Leverkusen stürmt auf Platz zwei Bayern feiern Herbstmeisterschaft
28.11.2012, 22:08 Uhr
Nach zwölf Minuten führten die Bayern in Freiburg 1:0, nach 18 Minuten waren sie einer mehr, am Ende zum 18. Mal Herbstmeister. Und das schon am 14. Spieltag.
(Foto: dapd)
Ohne Glanz, aber unheimlich effizient sichert sich der FC Bayern mit einem Sieg beim SC Freiburg vorzeitig den Titel des Herbstmeisters in der Fußball-Bundesliga. Schon am 14. Spieltag knallen die Korken. Hinter den Rekordmeister schiebt sich Bayer Leverkusen, das Bremen in dessen Stadion demütigt. Stuttgart und Gladbach schaffen Heimsiege, Hoffenheims Trainer wackelt.
So früh war der FC Bayern noch nie Herbstmeister. Durch einen mühevollen 2:0-Sieg beim SC Freiburg haben die Münchner als erste Mannschaft in 50 Bundesliga-Jahren das Etappenziel bereits am 14. Spieltag perfekt gemacht. Vor dem Gipfeltreffen mit Double-Gewinner Borussia Dortmund am Samstag nutzte der Rekordmeister die Gunst der Stunde und profitierte von den Patzern der Verfolger am Vortag. Die Dortmunder waren gegen Düsseldorf über ein 1:1 nicht hinausgekommen. Der FC Schalke 04 hatte beim Hamburger SV verloren und Eintracht Frankfurt war gegen Mainz 05 untergegangen.

Bayers dritter Streich: Simon Rolfes erhöht auf 3:1 in Bremen, und das war noch nicht das letzte Tor für Leverkusen.
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Und so haben die Bayern die 18. Herbstmeisterschaft in der Tasche. Vor dem 15. Spieltag mit dem Fußball-Hit gegen Dortmund hat das Team von Trainer Jupp Heynckes bereits elf Punkte Vorsprung auf die Borussia. Deshalb ist nicht mehr der Meister und Pokalsieger aus dem Ruhrpott der erste Bayern-Verfolger sondern Bayer Leverkusen. Der bislang einzige Bayern-Bezwinger in der Bundesliga setzte sich bei Werder Bremen mit 4:1 durch. Der VfL Wolfsburg verlor mit 0:2 bei Borussia Mönchengladbach. Der VfB Stuttgart kam gegen den Tabellenletzten FC Augsburg zu einem 2:1-Arbeitssieg. Erneut unter die Räder kam 1899 Hoffenheim. Nach dem 2:4 beim 1. FC Nürnberg wird die Lage für Trainer Markus Babbel immer schwieriger.
Bayer tanzt, Wolfsburg ausgetanzt
In Bremen überzeugte Leverkusen vollauf. Gonzalo Castro traf gleich zweimal. Zunächst kaltschnäuzig mit einem Nachschuss in der 39. Minute. Dann legte der Deutsch-Spanier in der 52. Minute mit einem Linksschuss nach. Zwei Minuten später sorgte Nils Petersen zwar für den Anschlusstreffer, ehe Kapitän Simon Rolfes den alten Tore-Abstand wiederherstellte. Den Schlusspunkt setzte dann Jens Hegeler (79.). Der vierte Auswärtssieg des Bayer-Teams, einer davon gelang in München, war prima herausgespielt. Trotzdem hat Leverkusen schon zehn Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bayern.
Nach zehn Punkten in fünf Spielen gab es für Trainer Lorenz-Günther Köstner auf der Bank des VfL Wolfsburg einen Rückschlag. Der VfL war bei Borussia Mönchengladbach am Ende chancenlos. Obwohl die Gäste spielbestimmend waren, erzielten die Hausherren die Tore. Kurz vor der Pause traf Tony Jantschke. Für die Borussen-Führung hatte Juan Arango in der elften Minute mit einem Traumtor gesorgt.
In Stuttgart war der VfB spielbestimmend. Früh sorgte Ibrahima Traoré für die Führung. Kurz vor der Pause schaffte der Südkoreaner Ja-Cheol Koo den Ausgleich für die wacker kämpfenden Augsburger. Stuttgarts Tor-Garant Vedad Ibisevic mit seinem siebten Saisontreffer bescherte den Schwaben den zweiten Heimsieg.
Herbsttitel erarbeitet
Etwas weiter im Süden der Republik mühte sich der FC Bayern zu einem glanzlosen Sieg. Die Freiburger - nach Notbremsen-Rot gegen Fallou Diagne ab der 18. Minute in Unterzahl -, zeigten eine starke Vorstellung. Bereits in der zwölften Minute hatte Nationalspieler Thomas Müller die Münchner mit einem Handelfmeter in Führung geschossen.
Nach der Pause rettete Nationaltorhüter Manuel Neuer sein Team vor dem Ausgleich. Gute zehn Minuten vor dem Ende machte der eingewechselte Anatoli Timoschtschuk alles klar.
Babbel wackelt immer mehr
Hoffenheim kassierte derweil in Nürnberg die fünfte Auswärtsniederlage und bleibt auf dem Relegationsplatz. Der Club verschaffte sich durch die Tore von Hiroshi Kiyotake (6./85.), Per Nilsson (43.) und Sebastian Polter (69.) etwas Luft im Abstiegskampf. Für die TSG trafen Sven Schipplock (33.) und per Handelfmeter Sejad Salihovic (81.).
Trotz der aktuellen Talfahrt will der Verein an Trainer Markus Babbel festhalten. "Markus wird auch am Sonntag gegen Bremen auf der Bank sitzen", sagte Manager Andreas Müller dem Bezahlsender Sky und kritisierte vor allem die Mannschaft: "Ich weiß nicht, was in den Köpfen der Spieler ist. Das sind Fehler, die dürfen einfach nicht passieren. Ich kann das nicht erklären".
Quelle: ntv.de, dpa