Fußball

"Geld fehlt an allen Ecken und Enden" Alemannia hofft auf Rettung

Wie geht es weiter in Aachen? Eine Insolvenz wollen die Verantwortlichen abwenden.

Wie geht es weiter in Aachen? Eine Insolvenz wollen die Verantwortlichen abwenden.

(Foto: dpa)

Angesichts eines finanziellen Scherbenhaufens beginnen am Tivoli die Aufräumarbeiten. Der schwer angeschlagene Fußball-Drittligist Alemannia Aachen verschafft sich im Kampf gegen die drohende Insolvenz etwas Luft, zieht personelle Konsequenzen - legt aber die Karten nicht auf den Tisch.

Alemannia Aachen hat die drohende Insolvenz vorerst abgewendet. Es gebe einen Geldgeber "aus den eigenen Reihen", teilte der Verein mit, machte aber keine genaue Angaben zu seiner finanziellen Situation. Nach Medienberichten soll das Defizit bei 3,9 Millionen Euro liegen. Der Traditionsklub musste demnach kurzfristig zwei Millionen Euro auftreiben. Der Verein trennte sich mit sofortiger Wirkung von seinem Geschäftsführer Frithjof Kraemer. Sportdirektor Uwe Scherr werde die Funktion kommissarisch übernehmen. Der frühere Erstligist will kurzfristig ein neues Wirtschaftskonzept erstellen.

"Wir stehen vor einem Scherbenhaufen. Geld fehlt an allen Ecken und Enden", sagte Aufsichtsratschef Meino Heyen. Es habe aufgelaufene Kosten aus der vergangenen Saison gegeben. "Die neue Saison begann mit finanziellen Verlusten, so dass wir da stehen, wo wir heute stehen, nämlich vor der Insolvenz." Nach Medienberichten soll es in vielen Punkten Etatüberschreitungen gegeben haben, auch bei den Gehältern für die Spieler.

"Wir möchten keine Zahlen in den Raum stellen"

Die Vereinsspitze sei zu dem Schluss gekommen, dass Alemannia keine Insolvenz vertrage. "Möglicherweise würde man sich davon nicht erholen", sagte Heyen. Wie viel und zu welchen Konditionen frisches Geld in den Verein gepumpt wird, dazu gab es keine Angaben. "Wir möchten keine Zahlen in den Raum stellen", sagte Aufsichtsrat Michael Nobis. Zwei externe Finanzexperten würden alles auf den Prüfstand stellen: "Dann müssen einschneidende Maßnahmen her." Der Verein kündigte Einschnitte in Komfort und Service an.

Die Stadt Aachen hatte dem Verein nach dem Stadionneubau ein Darlehen von knapp 19 Millionen Euro gewährt. Dem Verein fehlten drei Millionen Euro für den laufenden Betrieb und rund 2,5 Millionen Euro für den Ausbau der Infrastruktur. Aachen war in der Saison 2006/07 aus der Bundesliga und in der vergangenen Spielzeit aus der 2. Liga abgestiegen. In der 3. Liga steht der Club auf Rang 14.

Quelle: ntv.de, dpa

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