Fußball

Hoeneß prescht vor - und schweigt Bayern gegen Barça im Finalmodus

Hinspiel war in Ordnung: Das wissen auch die Münchner Arjen Robben und Thomas Müller.

Hinspiel war in Ordnung: Das wissen auch die Münchner Arjen Robben und Thomas Müller.

(Foto: dpa)

Was soll den Bayern da noch passieren in Barcelona? Kantersieg im Hinspiel, das Ding ist gelaufen. Oder? Angeführt vom Präsidenten Uli Hoeneß will der Meister das Finale der Königsklasse in Wembley erreichen. Jupp Heynckes kündigte eine mutige Münchner Elf an.

Uli Hoeneß sucht trotz seiner Steueraffäre die Öffentlichkeit - so lange er nur darüber reden muss, wie und warum er gezockt hat, aber nicht wen er wann betrogen hat. Der Präsident des FC Bayern gab den Profis die Richtung vor für die große Fußball-Nacht im Camp Nou. Umzingelt von Fernsehkameras bahnte sich das Vereinsoberhaupt vorneweg und entschlossen den Weg zum Lufthansa-Airbus mit Flugziel Barcelona. Dort will der 61-Jährige trotz des Wirbels um seine Person miterleben, wie sein FC Bayern den großen FC Barcelona mit dem Weltstar Lionel Messi endgültig entzaubert und zum fünften Mal in ein Champions-League-Finale einzieht.

FC Barcelona - FC Bayern, 20.45 Uhr

Hinspiel: 4:0 für den FC Bayern

Voraussichtliche Aufstellungen

Barcelona: Valdés - Alves, Batra, Piqué, Adriano - Busquets, Xavi, Iniesta - Pedro, Messi, Villa
München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Martínez, Schweinsteiger - Robben, Müller, Ribéry - Mandzukic
Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)

Und hier geht's zum Liveticker auf n-tv.de

"Wir wollen beweisen, dass das Hinspiel keine Eintagsfliege war", verkündete Trainer Jupp Heynckes in Barcelona. Hoeneß hatte zuvor auf der Hinreise ins sonnige Spanien den Unbeugsamen gegeben. Er wählte am Münchner Flughafen keinen Nebeneingang, sondern schritt mitten durchs Volk. Nur reden ließ der Präsident andere. "Ich habe totales Vertrauen zur Mannschaft und zum Trainer. Ich bin überzeugt, dass wir das packen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Wembley ist ganz nahe - und damit das deutsche Traumfinale gegen Borussia Dortmund. "Wir haben die Tür aufgemacht, aber wir sind noch nicht reingegangen", mahnte Bastian Schweinsteiger bei der Pressekonferenz im Teamhotel. Der Vize-Kapitän hob die Heimstärke der Katalanen heraus: "Wenige Mannschaften haben hier bestanden."

Doch was soll bei einem 4:0-Vorsprung noch passieren im Halbfinal-Rückspiel heute ab 20.45 Uhr vor fast 100.000 Zuschauern? "Barcelona ist in der Lage, ein sehr großes Spiel zu machen. Aber wenn wir effektiv sind, könnte es gut ausgehen für uns", antwortete Schweinsteiger. Der Glaube daran, mindestens ein Tor zu erzielen, ist nach den Fließbandsiegen im Jahr 2013 groß. Dazu kommt die Gewissheit der defensiven Qualität. "Wir wollen gut verteidigen und eine riesige Arbeit mit elf Mann abliefern", kündigte Thomas Müller an, der Zwei-Tore-Held des ersten Spiels.

"Da saßen wir beim Bankett wie begossene Pudel"

"Speziell am Anfang wird Barcelona noch mal alles ins Gefecht legen, um das Unmögliche möglich zu machen", warnte Rummenigge vor der wichtigen Anfangsphase - auch die 0:4-Demontage im Camp Nou vor vier Jahren ist noch präsent. "Da saßen wir beim Bankett wie begossene Pudel", erinnerte Rummenigge. Schweinsteiger und Franck Ribéry waren damals auf dem Platz dabei - aber sonst keiner aus dem heutigen Starensemble, das die neue Nummer eins in Europa werden will.

Keiner denkt an ein Scheitern, eher an eine weitere Demonstration der eigenen Stärke auf der letzten Etappe nach Wembley. "Das wird wieder ein Superspiel", verkündete der wiedererstarkte Robben voller Vorfreude. Der Respekt, gerade vor dem Barça-Heiligen Messi ist weiter vorhanden. "Wenn er fit ist, weiß jeder, was er drauf hat", erklärte Robben. Tore, Dribblings, wahre Wunderdinge! "Messi ist der Fixpunkt. Im Hinspiel hat man ihn so gut wie nicht gesehen, das war auch unser Verdienst", bemerkte Müller. Trotzdem erwart er, "dass wir mehr zu zun kriegen werden. Man wird einen anderen Messi sehen." Es werde wichtig sein, "dass wir uns nicht zurückdrängen lassen", betonte Nationaltorhüter Manuel Neuer. Auch die Spieler, die mit Gelben Karten vorbelastet sind, sollen keinen Deut zurückweichen, kein Prozent an Aggressivität im Zweikampf vermissen lassen. "Man kann nicht sagen, bitte nach Ihnen. Man muss körperlich auch ein Bollwerk darstellen", sagte Rummenigge.

Schweinsteiger, der ebenso wie Philipp Lahm, Javi Martínez, Dante, Mario Gomez und Luiz Gustavo aufpassen muss, um nicht im Finale zuschauen zu müssen, wiegelte ab: "Man verhält sich nicht grob anders. Wenn's passiert, passiert's." Heynckes wird sein Siegerteam von München wohl nur auf einer Position verändern. Der beim 4:0 gesperrte Mario Mandzukic ersetzt Mario Gomez im Sturm. Abwehrchef Dante könne trotz Erkältung spielen, sagte der Trainer, der einen mutig spielenden FC Bayern ankündigte: "Wir werden unserem Stil treu bleiben."

Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann und Christian Kunz, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen