Fußball

Kein Alleingang bei "Salary Cap" Bayern kontern S04-Vorstoß

In der Debatte um eine Kostenkontrolle im europäischen Fußball reagiert Bayern München verstimmt auf den Schalker Antrag auf die Einführung einer Obergrenze für Transfer- und Personalkosten. Der Rekordmeister warnt vor einem Solo ohne Abstimmung mit den internationalen Verbänden.

"Absurder" Vorschlag: Bayerns Vorstandschef Rummenigge findet klare Worte für den Vorstoß der Schalker.

"Absurder" Vorschlag: Bayerns Vorstandschef Rummenigge findet klare Worte für den Vorstoß der Schalker.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Es wäre absurd, einen nationalen Alleingang zu starten", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in einer Presseerklärung, "das wichtige Thema kann nur in einem internationalen Konsens, zusammen mit der UEFA, in Angriff genommen werden, damit dann für alle Clubs in Europa die gleichen Regeln gelten".

Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte kürzlich beschlossen, zur Saison 2012/2013 eine Kostenkontrolle für die Champions League und die Europa League einzuführen. Die geplante Verschärfung des Lizenzierungsverfahrens für die europäischen Vereinswettbewerbe soll bewirken, dass die Clubs, deren Umsatz für einen gewissen Zeitraum eine gewisse Grenze überschreitet, nur noch so viel Geld ausgeben dürfen, wie sie aus dem Bereich Fußball einnehmen. Laut UEFA- Präsident Michel Platini sollen Gehälter und Transfers auf 60 bis 70 Prozent der Einnahmen beschränkt werden, Rummenigge fordert eine Beschränkung auf 50 Prozent.

Kostenkontrolle generell erwünscht

Der überraschende Antrag der Schalker bei der Deutschen Fußball- Liga (DFL) trifft in München auf strikte Ablehnung. Mit einem nationalen Alleingang würden sich die deutschen Clubs einen eklatanten Wettbewerbsnachteil im Vergleich mit anderen europäischen Ligen selbst auferlegen, warnte der Bayern-Vorstand. Schalke fordert, dass die Proficlubs in einer Saison nicht mehr als 70 Prozent der Erträge aus TV-Einnahmen, Kartenverkäufen und Sponsoring für Personal- oder Transferkosten aufwenden dürfen. Über den Antrag soll bei der Liga-Versammlung am 11. November diskutiert werden.

Der FC Bayern unterstützt grundsätzlich die kürzlich von der UEFA beschlossene Kostenkontrolle ("financial fairplay"), um im europäischen Fußball Wettbewerbsgleichheit zu erzielen. "Mittlerweile werden teilweise Löhne gezahlt, die irrational und dramatisch hoch sind", hatte Rummenigge seinerzeit seine Forderung nach einem Kontrollsystem begründet, "schreiten wir ein, hätten wir über Nacht eine Wettbewerbsgleichheit und würden die Clubs zudem zwingen, profitabel zu arbeiten."

Unterstützung bekommt der Rekordmeister von der TSG Hoffenheim. "Die Bundesliga steht vor einer gefährlichen Entwicklung, wenn man den Gedanken der Schalker zu Ende denkt. Durch diesen Antrag entsteht national keine Chancengleichheit. Vielmehr wird der Status quo der Klubs in den Metropolen zementiert, weil sie große Stadien haben und so viel größere Umsätze generieren können", sagte Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser und fügte wegen der finanziell problematischen Situation des Antragstellers hinzu: "Es überrascht schon, dass ausgerechnet die Schalker zu diesem Zeitpunkt den Antrag stellen."

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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