Fußball

Empörung bei Twitter Bayern-Bosse fremdeln mit Schutzregeln

Vorbildlich viel Platz ließen sich die Bayern-Verantwortlichen beim Supercup.

Vorbildlich viel Platz ließen sich die Bayern-Verantwortlichen beim Supercup.

Zum Bundesliga-Auftakt sorgen die Verantwortlichen des FC Bayern noch für viel Ärger: Zu eng saß man beieinander, ohne Mund-Nasen-Schutz - und zunächst ohne Problembewusstsein. Im zweiten Heimspiel der Saison macht man es besser, aber noch lange nicht perfekt.

Beim Bundesliga-Auftakt sorgen die tatsächlich Verantwortlichen (Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, Vorstand Oliver Kahn, Präsident Herbert Hainer und Finanzvorstand Jan-Christian Dreßen) und per Selbstermächtigung für den Verein Sprechende (Ehrenpräsident Uli Hoeneß) auf der großzügig bemessenen Ehrentribüne in der gähnend leeren, gewaltig dimensionierten Arena in Fröttmaning für Kopfschütteln: Dicht an dicht sitzen sie da, konsequenterweise unter Verzicht von Mund-Nasen-Schutz. Keine 24 Stunden, nachdem der Krisenstab der Stadt München verkündet hatte, keine Zuschauer zum Spiel zuzulassen, weil die Infektionskennzahlen der Stadt längst im roten Bereich angekommen waren.

Beim zweiten Heimspiel der Saison, dem Supercup gegen Borussia Dortmund, halten sich die Bayern-Bosse vorbildlich an die gängigen Abstandsregeln, auch mit Mund-Nasen-Schutz sind alle ausgestattet. So ganz wohl fühlt man sich auf der Vorstandsetage mit dem Textil aber offenbar noch nicht. Denn wie es getragen wird, darüber wird in der Social-Media-Gemeinde heftig gestritten.

Oliver Kahn zog seine Maske nicht über die Nase, auch bei Karl-Heinz Rummenigge und Herbert Hainer saß der Schutz nicht, wie er sollte. Lediglich Uli Hoeneß trug die Maske vorbildlich. Für den Versuch, diesmal alles richtig zu machen, gab es vor allem Spott. Im ZDF fragte man sich, ob die Verbände nicht mal eine Schulung in Sachen "Wie mache ich es eigentlich richtig" anbieten müssten. "@FCBayern Erläutern Sie Ihren Chefs bitte mal wie man Masken richtig trägt. Es ist einfach peinlich", schimpfte eine Twitter-Nutzerin, "Kann mal jemand den Funktionären vom @FCBayern sagen, dass es ein "Mund-Nasen-Schutz" ist - wird also über Mund und Nase getragen!", bat ein anderer.

Angesichts des vorbildlich eingehaltenen Abstands war die Aufregung diesmal allerdings nicht angebracht. In den Hygieneregeln der Arena ist festgelegt, dass "ein Mund-Nasen-Schutz - mit Ausnahme an Ihrem Sitzplatz - immer getragen werden" muss.

Gegen Schalke gab es noch Ärger

Für die Rudelbildung gegen Schalke hatte es noch eine Menge Ärger, auch wenn Kahn im ZDF die Sache überzeugt kleinzureden versucht. "Nein, es gab keine Vorgaben, weil wir uns da an die bayerische Verordnung gehalten haben, die genau das erlaubt", hatte der einstige Welttorhüter und jetzige Top-Funktionär treuherzig verkündet. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hatte die Top-Funktionäre des FC Bayern für ihr Verhalten dagegen gerügt. Der CSU-Politikerin zufolge wäre es für die Münchner Führungsriege "klüger gewesen, wenn sie nicht so eng aufeinander gesessen wären - weil auch ausreichend Platz war", sagte sie.

Auch andere kritisierten die Sitzordnung: "Kinder sollen in der Klasse im Unterricht Maske tragen. Die FC-Bayern-Manager genießen den Fußball, und es ist ihnen offenbar völlig egal, dass sie Vorbild für keinen sind", schrieb SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bei Twitter: "Darauf kann niemand stolz sein ..." Beim FC Bayern hatte man sich einsichtig gezeigt: "Wir sind uns alle einig, dass das Bild nicht vorbildlich war. Wir werden das ändern", sagte Rummenigge zwei Tage nach dem Saisonauftakt in der TV-Sendung "Sky90". Man arbeitet noch am perfekten Bild.

Quelle: ntv.de, ter/tno

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