Regenbogen nicht erlaubt DFB-Frauen legen sich auf FIFA-Kapitänsbinde fest
19.07.2023, 11:46 Uhr
Normalerweise trägt Kapitänin Alexandra Popp eine Regenbogen-Binde.
(Foto: IMAGO/Laci Perenyi)
Die "One Love"-Binde hat die FIFA für die Fußball-WM untersagt und stattdessen eine Auswahl an möglichen Modellen und Themen vorgegeben. Das DFB-Team hat sich eine davon ausgesucht, erklärt Kapitänin Alexandra Popp. Über ihre eigene Zukunft will sie vor dem Turnier nicht sprechen.
Alexandra Popp wird bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland die FIFA-Kapitänsbinde mit dem Slogan "Vereint gegen Gewalt gegen Frauen" tragen. Diese Entscheidung gab die Spielführerin des deutschen Nationalteams auf der ersten Pressekonferenz im australischen Wyong bekannt.
Normalerweise trägt Popp die Regenbogenbinde, bei der WM hat der Weltverband FIFA aber zur Auswahl acht Binden mit Botschaften zu sozialen Anliegen zur Auswahl vorgegeben. Eine dieser Optionen mit der Aufschrift "Vereint für Inklusion" ähnelt der bei der Männer-WM 2022 in Katar verbotenen "One Love"-Binde.
Das "Vielfaltsthema" sei "grundsätzlich unser Ding, das bespielen wir schon seit Jahren und werden das auch so bespielen, das ist jedem klar", führte Popp aus. Das nun gewählte Anliegen sei "auch ein riesengroßes Thema, gerade was auch häusliche Gewalt angeht", erklärte Popp: "Wir haben mit dem DFB zudem eine Kooperation mit UN Women und machen jährlich einen 'Orange Day' zu diesem Thema."
Das Nationalteam wolle durch die gewählte blaue Binde mit der weißen Aufschrift während der gesamten Endrunde (20. Juli bis 20. August) "ein ganz wichtiges anderes Thema aufzeigen, das teilweise zu kurz kommt", wie die Stürmerin fünf Tage vor dem WM-Auftakt des DFB-Teams gegen Marokko am Montag (10.30 Uhr MESZ/ZDF und im Liveticker bei ntv.de) erklärte.
Keine Lust auf Zukunftsfragen
Bei der Pressekonferenz erklärte Popp weiter, dass sie sich derzeit nicht mit ihrer eigenen Zukunft in der Nationalmannschaft beschäftige. "Ich stehe gerade vor der Weltmeisterschaft, die noch nicht einmal begonnen hat. Da schon über das Karriereende zu sprechen - da habe ich gerade gar keine Lust drauf", sagte sie. Popp gehört mit ihren 32 Jahren zu den ältesten Spielerinnen im deutschen WM-Aufgebot und ist mit 128 Länderspielen zugleich die erfahrenste Akteurin im Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.
Wie lange sie noch für Deutschland spielen werde, sei aber offen. "Das ist keine Entscheidung, die ich heute oder morgen treffen könnte, weil ich mich grundsätzlich noch nicht bereit dazu fühle", sagte Popp und ergänzte: "Ich denke, es wird ein Gefühl sein, das ich in meinem Bauch haben werde, das mir sagt, jetzt ist es Zeit aufzuhören." Für die Stürmerin vom Pokalsieger und Vizemeister VfL Wolfsburg ist es bereits die vierte WM-Teilnahme nach 2011, 2015 und 2019. Eine Medaille blieb ihr dabei stets verwehrt.
Quelle: ntv.de, ses/sid/dpa