Parolen gegen israelischen FCK-Profi Antisemiten bepöbeln Shechter
27.02.2012, 15:00 Uhr
Soll nichts mitbekommen haben: Italy Shechter.
(Foto: picture alliance / dpa)
Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern steckt nicht nur sportlich in der Krise. Den Tiefpunkt markieren rassistische und antisemitische Vorfälle beim Training. Dagegen will der Klub entschieden vorgehen - kündigt zumindest der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz an.
Entsetzt und empört hat sich Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern über antisemitische Schmähungen gegen seinen israelischen Profi Itay Shechter gezeigt. "Wir werden dafür sorgen, dass diese Typen bestraft werden", sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz. In einer Pressemitteilung hieß es: "Der Verein distanziert sich ausdrücklich von jedweder Form von Rassismus, Diskriminierung oder Antisemitismus."
Inzwischen ist die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern eingeschaltet worden. "Die Ermittlungen sind aufgenommen worden. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen", teilte Paul-Gerald Scheidner, Stellvertreter des Leitenden Staatsanwalts Helmut Bleh, mit. Nach Angaben von Klubsprecher Christian Gruber war es zu dem Vorfall am Sonntag beim Auslaufen der Mannschaft gekommen. Shechter sei von einem Zuschauer rassistisch beschimpft worden. Einen Tag nach der 0:4-Niederlage der Lauterer im Derby in Mainz waren etwa 100 Fans im Fritz-Walter-Stadion - darunter eine Gruppe von fünf Personen, die mit lautstarken rechtsradikalen Parolen aufgefallen sei. Shechter selbst habe davon gar nichts mitbekommen. Der FCK alarmierte die Polizei.
"Es handelt sich um einschlägig vorbestrafte, mit Stadion verbot belegte Personen aus der Hooligan-Szene", sagte Gruber. Man habe darauf verzichtet, sie aus dem Stadion zu führen, um eine Eskalation zu vermeiden. Bei der anschließenden Fanversammlung, zu der sich die seit 13 Spielen erfolglose Mannschaft mit etwa 200 Anhängern im Stadion getroffenhatte, sei die auffällig gewordene Gruppe nicht mehr dabei gewesen. "Solche Szenen sind beängstigend und in höchstem Maße zu verurteilen", sagte Trainer Marco Kurz über die rechtsradikalen Ausrufe. Der Verein will nun in einem Aufruf nach Zeugen suchen und bat die anwesenden Fernsehanstalten, den Ermittlungsbehörden Bilder zur Verfügung zu stellen.
Quelle: ntv.de, dpa/sid