderte: "Wir müssen alles auf die nächste Partie setzen und gewinnen. Gegen Kroatien werden wir sicher ein ganz anderes Spiel zeigen." Immerhin die Einstellung der Mannschaft habe gestimmt. "Darauf können wir aufbauen."
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa