Fußball

Löw bleibt Bundestrainer Alles prima - vorbehaltlich

Joachim Löw und sein Team bleiben im Amt und sollen die deutschen Fußballer zur Europameisterschaft 2012 führen. Das ist prima, auch für den DFB. Und wie sagt Löw doch so schön: "Dr. Zwanziger und Wolfgang Niersbach haben uns immer vorbehaltlich unterstützt."

Die Vier von der Bankstelle: Oliver Bierhoff, Hans-Dieter Flick, Joachim Löw und Andreas Köpke.

Die Vier von der Bankstelle: Oliver Bierhoff, Hans-Dieter Flick, Joachim Löw und Andreas Köpke.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Bemerkenswerteste war ein Verspecher des alten und neuen Bundestrainers. "Dr. Zwanziger und Wolfgang Niersbach haben uns immer vorbehaltlich unterstützt", sagte Joachim Löw bei der Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes. Wie wahr – auch wenn er sich wie erwähnt nur versprochen hat. Vorbehaltlos wollte er sagen.

Und so trainiert Joachim Löw auch in den kommenden zwei Jahren Deutschlands beste Fußballer. Das ist eine gute Nachricht – auch wenn sie kaum noch überrascht. Gut, weil Löw ein hervorragender Trainer ist, sich die Mannschaft unter seiner Regie seit 2006 kontinuierlich entwickelt hat – und bei der Weltmeisterschaft in Südafrika den besten Fußball einer deutschen Mannschaft seit Jahrzehnten gezeigt hat.

Wenig überraschend, weil einfach nichts dagegen sprach, dass er weitermacht. Und niemand ernsthaft daran gezweifelt hat, dass Joachim Löw den Weg, den er eingeschlagen hat, auch weitergehen will. Auch wenn die Unterstützung des DFB, des Präsidenten Theo Zwanziger und des Generalsekretärs Wolfgang Niersbach nicht immer vorbehaltlos war, wie die gescheiterten Verhandlungen um die neuen Verträge vor der Weltmeisterschaft gezeigt haben.

Da klopfen sie sich auf die Schulter

Der Weg führt Joachim Löw und seine extrem junge, begabte und lernwillige Mannschaft direkt zur Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. Joachim Löw wird das mit seinen alten Weggefährten tun, sein Assistent Hans-Dieter Flick, der Manager Oliver Bierhoff und Torwarttrainer Andreas Köpke machen weiter. Das Erfolgs-Quartett bleibt zusammen. Auch das ist eine gute Nachricht.

Da dürfen sich die Verantwortlichen beim Deutschen Fußball-Bund gegenseitig auf die Schultern klopfen. Endlich einmal eine Entscheidung, für die sie nicht kritisiert werden. Das gab es in jüngster Zeit nicht oft. Und auch der gramgebeugte und amtsmüde Theo Zwanziger hat nun wieder einen Grund, im Herbst für eine neue Amtszeit zu kandidieren. Er will, so kündigte er an, sich schnell entscheiden.

Kein schöner Amt in diesem Land

Die Trainer, der Manager und die DFB-Spitze jedenfalls haben sich zusammengerauft. Joachim Löw hat sich von der sportlichen Perspektive leiten lassen – und nicht von seiner persönlichen Befindlichkeit. Denn Grund zum Groll hätte er nach der zunächst geplatzten Vertragsverlängerung allemal gehabt. Doch er hat sich für den besten Job entschieden, den er kriegen konnte – kein schöner Amt in diesem Land.

Und der Verband hat gezeigt, dass er bei allen Querelen auch mit Theo Zwanziger immer noch handeln kann. Zumindest dann, wenn's wirklich wichtig wird. Noch eine gute Nachricht. Vorbehaltlich sozusagen. Die nächsten Verhandlungen stehen in zwei Jahren an.

Quelle: ntv.de

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