Fußball

Verpatzte Wembley-Generalprobe BVB blamiert, Hummels angeschlagen

Beim BVB gibt es nur noch ein Ziel: Der Pott soll in den Pott.

Beim BVB gibt es nur noch ein Ziel: Der Pott soll in den Pott.

(Foto: REUTERS)

Das letzte Ligaspiel vor dem Champions-League-Finale gegen den FC Bayern geht für Borussia Dortmund gründlich daneben. Als ob das 1:2 gegen Hoffenheim nicht peinlich genug wäre, verletzt sich auch noch Abwehrchef Mats Hummels. Sein Einsatz in Wembley ist ungewiss. Trotzdem will die Borussia mit dem Cup nach Hause kommen.

Doppeltes Pech: Mats Hummels verschuldete nicht nur einen Foulelfmeter, sondern verletzte sich dabei auch noch.

Doppeltes Pech: Mats Hummels verschuldete nicht nur einen Foulelfmeter, sondern verletzte sich dabei auch noch.

(Foto: dpa)

Heimniederlage, Rot gegen Torhüter Roman Weidenfeller, und was für Borussia Dortmund noch schlimmer wiegt: In der 78. Minute der letzten Bundesliga-Partie der Saison gegen 1899 Hoffenheim humpelte Nationalspieler Mats Hummels vom Spielfeld. Die erste Diagnose, Verdacht auf eine Bänderverletzung im Sprunggelenk, bestätigte sich allerdings nicht. "Es ist nichts gerissen und nicht so schlimm wie anfangs befürchtet. Ich bin guter Dinge, dass es für das Finale reicht", gab der Innenverteidiger am Tag nach dem Spiel bei "Sport Bild online" Entwarnung.

Die 78. Minute am letzten Bundesliga-Spieltag hatte bei den Borussen alles überlagert, auch den Ärger über das ebenso unnötige wie peinliche 1:2 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim und die Rote Karte gegen Roman Weidenfeller. Hummels, der wichtige Abwehrchef, humpelte vom Feld, ein Graus für Trainer Jürgen Klopp. Verdacht auf Bänderriss im Sprunggelenk, "das bedeutet meist nichts wahnsinnig Gutes", sagte Klopp besorgt. Dann aber die Entwarnung, Hummels kann höchstwahrscheinlich spielen.

Nur hinter einem Einsatz des künftigen Münchners Mario Götze steht noch ein Fragezeichen. Er arbeitet nach seinem Muskelfaserriss im Halbfinale bei Real Madrid am 30. April (0:2) intensiv für sein reichtzeitiges Comeback.

Mit dem Cup nach Hause kommen

Ansonsten heißt es: mit Vollgas Richtung Wembley. Die Ansprache von Kapitän Sebastian Kehl nach dem Schlusspfiff an die Fans wirkte bereits wie eine Trotzreaktion. Der Oldie bedankte sich zunächst brav für die Unterstützung während der Saison und appellierte: "An alle Fans, die nicht nach London reisen können: drückt uns die Daumen. Wir werden alles tun, damit wir mit dem Cup nach Hause kommen. Denn ihr wisst ja: Das Beste kommt zum Schluss."

Wenn sich die Floskel, nach der einer misslungenen Generalprobe stets eine gute Premiere folgt, bewahrheitet, darf der BVB auf den zweiten Gewinn der Königsklasse nach 1997 hoffen. Zumal auch damals das letzte Ligaspiel vor dem sensationellen 3:1 gegen Juventus Turin mit einer 1:2-Niederlage gegen den Hamburger SV endete und für wenig Optimismus sorgte.

Die Borussen bemühten sich deshalb, sofort Positives zu berichten. "Wir sind Vizemeister. Hätte man uns das vor der Saison gesagt, hätten wir uns damit schon zufrieden gegeben", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und bedankte sich bei insgesamt 1,8 Millionen Zuschauern, die während der Saison ins Stadion geströmt waren.

Mehr Zuversicht als Skepsis

Coach Klopp bezeichnete 66 Punkte als gute Ausbeute, weiß jedoch auch um die vielen verschenkten Siege und die 42 Gegentore. Dort gilt es den Hebel anzusetzen - schon für das Duell mit den Bayern. Gegen Hoffenheim hatte er eine Stunde lang überragenden Fußball gesehen, nur habe man aus den vielen Chancen zu wenig gemacht. "Dann haben wir uns verhalten, als würden wir 2:0 oder 3:0 führen. Das war nicht gut", kritisierte Klopp. Patzer und Blackouts wie bei den beiden Aktionen, die in der Schlussphase zu zwei Foulelfmetern - den ersten verursachte Hummels und verletzte sich - für die Kraichgauer führten, verbreiteten mit Blick auf den Showdown gegen die Bayern nur kurzzeitig Skepsis.

Auch Klopp ist sich sicher, dass die Mannschaft in London wieder ihr "Champions-League-Gesicht" zeigen wird: also konzentriert und diszipliniert bis zur letzten Minute "alles raushauen" wird, was am Ende einer langen Saison noch in ihr steckt. Immerhin hätten seine Spieler gegen Hoffenheim bewiesen, dass sie auf Wettkampf-Modus eingestellt waren. Doch nach dem Schlusspfiff wollte Klopp nur noch einen dicken Strich unter die Bundesliga-Saison ziehen, am Pfingst-Wochenende seine "Schäfchen zählen und sehen, dass alle rechtzeitig fit werden".

Quelle: ntv.de, sid

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