Fußball

Bundesliga: Torlos in Hamburg Bayern im Niemandsland

Eine Aufholjagd sollte es werden, doch die Fußballer des FC Bayern erreichen beim Hamburger SV nur ein torloses Remis. Die Münchner präsentieren sich als das, was sie im Moment sind: eine durchschnittliche Mannschaft im Niemandsland der Bundesligatabelle.

Es läuft nicht rund beim FC Bayern: Bastian Schweinsteiger.

Es läuft nicht rund beim FC Bayern: Bastian Schweinsteiger.

(Foto: dapd)

Die Erwartungen waren riesig und die Enttäuschung bei den Fans war anschließend groß. Einen Punkt gewonnen, zwei Zähler verloren? Was das 0:0 zwischen dem Hamburger SV und Bayern München für die beiden ambitionierten Klubs wert ist, wird wohl erst die Zukunft zeigen. Selbst bei den Bayern waren sie sich uneins nach dem unspektakulärsten Nord-Süd-Klassiker seit Jahren. "Wir haben einen Auswärtspunkt geholt, es war eine ordentliche Leistung", sagte Philipp Lahm. Trainer Louis van Gaal haderte jedoch: "Ich bin zufrieden mit der Leidenschaft, aber nicht, dass wir kein Tor gemacht haben."

Mit einem Sieg hätten die Bayern ein Zeichen setzen und eine Aufholjagd starten können, stattdessen hängen sie mit zwölf Punkten im Mittelfeld der Liga fest. Allerdings präsentierte sich die verletzungsgeplagte Truppe vor 57.000 Zuschauern in der HSV-Arena über weite Strecken auch genau so, wie ein Durchschnittsteam aus dem Tabellen-Niemandsland: Sicherheit zuerst und auf einen Konter hoffen.

Pitroipa vergibt Chance zum Sieg

Da auch der HSV kein volles Risiko ging, um nicht in einen Gegenangriff zu laufen, gab es zwar ein umkämpftes, aber von großer Disziplin geprägtes, taktisches Spiel, das nur selten von den Sitzen riss. "Ich weiß nicht, ob ich glücklich oder unglücklich sein soll", sagte Hamburgs Trainer Armin Veh, dessen Team durch das Remis den dritten Sieg in Folge und den Anschluss an die absolute Spitze verpasste: "Wir haben wieder kein Gegentor bekommen, das ist gut. Aber wir haben die große Siegchance gehabt, und da hat Jonathan Pitroipa leider die falsche Entscheidung getroffen."

Der schnelle Stürmer aus Burkina Faso war in der 82. Minute nach einem Zuspiel von Mladen Petric allein vor Jörg Butt aufgetaucht, schob den Ball aber an den Pfosten, statt den Torwart einfach auszuspielen. Bayern-Dusel einmal anders. "Wir hätten auch verlieren können", sagte van Gaal. Der Niederländer wird vor allem auf die schnelle Genesung seiner Verletzten hoffen. Insbesondere in der Offensive mangelte es an Durchschlagskraft. Mario Gomez präsentierte sich wieder so schwach, wie vor seinen drei Toren vergangene Woche gegen Hannover, aus dem Mittelfeld kamen wenig Impulse in die Spitze, auf der linken Seite verzichtete Danijel Pranjic fast völlig auf offensive Aktionen, rechts fiel Hamit Altintop nicht auf.

Rost mit Bänderverletzung im Knie

"Natürlich fehlen wieder zwei Punkte", sagte Bastian Schweinsteiger: "Unser Ziel ist es schließlich, bis zur Winterpause den Abstand nach oben zu verringern und dann nach der Winterpause voll anzugreifen." Dann könnten die Weltstars Arjen Robben und Franck Ribery wieder zur Verfügung stehen - und vielleicht greift der Bayern-Vorstand in der Winter-Transferperiode ja auch noch einmal auf das berühmte "Festgeldkonto" zu, um personell aufzurüsten.

Personalsorgen haben auch wieder die Hamburger. Torwart Frank Rost erlitt nach einem Zusammenprall mit Schweinsteiger eine Bänderverletzung im Knie und wurde erstmals in dieser Saison durch Zugang Jaroslav Drobny ersetzt. Ruud van Nistelrooy bekam einen Pferdekuss, steht aber möglicherweise im Pokalspiel am Mittwoch bei Eintracht Frankfurt wieder zur Verfügung.

Und dann hatte da wieder einmal Paolo Guerrero einen unrühmlichen Auftritt. Der Peruaner war nach seiner Auswechslung in der 62. Minute langsam vom Platz gegangen, hatte den Trainer ignoriert, trat wütend in eine Werbebande und verschwand sofort in der Kabine. "So ein Verhalten geht gar nicht, Paolo ist ein Kind", sagte der Veh. Geldstrafe folgt. Wieder einmal.

Quelle: ntv.de, Andreas Hardt, sid

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