Fußball

Trainerduo Hyypiä und Lewandowski Bayer bestreitet Pärchen-Krise

"Das ist kein Thema bei uns, die Zusammenarbeit ist genauso wie am ersten Tag": Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski.

"Das ist kein Thema bei uns, die Zusammenarbeit ist genauso wie am ersten Tag": Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski.

(Foto: dpa)

In einer interessanten Stellungnahme wehrt sich Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen gegen die angebliche Krise seines Trainerduos. Medienberichten zufolge soll Teamchef Sami Hyypiä den Eindruck vermittelt haben, er strebe die alleinige Verantwortung an.

Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hat sich in ungewöhnlich heftiger Form gegen Berichte über Dissonanzen zwischen den beiden Trainern Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski zur Wehr gesetzt. Eine Zerschlagung des in der Liga einmaligen Konstrukts mit zwei mehr oder weniger gleichberechtigten Trainern ziehen die Bayer-Bosse nicht in Betracht - zumindest nicht kurzfristig.

"Das ist kein Thema bei uns, die Zusammenarbeit ist genauso wie am ersten Tag", sagte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. "Rudi Völler und ich können mit Abstand am besten beurteilen, wie die Situation ist. Es gibt nicht den geringsten Handlungsbedarf." Allerdings fühlten sich Holzhäuser und Sportdirektor Völler auch genötigt, schriftlich gegen einen Bericht der "Bild"-Zeitung vorzugehen. Die dort "transportierte vermeintliche Absicht, Hyypiä strebe eine Trennung von Cheftrainer Sascha Lewandowski an, entbehrt jeglicher Grundlage. Deutlicher noch, sie entspricht nicht der Wahrheit!", schrieben Holzhäuser und Sportdirektor Völler in einer gemeinsamen Erklärung.

Keine langfristige Jobgarantie

Das Blatt Bild hatte Hyypiä mit Blick auf dessen Absprachen mit Lewandowski zitiert: "Wenn ich das dann nicht mehr müsste, würde das natürlich einiges leichter machen." Vielleicht werde er "es hier irgendwann alleine machen". Auch Hyypiä kam auf der Bayer-Homepage zu Wort: "Das ist nicht die Wahrheit, das habe ich definitiv nicht gesagt." Holzhäuser und Völler schrieben von einer "Kampagne gegen Sascha Lewandowski, die in dieser Form nicht mehr hinnehmbar ist". Lewandowski, der im Gegensatz zum Finnen Hyypiä die Trainerlizenz besitzt, räumte ein, dass es in der Doppelspitze auch Probleme gebe, vor allem strategischer Natur. "Wenn es um kurzfristige Lösungen geht, hat das Modell sehr viele Vorteile. Wenn es um langfristige Lösungen geht, ist es schwer zu leben. Daraus machen wir auch gar keinen Hehl", sagte Lewandowski dem Bezahlsender Sky.

Eine langfristige Jobgarantie wollte Holzhäuser den beiden Trainern auch deshalb nicht geben. "Ich bin nicht bereit, über die Zukunft zu diskutieren. Der Fußball ist konservativ, nach hinten gerichtet in seiner Denkweise. Führungsstile ergeben sich aus der Situation. So ist das auch im Trainerteam. Die Arbeit eines Trainers ist - leider - auch immer kurzfristig zu sehen." Äußerungen wie auch die von Hyypiä im Sportstudio am Samstag ("Die Konstellation ist nicht einfach. Es ist schon schwierig, das Tag für Tag zu leben") wollte Holzhäuser nicht überbewerten. Grundsätzlich habe Hyypiä recht, sagte der Geschäftsführer, ein Kompromiss zu finden zwischen zwei, drei, vier oder fünf Personen sei immer schwieriger, als wenn eine Person alleine entscheide.

Das Konstrukt habe aber auch den großen Vorteil, dass man nicht auf die Meinung eines Einzelnen angewiesen sei. "Uns war klar, dass diese Konstellation auch Angriffsfläche bietet", sagte Holzhäuser. Er betonte jedoch, dass der grundsätzliche sportliche Erfolg der Werkself, die derzeit Tabellendritter ist, deutlich für die Doppelspitze spreche: "Wir stehen auf einem Tabellenplatz, von dem wir alle vor ein paar Monaten nur hätten träumen können."

Quelle: ntv.de, Jörg Mebus, sid

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