Bayern in der Champions League Alles, nur nicht Barcelona
18.03.2010, 16:08 UhrWer ist der nächste Gegner? Das erfährt der FC Bayern, wenn am Freitag die Viertelfinalspiele der Fußball-Champions-League ausgelost werden. Sieben Mannschaften stehen zur Auswahl, alle nicht schlecht. Doch vor einer haben die Münchner besonders große Angst. Und so lautet das Stoßgebet: Alles, nur nicht der FC Barcleona.
Wenn der Europäische Fußballverband am Freitag ab 12 Uhr im schweizerischen Nyon auslosen lässt, wer gegen wen im Viertelfinale der Champions League spielt, dann hoffen sie beim FC Bayern, dass eines nicht passiert. "Ich habe keinen Favoriten für die Auslosung - aber am liebsten nicht gegen Barcelona", sagt Kapitän Mark van Bommel. Er sagt das nicht ohne Grund. Nicht nur, dass die Katalanen in vergangenen Jahr die Königsklasse gewonnen und am Mittwoch den VfB Stuttgart mit 4:0 vom Platz gefegt haben.
Nein, da war noch etwas. Am 8. April 2009 haben die Bayern zum bisher letzten Mal in Barcelona gespielt. Und verloren das Hinspiel mit 0:4. Die Schmach von Barcelona war - abgesehen von der 1:5-Niederlage in Wolfsburg vier Tage zuvor und abgesehen davon, dass die Münchner zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem DFB-Pokal ausgeschieden waren - der Anfang vom Ende des Erfolgstrainers Jürgen Klinsmann beim FC Bayern. Da half es ihm auch wenig, dass es für seine Mannschaft im Rückspiel gegen Barcelona in München immerhin zu einem 1:1 reichte. Am 27. April war das Reformprojekt gescheitert, Klinsmann musste gehen, zehn Monate nach seinem Amtsantritt.
Ein Jahr und zwei Trainer später
Er hatte das nicht geschafft, was er schaffen sollte: den ruhmreichen FC Bayern wieder näher an die besten Mannschaften Europas heranzuführen. Die Niederlage im Camp Nou war nicht einfach einer Niederlage. Sie war eine Lehrstunde in Sachen Kombinationsfußball. Und sie hatte den Münchnern und ihrem Trainer-Novizen überdeutlich aufgezeigt, wo ihre Grenzen liegen. Fazit: international nicht konkurrenzfähig.
Bleibt die Frage: Hat sich das nun geändert, ein Jahr und zwei Trainer später? Formal erst einmal nicht. Louis van Gaal ist bisher so weit gekommen wie Jürgen Klinsmann, nämlich bis ins Viertelfinale der Champions League. Das wissen auch die, die im Verein das Sagen haben. Deshalb sagte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende, in der "Welt": "Wir sind von den Topklubs noch ein Stück weit entfernt. Unser Ziel muss es in den nächsten Jahren sein, so stabil zu werden, dass wir wieder näher an diese Klubs herankommen."
Das könnte nach Tiefstapelei klingen, doch die Bilanz der vergangenen zehn Jahre seit dem Finalsieg gegen Valencia 2001 spricht dagegen: Fünfmal erreichten die Bayern das Viertelfinale, einmal das Achtelfinale, einmal scheiterten sie in der Vorrunde und einmal, in der Saison 2007/2008 waren sie gar nicht dabei.
Der Plan lautet: Ein bisschen Glück muss sein
Nun also steht das Viertelfinale an, nur gegen wen die Münchner am 30. oder 31. März im Hinspiel und am 6./7. April im Rückspiel spielen dürfen – oder müssen -, das wissen sie noch nicht. Bevor das feststeht, lautet der Plan: Dusel. "Wir brauchen Losglück, dann haben wir die Chance aufs Halbfinale." Sagt Karl-Heinz Rummenigge. Und wir nehmen einfach mal an, dass er weiß, wovon er spricht.
Zur Auswahl stehen die beiden englischen Teams Manchester United und Arsenal London, Olympique Lyon und Girondins Bordeaux aus Frankreich, Inter Mailand aus Italien und die Russen von ZSKA Moskau. Ach ja, und der FC Barcelona aus Spanien.
Quelle: ntv.de