Letzte Chance im Titelkampf? Barca braucht perfektes Spiel gegen Real
23.03.2014, 05:48 Uhr
Barcelona möchte an den Hinspielerfolg gegen Real anknüpfen - und setzt dafür einmal mehr auf Stürmerstar Messi.
(Foto: picture alliance / dpa)
Real Madrid scheint in dieser Saison förmlich zur Meisterschaft zu fliegen, seit nunmehr 31 Spielen sind die Königlichen ungeschlagen. Barcelona hat da deutlich mehr Probleme - im Clásico nun aber die Chance, den Abstand auf den Erzrivalen zu verringern.
Borussia Dortmund? Atlético Madrid? Die Viertelfinal-Gegner in der Champions League waren für Real Madrid und den FC Barcelona nach der Auslosung am Freitag nur für einen kurzen Moment interessant. Schnell gingen die Gedanken wieder zum Clásico, dem Giganten-Duell der beiden spanischen Erzrivalen. Denn auch wenn im Vorfeld keine Giftpfeile flogen, für Spannung ist gesorgt: Real will sich für die Demütigungen der Vorjahre revanchieren und Barca braucht unbedingt einen Sieg im Titelkampf der Primera División.
"Wir müssen mehr denn je Barca sein. Wir müssen den Ball haben wollen und mutig sein. Wenn wir nicht so agieren, werden wir leiden", sagte Barcelonas Mittelfeld-Star Andrés Iniesta und forderte von seinen Teamkollegen: "Wir müssen praktisch ein perfektes Spiel machen."
Eine 95. Niederlage im 259. Aufeinandertreffen der beiden ruhmreichen Klubs dürfte für die Katalanen fast schon den K.o. in der Meisterschaft bedeuten. Sieben Punkte Rückstand auf die "Königlichen", die sich seit Monaten in Höchstform präsentieren, wären dann kaum noch aufzuholen. "Wir stehen, wo wir stehen, weil wir Fehler gemacht haben", sagte der umstrittene Barca-Trainer Gerardo Martino: "Aber niemand sollte uns abschreiben."
"Wir müssen bei hundert Prozent sein"
Diese Warnung untermauerte der Titelverteidiger mit dem berauschenden 7:0-Kantersieg am vergangenen Wochenende gegen CA Osasuna, bei dem vor allem der dreifache Torschütze Lionel Messi endlich wieder seine Extraklasse demonstrierte. Im direkten Vergleich mit seinem ewigen Widersacher Cristiano Ronaldo, der in der Liga bereits 25 Tore auf dem Konto hat, hinkt der kleine Argentinier (18) aber noch hinterher.
Weltfußballer Ronaldo geht wie auch seine Teamkollegen mit breiter Brust in das Gipfeltreffen, und das hat weniger mit dem locker herausgespielten Sieg im Achtelfinale der Königsklasse gegen völlig überforderte Schalker zu tun. Seit nunmehr 31 Pflichtspielen ist das Team von Trainer Carlo Ancelotti ungeschlagen, die letzte Niederlage hatte ausgerechnet Barca dem verhassten Rivalen im Hinspiel am 26. Oktober zugefügt.
"Wir sind in einer guten Form und freuen uns sehr auf das Spiel", sagte Ancelotti: "Aber wir müssen bei hundert Prozent sein, wenn wir Barcelona schlagen wollen." Im Vergleich zum Schalke-Spiel dürften die gesetzten Luka Modric, Angel di Maria, Gareth Bale und Karim Benzema wieder in die Startelf rücken. Die wichtigste Personalie bei Barca ist Neuzugang Neymar. Der brasilianische Nationalstürmer erfüllte die hohen Erwartungen bislang nicht und musste von der Bank aus mit ansehen, wie sein Team Osasuna nach allen Regeln der Kunst auseinandernahm. Vielleicht rettet Neymar die Tatsache, dass er beim Hinspielsieg ein Tor geschossen hat.
Wie auch immer der Clásico ausgeht, Real-Trainer Ancelotti will von einer Vorentscheidung im Titelkampf nichts wissen. Vor allem, weil Atlético Madrid als Tabellenzweiter noch immer kräftig mitmischt. "Ich denke, dass die Liga erst am letzten Spieltag entschieden wird", sagte der Italiener.
Quelle: ntv.de, jve/AFP