Der heiße Stuhl 16. Trainerrauswurf in Serie A
14.04.2010, 10:15 UhrDie italienische Serie A ist für Trainer ein ungemütliches Betätigungsfeld, zumindest in dieser Saison. Nach dem überraschenden Rauswurf von Massimiliano Allegri in Cagliari steht die Zahl der Trainerentlassungen inzwischen bei 16. Ein respektabler Wert bei 20 teilnehmenden Mannschaften.

Auf dem Trainermarkt: Massimiliano Allegri.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
In der italienischen Fußballliga ist der 16. Trainer in der laufenden Saison entlassen worden: Cagliari Calcio trennte sich am späten Dienstagabend von Massimiliano Allegri. Das Team werde jetzt durch Nachwuchscoach Giorgio Melis und den ehemaligen Cagliari-Verteidiger Gianluca Festa betreut, teilte der Club mit. Die Entscheidung des als sehr impulsiv bekannten Vereinspräsidenten Massimo Cellino kam völlig überraschend, da bislang von einer Vertragsverlängerung für Allegri die Rede war.
Noch vor einem Jahr war der 2008 nach Cagliari gekommene Allegri als "Bester Trainer der Saison" in Italien ausgezeichnet worden. Fünf Spieltage vor Ende der Serie A hatte Cagliari mit 40 Punkten als Tabellenzwölfter den Klassenverbleib gesichert, allerdings auch seit neun Spielen nicht mehr gewonnen.
Italiens Sportzeitungen spekulierten, dass Allegri für die kommende Saison bereits mit einem anderen Club einig gewesen sei und Cellino ihn deshalb aus Verärgerung entlassen habe. Die "Gazzetta dello Sport" nannte Juventus Turin, den AC Mailand und den AC Florenz als mögliche neue Clubs für den umworbenenen Allegri. Im Falle eines Rücktritts von Marcello Lippi nach der WM in Südafrika war der Coach in den vergangenen Wochen sogar als italienischer Nationaltrainer gehandelt worden.
Biotop Bundesliga
Vergleichsweise ruhig geht es auf dem deutschen Trainermarkt zu. In der Bundesliga gab es in der laufenden Saison sechs Trainerwechsel: in Nürnberg (Dieter Hecking für Michael Oenning), Berlin (Friedhelm Funkel für Lucien Favre), Stuttgart (Christian Gross für Markus Babbel), Hannover (Mirko Slomka für Andreas Bergmann, der zuvor Dieter Hecking abgelöst hatte) und Mainz. Dort musste Jörn Andersen schon vor dem ersten Spieltag gehen. Für ihn kam Thomas Tuchel - und hatte Erfolg.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa