Fußball

Die Bundesliga hofft auf den BVB Bayern mit Robben als Joker

Vor dem Topspiel der Fußball-Bundesliga in München begnügen sich Spitzenreiter FC Bayern und Verfolger Borussia Dortmund mit kleinen verbalen Spitzen. Der Knaller wird jedoch zum Wegweiser im Titelkampf: Hochspannung oder Langeweile?

Natürlich zwickt und zwackt es hier und da nochmal": Arjen Robben.

Natürlich zwickt und zwackt es hier und da nochmal": Arjen Robben.

(Foto: dpa)

Bei Uli Hoeneß löst dieser desaströse Fußball-Abend auch neun Monate später noch Bauchschmerzen aus. Mit 3:1 vermöbelte das junge Dortmunder Meister-Ensemble am 26. Februar 2011 seinen FC Bayern in München - und der auf der Tribüne fürchterlich leidende Vereinspräsident konnte nach der sportlichen Demütigung den seinerzeit um 16 Punkte enteilten BVB anschließend nur noch mit dem Fernglas in der Tabelle erspähen.

"Die Niederlage hat mir unheimlich gestunken, weil ich vorher ziemlich das Maul aufgerissen hatte", sagte Hoeneß vor der großen Revanche heute ab 18.30 Uhr im Topspiel der Fußball-Bundesliga. Er hatte voll auf Sieg gesetzt - "und dann sind wir ziemlich sang- und klanglos untergegangen. Da gehe ich mal davon aus, dass das dieses Jahr so nicht passieren wird." Hoffnung machte Hoeneß sein Kumpel Jupp Heynckes. "Dortmund hat in der letzten Saison super gespielt und dominiert, aber in dieser Saison ist der FC Bayern eine andere Mannschaft", sagte der Bayern-Trainer. Er erwartet einen "richtigen Knaller".

Gomez: "Wir fürchten uns nicht"

Neun Monate nach dem vom BVB ausgelösten Fußball-Erdbeben in München sind die früheren Kräfteverhältnisse wieder hergestellt. Die 90 Minuten entscheiden allein darüber, ob der Titelkampf neu befeuert wird oder nur noch auf Sparflamme lodert. "Wir wollen unsere Chance nutzen und auf acht Punkte davonziehen", kündigte Bayern-Kapitän Philipp Lahm an. "Die Borussia wird sich auch viele Gedanken machen, wie sie uns stoppen kann", stichelte auch Heynckes ein wenig. Ansonsten verhielten sich beide Seiten eher defensiv. "Wir werden einen Teufel tun und nun irgendwelche Parolen raushauen, um die Stimmung anzuheizen", sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp.

Er weiß, wie schwer es für Mario Götze & Co. wird, den 3:1-Coup zu wiederholen. Zumal die Münchner Arena wieder eine Festung ist. Seit dem 0:1-Fehlstart gegen Gladbach legte der deutsche Rekordchampion fünf Gala-Heimsiege mit 23:0 Toren hin. Das verschafft eine breite Brust: "Wir fürchten uns nicht. Ich bin überzeugt, dass wir gewinnen, wenn wir an unser Maximum gehen", erklärte Torjäger Mario Gomez. "Wenn ein frühes Tor fällt, könnte es ein sehr attraktives Spiel werden", prophezeite Bayern-Kapitän Lahm.

Einen wertvollen Joker in der Hinterhand

Vor neun Monaten war das so - der BVB führte nach Toren von Lucas Barrios und Nuri Sahin nach nur 18 Minuten mit 2:1. Doch so naiv wie damals agieren die Bayern unter Trainer Jupp Heynckes defensiv nicht mehr - und vorne funktionierte die Torproduktion mit 32 Treffern bislang prächtig. "Wir waren letzte Saison einfach nicht gut genug", erklärte Gomez: "Jetzt haben wir eine gewisse Spielkultur, die wir immer durchziehen, egal gegen wen." Und auch mit wem: Die Bayern müssen das Handicap verkraften, dass im defensiven Mittelfeld neben Chef Schweinsteiger auch der erfahrene Anatoli Timoschtschuk ausfällt, dessen Sperre von drei Spielen am Freitag vom DFB-Sportgericht bestätigt wurde. Der junge David Alaba soll die Lücke wie schon beim mageren 2:1 in Augsburg schließen.

Dortmund muss in der Innenverteidigung den Ausfall das Fehlen des verletzten Neven Subotic verkraften, hat aber in Felipe Santana einen prächtigen Ersatz. "Er erfüllt die körperlichen Voraussetzungen, um gegen Mario Gomez spielen zu können", meinte Klopp zuversichtlich. Einen wertvollen Joker hält sein Kontrahent Heynckes in der Hinterhand: Arjen Robben wird sechs Wochen nach seiner Leisten-OP wieder auf der Bank sitzen. "Ich bin froh, dass seine Leidenszeit zu Ende ist. Natürlich zwickt und zwackt es hier und da nochmal, aber Arjen hat gut gearbeitet, ist motiviert."

FC Bayern München - Borussia Dortmund,
Samstag ab 18.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de

München: Neuer - Boateng, van Buyten, Badstuber, Lahm - Luiz Gustavo, Alaba - Müller, Kroos, Ribery - Gomez. Trainer: Heynckes
Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Felipe Santana, Hummels, Schmelzer - S. Bender, Kehl - M. Götze, Kagawa, Großkreutz - Lewandowski. Trainer: Klopp
Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen) - Zuschauer: 69.000 (ausverkauft)

Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann und Heinz Büse, dpa

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