Fußball

EM-Qualifikation im September Ballack will mitspielen

Der Rückkehr in die Bundesliga soll das Comeback in der Nationalmannschaft folgen. Zwar vermeidet Ballack nach Leverkusens 2:0 in Dortmund Forderungen, äußert aber deutlich den Wunsch auf eine Nominierung für die EM-Qualifikationsspiele.

"Bis zu den Länderspielen bleibt noch ein bisschen Zeit": Michael Ballack.

"Bis zu den Länderspielen bleibt noch ein bisschen Zeit": Michael Ballack.

(Foto: DAPD)

Seine Mitstreiter trumpften groß auf, doch der Star des Abends blieb weitgehend im Hintergrund - zumindest während der Partie. Erst beim Medienmarathon im Anschluss an das 2:0 von Bayer Leverkusen in Dortmund spielte Michael Ballack seine große Erfahrung aus. Konkrete Forderungen an Bundestrainer Joachim Löw, ihn am Freitag in der Kader für die beiden EM-Qualifikationsspiele zu berufen, kamen dem einstigen DFB-Leitwolf nicht über die Lippen. "Ich habe selbst gemerkt, dass noch einiges fehlt", bekannte er selbstkritisch, machte aber aus seinem Wunsch keinen Hehl: "Natürlich wäre ich gern dabei. Ich denke, ich bin ein Teil des Teams."

Geduldig und lächelnd stellte sich Ballack den vielen Fragen nach seiner Zukunft im Nationaldress. "Wir wollen nicht spekulieren. Ich plane Schritt für Schritt und muss mich erst einmal auf Leverkusen konzentrieren", sagte er im Anschluss an sein erstes Bundesliga-Spiel seit gut vier Jahren. Doch ganz so bescheiden, wie es vordergründig wirkte, war der einstige Profi des FC Chelsea dann doch nicht. Zumindest zwischen den Zeilen machte er Ansprüche geltend: "Bis zu den Länderspielen bleibt noch ein bisschen Zeit. Und die nächsten beiden Partien im Verein bringen mich weiter."

Beckenbauer rät eher ab

Harte Wettkampfpraxis soll helfen, die erkennbaren Defizite bis zu den Länderspielen in Belgien am 3. September und gegen Aserbaidschan am 7. September zu beheben. Zwar verlieh der Nationalmannschafts- Kapitän der Leverkusener Defensive mehr Stabilität, setzte aber im Spielaufbau nur wenig Impulse. Mit nachdenklicher Miene verfolgte Tribünengast Joachim Löw, der seinem einstigen Leitwolf noch vor der Partie per SMS viel Glück gewünscht hatte und in Kürze mit ihm sprechen will, dessen Auftritt. Franz Beckenbauer riet von einem zu schnellen Comeback Ballacks im DFB-Trikot ab: "Das wäre jetzt zu früh. Er muss richtig fit werden, aber er ist noch nicht richtig fit."

Jupp Heynckes war weniger kritisch als der ehemalige DFB-Teamchef. Zwar sieht auch er noch Luft nach oben, bewertete den Auftritt seines prominentesten Profis aber insgesamt positiv: "Man merkt ihm an, dass es ihm Spaß macht. Und dass er mit dem Wechsel nach Leverkusen die richtige Entscheidung getroffen hat. Auf Sicht ist er für uns ein großer Gewinn", kommentierte der Bayer-Coach. Demonstrativ stärkte er Ballack den Rücken - nicht nur in der Diskussion um das Kapitänsamt in der Nationalmannschaft: "Für mich war er der beste deutsche Fußballer der vergangenen zehn Jahre."

Auch ohne Geniestreiche des Neuzugangs untermauerte Bayer seinen Anspruch auf einen Spitzenplatz in der Bundesliga. Der Doppelschlag von Tranquillo Barnetta (19.) und Renato Augusto (22.) bescherte den verdienten Erfolg. Trotz aller Bemühungen der Dortmunder, das Blatt noch zu wenden, geriet der erste Leverkusener Bundesliga-Auftaktsieg seit 2006 nie ernsthaft in Gefahr. Daran hatte Ballack nach Meinung von Heynckes großen Anteil: "Er hat taktisch sehr klug gespielt und für mehr Stabilität gesorgt. Daran sieht man, dass er ein klasse Spieler ist."

Quelle: ntv.de, Heinz Büse, dpa

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