Reals Aufholjagd endet mit Frust Barça feiert im Pokal-Clásico
26.01.2012, 00:29 Uhr
Nach dem verlorenen Pokalfinale 2011 nahm Barcelona im Viertelfinale Revanche am Erzrivalen Real Madrid.
(Foto: AP)
Mit einem zittrigen Remis wirft der FC Barcelona seinen Erzrivalen Real Madrid aus dem spanischen Pokal. Nach souveräner Barça-Führung bringt ein Doppelschlag die Madrilenen zwar zurück ins Spiel. Doch die Partie endet mit einem Madrider Platzverweis. Mesut Özil verflucht Latte und Pfosten.
Für die deutschen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira ist der Traum von der Titelverteidigung im spanischen Pokal ausgeträumt. Im Viertelfinal-Rückspiel der Copa del Rey kamen die "Königlichen" beim Erzrivalen FC Barcelona nach einer Aufholjagd zu einem 2:2 (0:2), konnten damit aber nicht die 1:2-Niederlage aus der ersten Partie wettmachen.
Die Treffer für die Katalanen, die in der Primera Division fünf Punkte hinter Real liegen, erzielten Pedro (43.) und Dani Alves (45.+3). Madrid glich durch Cristiano Ronaldo (68.), auf Vorlage von Özil, und den eingewechselten Karim Benzema (72.) aus. Auch dieses abermals hektische und hart geführte Duell blieb nicht ohne Platzverweis: In der 88. Minute sah Real-Abwehrspieler Sergio Ramos die Gelb-Rote Karte. Nach dem Schlusspfiff applaudierten mehrere Real-Profis höhnisch in Richtung des Referees.
Pfeifkonzert für Pepé
Madrids Trainer José Mourinho, bei dem sich Gerüchte um einen Abschied am Saisonende hartnäckig halten, bot neben Özil und Ex-Weltfußballer Kaka auch den umstrittenen Pepé in der Startelf auf. Der Portugiese hatte im Hinspiel durch ein böses Foul gegen Weltfußballer Lionel Messi für Empörung gesorgt. Vom spanischen Verband war er nur verwarnt worden, ein in Barcelona lebendes deutsches Barça-Mitglied zeigte ihn allerdings an.
Durch ein elfmeterreifes Foul und eine Schwalbe zog sich der Abwehrspieler in der ersten Halbzeit weiteren Unmut der Barça-Fans unter den 98.772 Zuschauern im ausverkauften Camp Nou zu und wurde bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen.
Verkehrte Welt in beiden Halbzeiten

Mesut Özil zeigte ein ansehnliche Leistung, bereitete das Anschlusstor durch Ronaldo vor und traf auch selbst - allerdings nur Latte und Pfosten.
(Foto: REUTERS)
Sportlich erwischte Real den besseren Start und hatte bis zum ersten Gegentor durch Pedro kurz vor der Pause die klareren Chancen. Schon nach zwölf Sekunden tauchte der Argentinier Gonzalo Higuain frei vor dem Barça-Tor auf, schoss aber daneben. In der 26. Minute hatte DFB-Spielmacher Mesut Özil Pech: Sein schöner Fernschuss aus rund 30 Metern prallte von der Unterkante der Latte an den Innenpfosten, von dort auf die Torlinie und zurück ins Feld.
Nach dem Wechsel bot sich das umgekehrte Bild: Barcelona dominierte und kombinierte mit der sicheren 2:0-Führung im Rücken. Doch die Gäste aus Madrid, denen in der 54. Minute ein Tor wegen angeblichen Foulspiels aberkannt wurde, machten es mit dem Doppelpack durch Ronaldo (68.) und Benzema (72.) noch einmal spannend und übernahmen nach dem Ausgleich kurzzeitig das Kommando.
In der Schlussphase vergaben beide Mannschaften noch gute Möglichkeiten zum Sieg. Barcelona verpasste damit zwar die Chance, erstmals seit Jahren wieder in der ewigen Clásico-Bilanz in Führung zu gehen, feierte das Remis aber dennoch wie einen Erfolg.
Im Pokal-Halbfinale treffen die Katalanen auf den Sieger der Partie UD Levante gegen den FC Valencia, die am Donnerstag gegeneinander spielen. Vor Barcelona hatte sich Athletic Bilbao bei RCD Mallorca mit 1:0 durchgesetzt, nachdem die Basken auch schon das Hinspiel mit 2:0 gewonnen hatten. Athletic hat es in der Vorschlussrunde mit dem Überraschungsteam von CD Mirandés aus der 3. Liga zu tun, das sensationell gegen Espanyol Barcelona triumphiert hatte.
Quelle: ntv.de, sid/dpa