Fußball

FC Bayern dementiert Spekulationen Alles prima mit Trainer Heynckes

Freunde fürs Leben? Uli Hoeneß und Jupp Heynckes.

Freunde fürs Leben? Uli Hoeneß und Jupp Heynckes.

(Foto: dpa)

Beim FC Bayern läuft es nicht rund, und wie das im Profifußball so ist, rückt der Trainer in die Kritik. Nun gibt es Gerüchte, dass Jupp Heynckes die Münchner bereits im Sommer verlässt. Doch der Verein widerspricht energisch, die Verantwortlichen hätten "vollstes Vertrauen in seine Arbeit".

Sie hatten sich das so schön ausgedacht beim FC Bayern. Nach den schlechten Erfahrungen mit Jürgen Klinsmann und Louis van Gaal sollte Jupp Heynckes der Mann sein, der den Fußball-Bundesligisten wieder in ruhiges Fahrwasser bringt. Und quasi nebenbei ein paar Titel einheimst. Dafür hatten sie den Trainer mit einem Vertrag über zwei Jahre ausgestattet, der im Sommer 2013 ausläuft. Und noch in der Vorrunde hatte Präsident Uli Hoeneß darüber räsoniert, den Kontrakt mit seinem Freund zu verlängern.

Heynckes sei ein Mann, "der fantastische Arbeit leistet und diesen Verein wieder total zur Ruhe gebracht hat", schwärmte Hoeneß Mitte Dezember im Fachmagazin "Kicker". "Wir haben eine klare Absprache, dass wir frühestens ein halbes Jahr vor Ablauf seines Vertrags uns darüber Gedanken machen. Wenn das weiterhin so läuft wie bisher - ohne jegliche Probleme - und er gesund bleibt, gibt es aus heutiger Sicht überhaupt keine Frage, ob wir nicht noch ein Jährchen dranhängen können."

Bayern: "Vollstes Vertrauen"

Aus damaliger Sicht - als die Bayern die Tabelle der Bundesliga mit drei Punkten vor Borussia Dortmund anführten. Nun will die "Bild"-Zeitung erfahren haben, dass sich Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge Gedanken darüber machen, wer Jupp Heynckes nach Ende der Saison als Trainer ablösen könnte. Allerdings schreibt das Blatt nur von Gerüchten. Dabei soll Rummenigge Mönchengladbachs Übungsleiter Lucien Favre favorisieren, Hoeneß habe sich angeblich für Mirko Slomka von Hannover 96 ausgesprochen. Mittlerweile hat der Verein die Meldung der "Bild"-Zeitung dementiert. "Die Verantwortlichen des FC Bayern München verurteilen diese ungeheuerlichen Medien-Spekulationen, die auf keinerlei Fakten basieren, aufs Schärfste." Der FC Bayern habe "vollstes Vertrauen in Jupp Heynckes und seine Arbeit".

Zumal auf den ersten Blick nicht alles schlecht ist. Während sie in der Bundesliga mittlerweile sieben Punkte hinter dem deutschen Meister Borussia Dortmund zurückliegen, stehen sie im DFB-Pokal im Halbfinale, dort geht es am 21. März zu Borussia Mönchengladbach. In der Champions League haben die Bayern die Chance, nach dem 0:1 im Hinspiel am 13. März gegen den FC Basel das Viertelfinale zu erreichen. Mindestens zwei Titel sind - theoretisch - noch drin. Doch die Krise der Münchner scheint grundsätzlicher zu sein, in der derzeitigen Form kann sich niemand vorstellen, dass die Mannschaft gegen Teams wie Real Madrid, den FC Barcelona, aber auch den AC Mailand eine fundierte Chance hätte.

Nun steht der Trainer im Zentrum der Kritik

Gegen ein Erreichen des Finales, das am 19. Mai - wer wüsste das nicht? - in München stattfindet, spricht vor allem das, was Nationalspieler Thomas Müller als "eklatante Auswärtsschwäche" bezeichnete. "Wir befinden uns im Eine-Woche-gut-eine-Woche-schlecht-Rhythmus." Und Mönchengladbach, das ist das Team, das den FC Bayern in dieser Saison in beiden Bundesligaspielen besiegt hat. Schwerer aber dürfte wiegen, dass Heynckes es bisher nicht geschafft hat, aus einer Ansammlung hervorragender Spieler ein Spitzenteam mit einem zukunftsfähigen Spielkonzept zu formen.

Nach Monaten der Ruhe rückt der Trainer nach den Gesetzmäßigkeiten der Branche immer mehr ins Zentrum der Kritik. Nur seine Chefs halten sich bisher zurück. Dabei dürfte es durchaus eine Rolle spielen, dass Hoeneß mehrmals betont hat, dass er Heynckes 1991 entlassen habe, sei der größte Fehler seiner Karriere gewesen. Deswegen scheint es auch schwer vorstellbar, dass der Trainer akut um seinen Job bangen muss. Doch falls die Bayern in den kommenden, entscheidenden zwei Wochen nicht auf den Pfad des Erfolges zurückkehren, könnte es gut sein, dass Hoeneß, Rummenigge und Heynckes sich im Sommer zusammensetzen und reden. Und am Ende könnte Heynckes anbieten, von sich aus aufzuhören. Mit seinen 66 Jahren dürfte er keiner sein, der an seinem Stuhl klebt. Dabei hatten sie sich das alles so schön ausgedacht.

Quelle: ntv.de

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