Fußball

Vorwurf sexueller Belästigung Amerell zieht zurück

Der Deutsche Fußball-Bund einigt sich außergerichtlich mit Manfred Amerell - und darf weiter behaupten, der ehemalige Schiedsrichterbeobachter habe junge Kollegen sexuell belästigt.

Der Vorwurf bleibt: Manfred Amerell.

Der Vorwurf bleibt: Manfred Amerell.

(Foto: dpa)

Der Deutsche Fußball-Bund und der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Manfred Amerell haben sich in ihrer Auseinandersetzung um angebliche sexuelle Übergriffe außergerichtlich geeinigt. Das gaben die Beteiligten nach einem dreieinhalbstündigen internen Vorgespräch in bekannt. Die eigentlich geplante öffentliche Anhörung vor dem Münchner Landgericht kam daher nicht zustande.

Und was heißt das genau? Amerell zieht seinen Antrag auf eine einstweilige Verfügung zurück. Der DFB darf damit die Vorwürfe gegen Amerell weiter öffentlich erheben und von "sexueller Belästigung" sowie "Übergriffen" auf andere Unparteiische sprechen. Im Gegenzug bekommt Amerell Einsicht in die eidesstattlichen Versicherungen der bisher nicht genannten vier Unparteiischen, die Amerell belastet hatten. Als erster hatte der 27 Jahre alte Fifa-Schiedsrichter Michael Kempter aus Sauldorf seinem Förderer Amerell öffentlich sexuelle Belästigung vorgeworfen.

Und Zwanziger darf vorerst bleiben

Amerell, der alle Vorwürfe bestreitet, darf die Namen der Referees bei einer Strafandrohung von 25.000 Euro aber nicht öffentlich machen. Das 63 Jahre alte ehemalige Mitglied im Schiedsrichterausschuss hat inzwischen alle Funktionen im DFB-Schiedsrichterwesen niedergelegt.

Ach ja: Und DFB-Präsident Theo Zwanziger muss jetzt vorerst auch nicht zurücktreten. Zwanziger, der im Landgericht nicht persönlich vertreten war, hatte zuvor seine Zukunft als DFB-Boss mit dem Ausgang der Auseinandersetzung mit Amerell verknüpft. "Wenn wir diesen Prozess verlieren, muss ich selbstverständlich sofort von meinem Amt als DFB-Präsident zurücktreten. Dieser Fall träte ein, wenn die Aussagen aller jungen Schiedsrichter, die wir zu schützen haben, und ihre eidesstattlichen Erklärungen falsch wären. Denn dann wäre Herr Amerell das Opfer."

Quelle: ntv.de, sgi/dpa/sid

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