Fußball

Lampard mit Handbruch beim Jubel Aktivist bindet sich am Torpfosten fest

Kabelbinder um den Hals - so fesselt sich ein Aktivist am Torpfosten.

Kabelbinder um den Hals - so fesselt sich ein Aktivist am Torpfosten.

(Foto: AP)

Ein turbulentes Spiel mit dramatischer Fan-Unterbrechung endet mit dem Siegtreffer in der 99. Minute: Der FC Everton siegt im Abstiegskampf, Trainer Frank Lampard bricht sich dabei die Hand. Zuvor bindet sich ein junger Aktivist mit Kabelbinder um den Hals am Torpfosten fest.

Teammanager Frank Lampard hat den Premier-League-Sieg seines FC Everton teuer bezahlt. "Ich habe mir beim Jubeln die Hand gebrochen", sagte der 43-Jährige nach dem 1:0-Last-Minute-Sieg gegen Newcastle United bei Amazon Prime: "Es ist ein bisschen wund und ein bisschen wackelig, aber das ist mir egal."

Lampard hat sich die Verletzung offenbar bar beim Feiern von Alex Iwobis spätem Siegtreffer (90.+9) trotz Unterzahl zugezogen. Es war ein wichtiges Tor im Abstiegskampf. Erstmals nach vier Pleiten gewinnen die "Toffees" wieder ein Spiel. Damit hält Everton drei Punkte Abstand zu den Abstiegsrängen. Für die drei Punkte nehme er auch seine Verletzung in Kauf, so Lampard.

"Es war eine unglaubliche Nacht und wir brauchen solche Nächte. Geist und Zusammenhalt, die Spieler sind heute Abend aufgestanden", schwärmte Lampard, der den Klub Ende Januar übernommen hat. "Es war kein Abend für Qualität oder Ruhe. Das Stadion bedeutet so viel, das haben wir alle gespürt. Ich wollte die Atmosphäre nutzen."

Mit Kabelbinder an Pfosten gebunden

Zuvor war es in der Partie bereits zu einer kuriosen Spielunterbrechung gekommen. Ein Zuschauer hatte sich mit einem Kabelbinder um den Hals am Torpfosten festgebunden und musste von mehreren Ordnern mit einem Bolzenschneider "befreit" werden, ehe er vom Feld getragen werden konnte.

Der junge Mann trug dabei ein orangefarbenes T-Shirt mit der Aufschrift "Just Stop Oil", einer Kampagnengruppe, die sich dafür einsetzt, die Erforschung fossiler Brennstoffe in Großbritannien zu stoppen. Nach einer knapp zehnminütigen Unterbrechung wurde das Nachholspiel fortgesetzt.

Passend zu seinem Protest gibt es auf der Facebook-Seite der Gruppe ein Bekenner-Video: "Heute werde ich ein Spiel unterbrechen, um auf die Auswirkungen von Ölnutzung auf unsere Umwelt deutlich zu machen. Die Erde steht auf dem Spiel, weil Menschen aufgrund der globalen Erwärmung flüchten müssen und um ihre Zukunft kämpfen", sagt darin der junge Mann, der sich an den Pfosten gebunden hatte. Laut eigener Aussage heißt er Louis McKechnie, ist 21 Jahre alt und Ingenieurs-Student. Er habe Angst, sagte McKechnie vor der Aktion, aber so viele Menschen wie möglich sollten schleunigst über die Gefahren und die Zukunft aufgeklärt werden.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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