Dortmund in der "Bringschuld" BVB-Krise: Heldt streichelt, Watzke fordert
04.12.2014, 18:45 Uhr
Hans-Joachim Watzke will endlich eine Reaktion seines Teams sehen - mit Punkten gegen Hoffenheim.
(Foto: picture alliance / dpa)
Borussia Dortmund steckt bis in den Knöcheln im Schlamassel, von Schadenfreude bei der Konkurrenz ist trotzdem keine Spur. Während selbst vom Erzrivalen aus Gelsenkirchen aufbauende Worte kommen, nimmt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke seine Profis in die Pflicht.
Trotz der sportlichen Krise von Borussia Dortmund macht sich die Konkurrenz keine Sorgen um den BVB. Nachdem schon die Verantwortlichen der Bayern ihr vorweihnachtliches Mitleid aussprachen, versucht sich auch der Reviernachbar als Seelenstreichler. "Dortmund wird da unten raus kommen, denn da sind überall sehr fähige Leute am Werk, zum Beispiel mit Jürgen Klopp einer der besten Trainer in Deutschland", sagte Schalke-Manager Horst Heldt dem Fachblatt "RevierSport" und beruhigte: "Der jetzige Tabellenplatz ist daher aus meiner Sicht nur eine Momentaufnahme."
Der BVB als Double-Sieger von 2012 und Champions-League-Finalist von 2013 war in den vergangenen drei Jahren in der Bundesliga stets vor Schalke platziert. Die Kräfteverhältnisse im Revier interessieren in Dortmund momentan aber niemanden, nach der 0:2-Niederlage am vergangenen Wochenende in Frankfurt haben die Verantwortlichen den Abstiegskampf ausgerufen. "Die Mannschaft ist jetzt in der Bringschuld, und ich bin mir sicher, dass sie der Situation gerecht werden wird", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vor dem Duell am Freitag gegen die TSG Hoffenheim.
"Über den Trainer kein einziges Wort"
Die aufkeimende Kritik an BVB-Trainer Jürgen Klopp wies Watzke entschieden zurück. "Die Mannschaft vertraut Jürgen Klopp komplett - so wie sie es immer getan hat", sagte der Klub-Boss und ergänzte: "Unser Vertrauensverhältnis ist genauso eng wie in den Zeiten der größten Erfolge. Über den Trainer brauchen wir kein einziges Wort mehr verlieren."
Um die ersten Skeptiker von der Wende in der größten sportlichen Krise seit 29 Jahren zu überzeugen, als der BVB nach 13 Spieltagen ebenfalls das Tabellenende zierte, benötigen die Schwarz-Gelben unbedingt ein Erfolgserlebnis - und das ausgerechnet gegen die Kraichgauer, gegen die in sechs Heimspielen nur zwei Siege gelangen.
"Für Dortmund wird das Spiel als ein sehr besonderes dargestellt. Sie legen viel rein. Wir kennen eine ähnliche Situation", sagte Hoffenheim-Trainer Martin Gisdol und zeigte trotz der Krise großen Respekt vor dem BVB: "Sie haben einen super Trainer, eine Topmannschaft. Es wird ein Stück weit eine Frage der Nerven und auch des Spielglücks werden."
Quelle: ntv.de, cdi/sid/dpa