Vom Feeling her ein gutes Gefühl Bayer stellt Heynckes vor
06.06.2009, 14:44 UhrJupp Heynckes ist als neuer Trainer beim Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen präsentiert worden. Was ihn an seinem neuen Job reizt: Bayers Integrität und sein eigener Bauch.
"Bayer ist ein sehr seriöser Verein, aber nicht nur die Fakten waren entscheidend, sondern auch mein gutes Bauchgefühl", sagte der 64 Jahre alte Routinier.
Heynckes übernimmt die Nachfolge des zum Liga-Konkurrenten Hamburger SV abgewanderten Bruno Labbadia und unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2011. An den letzten fünf Spieltagen der abgelaufenen Saison hatte Heynckes den FC Bayern München in die Champions League geführt, nachdem Jürgen Klinsmann entlassen worden war.
In Leverkusen will er zunächst für mehr Stabilität im Spiel der talentierten Elf sorgen: "Ziel ist ein Platz im internationalen Wettbewerb." Unter Labbadia hatte es nach einer völlig missratenen Rückrunde nur zu Platz neun gereicht.
Altbewährtes wieder begehrt
Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser ist zuversichtlich, dass sich die verblüffende Personalentscheidung bezahlt macht: "Wir sind davon überzeugt, dass gerade unsere junge Mannschaft von seiner Erfahrung und seiner natürlichen Autorität profitieren wird."
Der nach seinem rund zweijährigen Rückzug ins Private fast in Vergessenheit geratene Heynckes ist in den Bundesliga-Chefetagen urplötzlich wieder erste Wahl. Hämische Kommentare wie die des einstigen Schalke-Managers Rudi Assauer, der den Fußball-Lehrer im September 2004 nach gut 14 Monaten mit der Aussage "Der Jupp ist ein Fußballer der alten Schule, aber wir haben 2004", verabschiedet hatte, sind längst vergessen.
Erfolge wie der Triumph in der Champions League mit Real Madrid (1998) und die deutschen Meistertitel mit Bayern München (1989/1990) gelten vielerorts wieder mehr als innovative Konzepte junger Trainer.
Quelle: ntv.de, dpa