Coach bleibt cool Bayern-Gerüchte um Slomka
18.10.2012, 16:40 UhrMirko Slomka führte Hannover 96 in die erweiterte Spitze der Bundesliga. Die Gerüchte um einen Wechsel zu Bayern München halten sich hartnäckig. 96-Präsident Kind setzt hingegen auf eine zügige Vertragsverlängerung.

Slomka lässt sich vom Wirbel um seine Person nichts anmerken
(Foto: dpa)
Erst wurde er in Schalke vom Hof gejagt, dann führte er Hannover aus den Niederungen der Bundesliga und jetzt steht er angeblich beim FC Bayern auf der Wunschliste. Die Gerüchte um den oft unterschätzten Mirko Slomka halten sich hartnäckig - fest steht: Slomka ist in der Bundesliga zurzeit der Trainer der Stunde. Und 96-Präsident Martin Kind glaubt fest an dessen Verbleib in der niedersächsischen Landeshauptstadt.
Er scherzte, lächelte und plauderte entspannt wie immer - Slomka ließ sich vom Wirbel um seine Person am Donnerstag nichts anmerken, und schon garnicht in die Karten gucken. "Ich konzentriere mich jetzt voll auf meine Mannschaft und habe bis Weihnachten noch 16 Spiele. Da schadet jede Ablenkung", sagte Slomka und ergänzte: "Ich führe über meinen Berater gute Gespräche mit der Vereinsführung." Weiteren Fragen zum Thema Bayern München wich er konsequent aus. Fakt ist, dass 96-Präsident Martin Kind seinem Trainer im Falle eines Angebotes vom Rekordmeister keine Steine in den Weg legen würde - im Gegenteil. "Wenn Bayern München Mirko Slomka haben will, dann wäre das ein Ritterschlag und ich würde es ihm von Herzen gönnen. So eine Chance bekommt man nur einmal und ich würde ihm empfehlen, dieses Angebot anzunehmen", sagte Kind dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Doch nach meinem Kenntnisstand gibt es kein Angebot."
Slomka kokeettiert
Genau da liegt die große Unbekannte im Zukunftspoker des netten Herrn Slomka. Immer wieder hat der 45 Jahre alte Übungsleiter, der aus dem biederen Hannover in den letzten zwei Jahren einen Europacup-Teilnehmer mit attraktiver Spielidee formte, mit seinem Kontakt zum süddeutschen Branchenprimus kokettiert. Von Telefonaten mit Uli Hoeneß ist die Rede, von gemeinsamen Freunden und auslaufenden Verträgen - allein aus München fehlen bis heute eindeutige Signale. Und so machen sich Insider der Hannoverschen Fußballszene auch keine großen Gedanken um den Verbleib ihres Erfolgstrainers.
Dennoch wäre Slomkas Schritt zu einem der ganz Großen der Branche nur folgerichtig. Nach seinem Rauswurf bei Schalke im Jahr 2008 hospitierte er unter anderem bei Real Madrid, Arsenal London und dem AS Rom, schnupperte schon mal rein in die große Fußballwelt, bevor er Anfang 2010 in Hannover anheuerte. "Natürlich möchte ich irgendwann auch mal um einen Titel mitspielen", wurde Slomka zuletzt häufiger zitiert, "am liebsten einen gewinnen." Obwohl die Chancen mit Hannover deutlich niedriger sein dürften als bei den Bayern, stehen die Zeichen auf Verlängerung seines im kommenden Sommer auslaufenden Vertrags. Ein Drei-Jahres-Vertrag steht im Raum, die Inhalte sind weitgehend geklärt. "Beide Seiten wollen, wir haben die besten Voraussetzungen", sagte Kind dem SID: "Ich gehe davon aus, dass wir spätestens in vier Wochen ein Ergebnis präsentieren können."
Und spätestens dann hätten auch die anhaltenden Gerüchte um einen Wechsel zum FC Bayern ein Ende.
Quelle: ntv.de, Christoph Stukenbrock, sid