Fußball

Hertha-Eiszeit "erstunken und erlogen" Babbel keilt gegen Kritiker

Geht er, bleibt er? Die Zukunft von Markus Babbel als Hertha-Coach ist offen und bietet deshalb viel Raum für Spekulationen.

Geht er, bleibt er? Die Zukunft von Markus Babbel als Hertha-Coach ist offen und bietet deshalb viel Raum für Spekulationen.

(Foto: REUTERS)

Bei Hertha BSC brennt der Baum: Sportlich läuft es nicht, die Abstiegszone rückt näher. Gleichzeitig brodelt die Gerüchteküche um Markus Babbel: Geht er nach England, Bayern oder sogar zu Schalke? Der Coach wehrt sich. Spekulationen über eine Eiszeit mit Manager Michael Preetz seien "erlogen".

Für den Fußball-Lehrer Markus Babbel und Hertha BSC ist die Adventszeit alles andere als besinnlich. Immer neue Gerüchte kursieren in Berlin um die Zukunft des Trainers. Die Mannschaft wartet nach der bitteren 1:2-Heimniederlage gegen den ungeliebten FC Schalke 04 nun schon seit fünf Bundesligaspielen auf einen Sieg. Babbel wehrt sich jetzt: "Ich bin es langsam leid, permanent darüber zu sprechen. Mich interessiert, was wir intern besprochen haben und nicht, was die Öffentlichkeit denkt", erklärte Babbel, der offiziell in der Winterpause entscheiden will, ob er bleiben möchte oder nicht.

Babbel, der die schwierige Wiederaufstiegs-Mission souverän erfüllt hatte, sieht sich offenbar zunehmend unverstanden in der brodelnden Hauptstadt. Vor der Partie gegen die "Königsblauen" sah er sich erstmals in seiner Zeit als Hertha-Cheftrainer Pfiffe der eigenen Fans ausgesetzt. "Es ist schön, wenn man interessant ist", kommentierte er ironisch das Unverständnis der Anhänger, die von Babbel ein klares Bekenntnis zu ihrem Verein vermissen.

Zu Schalke? "Aberwitzig!"

Eines der Gerüchte besagt: Babbel beerbt in der neuen Saison Huub Stevens auf Schalke.

Eines der Gerüchte besagt: Babbel beerbt in der neuen Saison Huub Stevens auf Schalke.

(Foto: REUTERS)

Auch nach der dritten Saison-Heimpleite, die den Rutsch auf Rang elf brachte, hatte Babbel "nichts Neues" zu verkünden. Die neueste Mutmaßung, der 39-Jährige würde zur neuen Saison zu Schalke gehen, bezeichnete S04-Manager Horst Heldt als "aberwitzig".

Babbel selbst wies Behauptungen zurück, das Verhältnis zu Manager Michael Preetz sei durch die Vertrags-Hängepartie im frostigen Bereich. "Wir gehen professionell miteinander um. Da wird viel hineininterpretiert. Das ist nicht okay", sagte Babbel durchaus ruhig und freundlich. Unmittelbar nach der Partie hatte er das noch wesentlich drastischer formuliert: "Das ist erstunken und erlogen."

Babbel geht in Berlin seinen Weg ohne Kompromisse, auch eine Reaktion auf seine Fehler in seiner Zeit als Cheftrainer beim VfB Stuttgart. "Es ist völlig legitim, dass man sich Gedanken macht, wenn ein Vertrag ausläuft", sagte der Europameister von 1996: "Ich sehe da kein Problem." Dass er sich dabei nicht nur Freunde macht und die Grundstimmung im Verein eher Verständnislosigkeit ist, blendet er aus. "Wichtig ist, dass der Verein Bescheid weiß."

"Ich kann mit Druck umgehen"

Babbel muss jetzt auch mit dem Druck leben, der sich nach über zwei Monaten ohne Heimsieg aufgebaut hat. "Ich war 16 Jahre bei Bayern. Ich kann mit Druck umgehen", bemerkte der Trainer. "Mit 19 Punkten liegen wir im Soll. Das Problem ist, dass der letzte Eindruck bleibt", sagte Peter Niemeyer. Im Team sei Babbels Zukunft "kein großes Thema", ergänzte Andreas Ottl. "Der Trainer arbeitet weiter professionell. Man hat nicht den Eindruck, dass er mit dem Kopf schon woanders wäre", betonte Christian Lell: "Im Gegenteil."

Hertha hätte sich gegen Schalke durchaus einen Zähler verdient. "Es ist ärgerlich, du musst dieses Spiel nicht verlieren", sagte der Coach, der vor allem die Fehler vor den Gegentoren durch Bundesliga-Toptorjäger Klaas-Jan Huntelaar (19.) und Teemo Pukki (43.) monierte. Mehr als ein Treffer durch Adrian Ramos (25.) war Hertha vor 52 382 Fans nicht gelungen.

Doch Babbel bleibt für den Jahresabschluss in Hoffenheim und im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern positiv: "Wenn wir wieder so viel Aufwand betreiben, werden wir belohnt." Dann will sich auch der Trainer mit seiner Zukunft beschäftigen - "wenn es ein bisschen besinnlich wird", sagte Babbel.

Quelle: ntv.de, dpa

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