Trainer tritt zurück Angeklagter Giggs erlöst WM-Teilnehmer Wales
21.06.2022, 06:56 Uhr
Ryan Giggs ist auch offiziell nicht mehr Trainer der Nationalmannschaft von Wales.
(Foto: AP)
Ryan Giggs ist als Spieler ein großer Star bei Manchester United, als Nationaltrainer betreut er später sein Heimatland Wales. Doch seit Ende 2020 steht er nicht mehr an der Seitenlinie, weil es schwere Vorwürfe gegen den einstigen Champions-League-Gewinner gibt. Nun ist die Trennung offiziell.
Gut zwei Wochen nach der Qualifikation für die Weltmeisterschaft ist der mit Vorwürfen von häuslicher Gewalt konfrontierte Ryan Giggs als Nationaltrainer von Wales zurückgetreten. Das bestätigte der nationale Verband. Man bedanke sich bei Ryan Giggs für seine Amtszeit als Trainer der Männer-Nationalmannschaft und schätze seine Entscheidung, "die im besten Interesse des walisischen Fußballs liegt", hieß es auf der Internetseite.
Giggs hatte sein Amt bereits seit November 2020 ruhen lassen, nachdem er wegen des Vorwurfs von häuslicher Gewalt vorübergehend festgenommen worden war. Der 48-jährige Ex-Profi von Manchester United soll seine frühere Lebensgefährtin kontrolliert und angegriffen haben.
"Nach reiflicher Überlegung trete ich mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Trainer des Männer-Nationalteams von Wales zurück", hieß es in einer Erklärung von Giggs, aus der britische Medien zitierten. "Der gesamte Fokus des Verbandes, der Spieler und des Trainerteams soll auf der Vorbereitung auf das Turnier liegen - ohne Spekulationen um den Trainer".
Der ehemalige Profi, der die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bestreitet, muss sich Anfang August vor Gericht verantworten. Im Hinblick auf seine anstehende Gerichtsverhandlung schrieb Giggs in einem Statement: "Wie bereits bekannt ist, habe ich auf nicht schuldig plädiert, was die strafrechtlichen Vorwürfe angeht, die vor dem Manchester Crown Court verhandelt werden. Ich habe zwar Vertrauen in unsere Gerichte, aber ich hatte gehofft, dass der Fall früher verhandelt wird, damit ich meine Führungsaufgaben wieder wahrnehmen kann. Niemand hat die Schuld an der Verzögerung des Verfahrens."
Giggs, der seit 2018 Nationaltrainer war, war während seiner Abwesenheit schon bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr von Robert Page vertreten worden. Unter dessen Führung hatte sich Wales durch ein 1:0 im Playoff-Finale gegen die Ukraine erstmals seit 1958 wieder für eine Fußball-WM qualifiziert. "Die volle Aufmerksamkeit des Verbandes und der Männer-Nationalmannschaft liegt auf Weltmeisterschaft in Katar später in diesem Jahr", schrieb der Verband. Bei dem Championat vom 21. November bis 18. Dezember spielt Wales in der Gruppe B gegen England, die USA und den Iran.
Quelle: ntv.de, ter/dpa