Australiens Fußballerinnen droht überraschend schon das WM-Aus in der Vorrunde. Die favorisierte Elf des Gastgeberlandes verspielt gegen Nigeria eine Führung - und muss nun im Gruppenfinale voraussichtlich den Olympiasieger Kanada aus dem Weg räumen, um das Achtelfinale noch zu erreichen.

Die australischen Fußballerinnen müssen bei ihrer Heim-WM ernsthaft um den Einzug ins Achtelfinale zittern. Die Matildas verloren gegen Außenseiter Nigeria überraschend mit 2:3 (1:1) und stehen mit bislang drei Punkten am letzten Spieltag gehörig unter Druck. Erneut ohne die verletzte Starspielerin Samantha Kerr angetreten, droht Australien das erste Vorrundenaus bei einem Weltturnier seit 2003.

Die Führung von Emily van Egmond (45.+1) egalisierte Uchenna Kanu (45.+6) in einer turbulenten Nachspielzeit der ersten Hälfte. Osinachi Ohale (65.) und Asisat Oshoala (72.) nach einem katastrophalen Missverständnis in der australischen Hintermannschaft versetzten die 46.851 Zuschauer in Brisbane endgültig in einen Schockzustand. Alanna Kennedy (90.+10) gelang per Kopf noch das Anschlusstor.

Australien bestimmte von Beginn an die Partie, es mangelte gegen robuste Nigerianerinnen allerdings an Ideen und Durchsetzungsvermögen. Die erste Topchance vergab Hayley Raso (31.) nach einer Ecke, ehe van Egbo einen schnellen Gegenangriff über die linke Seite vollendete. Aus dem Nichts schlug Kanu nach einer abgefälschten Flanke mit dem Pausenpfiff zurück.

Im zweiten Abschnitt entwickelte sich ein intensiver Abnutzungskampf im Mittelfeld, Torchancen blieben Mangelware. Dann staubte Ohale nach einer Ecke per Kopf ab und Oshoala nutzte die unzureichende Absprache zwischen Alanna Kennedy und Torfrau Mackenzie Arnold. Die Nigerianerin fing eine zu kurz geratene Kopfball-Rückgabe ab und schob den Ball ins leere Tor ein.

Im direkten Duell mit den Kanadierinnen (4) reicht zum definitiven Weiterkommen am Montag (12 Uhr MESZ/ZDF und im Liveticker bei ntv.de) nur ein Sieg. Sollte Nigeria (4) sein Parallelspiel gegen die bereits ausgeschiedenen Irinnen verlieren, könnte je nach Tordifferenz für die Gastgeberinnen auch ein Remis reichen.