"Das sind ja reizende Aussagen" Podolski spottet über Klopp
12.12.2011, 10:46 UhrNationalspieler Lukas Podolski ist zurzeit der begehrteste Fußballspieler der Bundesliga. Er spielt gut, er schießt viele Tore - und sein Vertrag beim 1. FC Köln läuft im Sommer 2013 aus. Die Branche ist ganz aufgeregt, nur Jürgen Klopp, Trainer des BVB, will ihn nicht. Was Podolski sogar verstehen kann.
Lukas Podolski ist ein Phänomen. Und so taucht er neuerdings auch an Orten auf, an denen er, zumindest physisch, gar nicht ist. Bis zur Omnipräsenz ist es noch ein Stückchen, aber der Nationalspieler ist auf einem guten Weg. Das hängt damit zusammen, dass Lukas Podolski zwar vor zwei Jahren einen Arbeitsvertrag mit dem Bundesligisten 1. FC Köln geschlossen hat, aber eben keinen unbefristeten. Und wie das im Profifußball so ist, sorgt allein die Tatsache, dass die Laufzeit im Sommer 2013 endet, für Diskussionen.
Denn das Gesetz der Branche besagt, dass es nun drei Möglichkeiten gibt: Lukas Podolski, 26 Jahre alt, verlängert vorzeitig seinen Bund mit den Kölnern und bekommt dafür noch mehr Geld. Oder Lukas Podolski verlängert nicht und wechselt im Sommer 2012 zu einem anderen Verein. Dann bekommen Lukas Podolski und der 1. FC Köln viel Geld. Oder aber Lukas Podolski bleibt bis zum Sommer 2013 in Köln - und geht dann. In diesem Fall bekommt der Spieler viel Geld, sein Verein aber gar keins. Kurz: Für den 1. FC Köln ist die Variante, dass Lukas Podolski in zwei Jahren ablösefrei in die Welt zieht, die schlechteste aller Möglichkeiten. Zumindest finanziell. Und Lukas Podolski? Befindet sich sozusagen in einer persönlichen Win-win-win-Situation.
"Ich glaube nicht, dass er bei Schalke Liste steht"
Das wiederum hängt damit zusammen, dass er ein guter Fußballspieler ist und zudem im Moment ein sehr erfolgreicher. Mit dem 1. FC Köln hat er am Samstag den SC Freiburg mit 4:0 besiegt und dabei zwei Tore geschossen. Insgesamt hat er in dieser Saison in 14 Spielen 13 Treffer erzielt. Und so überlegen sich sehr viele andere Vereine, ob sie nicht vielleicht wollen, dass dieser Lukas Podolski demnächst für sie die Tore schießt. Und weil das offenbar auch zu den Gepflogenheiten der Branche zählt, reden sie auch drüber. Zum Beispiel beim FC Schalke 04. Der gewann am Freitag mit 2:1 bei der Berliner Hertha und setzte sich damit etwas überraschend in der Spitzengruppe der Liga fest. Gesprochen aber haben die Schalker – über Lukas Podolski.
Vor dem Spiel hatte der Gelsenkirchener Aufsichtsratschef Clemens Tönnies sein Interesse bekundet. "Wir philosophieren über viele Namen und beschäftigen uns dabei auch mit Lukas Podolski." Offen blieb, ob er nicht eher schwadronieren gemeint hatte. Schalkes Trainer Huub Stevens jedenfalls hatte nach der Partie weder auf das eine noch auf das andere Lust. Sichtlich und hörbar gereizt fragte er in die Fragerunde, ob der Wechsel denn schon rund sei. Und sagte dann: "Ich glaube nicht, dass er bei Schalke Liste steht." Vielleicht sollte er noch einmal mit dem Philosophen aus Rheda-Wiedenbrück sprechen.
"Wo sie doch als Gruppenletzter ausgeschieden sind"
Den Reviernachbarn aus Dortmund wird allerdings ebenfalls ein Interesse an Lukas Podolski nachgesagt. Zumindest fühlte sich Trainer Jürgen Klopp nach dem enttäuschenden 1:1 des BVB am Sonntag gegen den 1. FC Kaiserslautern bemüßigt, beim Fernsehbezahlsender Sky seinen Teil zum Thema beizutragen. "Lukas ist ein außergewöhnlicher Spieler. Aber ich glaube, er wird in Köln so sehr gehypt, dass es schwer ist, regelmäßig Leistung abzurufen. Mit seinem Potenzial muss er einer der besten, wenn nicht der beste Stürmer der Liga sein. Das ist er nicht. Das liegt daran, dass er seine Leistung nicht oft genug abruft. Und dann ist er uns zu teuer - für alle paar Wochen." Schlechte Laune? Wir wissen es nicht.
Und was sagt Lukas Podolski? Der konterte prompt via Kölner "Express". "Das sind ja reizende Aussagen von Herrn Klopp. Vielleicht ist er etwas traurig, weil ich ihm schon zweimal abgesagt habe." Gute Laune? Wissen wir auch nicht, er scheint das Interesse an ihm und seinen Fußballkünsten aber zu genießen. "Andererseits hat er aber auch Recht: Ich bin dem BVB tatsächlich zu teuer, weil ja nun die Champions League-Einnahmen fehlen. Wo sie doch jetzt als Gruppenletzter ausgeschieden sind, kann ich verstehen, dass sich das nicht lohnt." Jetzt wird er auch noch schlagfertig. Lukas Podolski ist ein Phänomen.
Quelle: ntv.de