Fußball

"Podolski ist ein Klassespieler" BVB bittet um Verzeihung

Lukas Podolski sei ja einer, der zwar gut Fußball spielen könne, das aber nicht oft genug tue, um beim deutschen Meister in Dortmund zu landen. Hatte Trainer Jürgen Klopp gesagt, aber nach aktueller Lesart gar nicht so gemeint. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bittet nun um Entschuldigung.

Genau, er spielt beim 1. FC Köln: Lukas Podolski.

Genau, er spielt beim 1. FC Köln: Lukas Podolski.

(Foto: dpa)

Jürgen Klopp stichelt gegen Lukas Podolski? Lukas Podolski macht sich über Jürgen Klopp lustig? So geht's ja nun auch wieder nicht, mag sich Hans-Joachim Watzke gedacht haben. Also hat der Geschäftsführer des deutschen Fußballmeisters Borussia Dortmund bei Kon Schramm, dem Manager des Kölner Nationalspielers, um Entschuldigung dafür gebeten, dass Dortmunds Trainer Klopp im Eifer des Gefechts ein wenig über Podolskis unstete Leistungen gelästert hatte. Jetzt soll alles wieder gut sein. Und Podolski könnte, was das betrifft, prima zum BVB wechseln. Der Weg ist wieder frei.

Schramm jedenfalls zeigte sich via "Bild"-Zeitung begeistert. "Herr Watzke hat direkt bei mir angerufen, sich in aller Form im Namen des BVB entschuldigt und darum gebeten, das Poldi auch so zu sagen." Watzke bestätigte das. "Ich habe ihm gesagt, dass es uns leid tut. Poldi ist ein Klassespieler", erklärte er. "Das sieht übrigens auch Jürgen Klopp so. Er ist halt ein emotionaler Typ. Und er hat das im Frust über unser 1:1 und die vier Alu-Treffer gegen Lautern gesagt. Er meint das aber nicht so."

Was er nicht so gemeint hatte war, dass Klopp am Sonntag sagte, Podolski, 26 Jahre alt, sei zwar ein außergewöhnlicher Spieler, rufe aber seine Leistung nicht regelmäßig ab. "Mit seinem Potenzial muss er einer der besten, wenn nicht der beste Stürmer der Liga sein. Das ist er nicht." Und deswegen, sagte Klopp, hat es aber nach der Watzke'schen Exegese nicht so gemeint, sei Podolski auch keiner, um den sich die Dortmunder bemühen und viel Geld ausgeben würden. Geld, das der BVB ja nach dem Ausscheiden in der Champions League auch gar nicht habe, wie Podolski süffisant konterte. "Vielleicht ist er ja traurig, weil ich ihm zweimal abgesagt habe."

"Wir wollen gegen Mainz nachlegen"

Der Vertrag des 95-fachen Nationalspielers beim 1. FC Köln läuft im Sommer 2013 aus. Bleibt er bis dahin in Köln, kann er ablösefrei gehen. Für den mit 30 Millionen Euro verschuldeten Verein wäre das ein finanzielles Desaster. In dieser Saison hat Podolski in 14 Spielen 13 Tore erzielt und fünf Treffer vorbereitet. Grund genug für andere Vereine, über eine Abwerbung nachzudenken. Der FC Schalke 04 ist, wie Aussichtsratschef Clemens Tönnies kundtat, durchaus interessiert.

Stale Solbakken, der Kölner Trainer, nimmt den Wirbel um seinen besten Spieler derweil mit Humor. "Ich habe heute die Zeitung noch nicht gelesen. Deshalb weiß ich nicht, ob es einen neuen Bewerber gibt." Auch Podolski gibt sich gelassen. "Ich habe nicht vor, in den nächsten Tagen zu wechseln." Fest steht, dass er heute Abend zur Abwechslung wieder Fußball spielt. Ab 20.30 Uhr ist der FSV Mainz 05 zu Gast in Müngersdorf.

Mit einem Sieg in diesem Nachholspiel der Bundesliga könnten die Kölner auf Platz sieben in der Tabelle klettern. Podolski jedenfalls kündigt an: "Wir wollen gegen Mainz nachlegen." Schießt er wieder, wie zuletzt gegen Freiburg, zwei Tore, ist das zwar gut für den FC. Es macht ihn aber für andere Vereine nur noch interessanter. Vielleicht ja jetzt auch wieder Borussia Dortmund.

Quelle: ntv.de

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