Investor Ismaik dreht frei 1860 München erteilt Medien Hausverbot
26.11.2016, 13:24 Uhr
Hasan Ismaik greift durch.
(Foto: imago/Lackovic)
Der TSV 1860 München schottet sich weiter ab. Nach dem zunächst verhängten Presseboykott, erteilt Hasan Ismaik allen Medienvertretern auch ein Hausverbot. Der Investor will damit eine fiese "Lügenkampagne" stoppen.
Der TSV 1860 München hat nach den jüngsten Entwicklungen rund um Investor Hasan Ismaik neben einem Presseboykott nun auch ein Hausverbot für Journalisten ausgesprochen. Den Medienvertretern sei "der Zugang zum Trainingsgelände nicht gestattet", teilte der Fußball-Zweitligist mit.
Der kriselnde Verein, der sich zu Wochenbeginn vom Cheftrainer und seinen beiden Geschäftsführern trennte, hatte zunächst am Freitagabend erste Maßnahmen ergriffen: "Sämtliche Repräsentanten der Löwen sowie die 1860-Lizenzmannschaft stehen bis auf Weiteres nicht für Interviews und Gesprächsanfragen aller Medien zur Verfügung." Den vertraglichen Verpflichtungen der Liga, etwa bei Spieltags-Pressekonferenzen, komme 1860 weiter nach.
In einem Facebook-Post hatte Ismaik zuvor in einer beispiellosen Attacke auf seiner Facebook-Seite die Berichterstattung "in regionalen und überregionalen Medien" über den deutschen Meister von 1966 "despektierlich, unverschämt und verlogen" genannt. Ismaik sieht eine "Lügenkampagne" von "charakterlosen Menschen". Daraufhin wurde der Verein vom Bayerischen Journalistenverband zu mehr Sachlichkeit aufgefordert.
Hintergrund ist auch die Reaktion der kritischen Öffentlichkeit auf die Entlassung von Trainer Kosta Runjaic. Der jordanische Geschäftsmann hatte Runjaic am Dienstag nach nur 144 Tagen, über den Kopf von Sportdirektor Thomas Eichin hinweg, entlassen und Eichin als Geschäftsführer abberufen. Im ersten Punktspiel nach der Trennung von Trainer Kosta Runjaic müssen die "Löwen" am Sonntag unter Interimscoach Daniel Bierofka beim Tabellenführer Eintracht Braunschweig antreten.
Quelle: ntv.de, tno/dpa