Fußball

"Schwarze Bestie" trifft "Gelbes U-Boot" Bayern starten Mission Heimfinale

Jupp Heynckes trainiert zum ersten Mal ein deutsches Team in der Gruppenphase der Königsklasse.

Jupp Heynckes trainiert zum ersten Mal ein deutsches Team in der Gruppenphase der Königsklasse.

(Foto: dpa)

In 248 Tagen findet in München das Finale der Champions League statt. Der FC Bayern will dabei sein - und heute gegen den FC Villarreal die Basis dafür legen. Die Liga-Form stimmt, das 7:0 über Freiburg war ein Rausch. Allerdings kämpft man in Villarreal nicht nur gegen die Heimstärke der Spanier, sondern auch gegen eine schwarze Serie.

"La bestia negra", die "schwarz Bestie" - das ist der Spitzname, unter dem der FC Bayern im spanischen Fußball firmiert. Nur: Viel Furcht hat die Bestie Bayern in Spanien zuletzt nicht mehr verbreitet. Zehn Jahres ist es her, dass die Münchner in der Champions League bei einem spanischen Team gewonnen haben. 2001 war das, im Halbfinale gegen Real Madrid (1:0), auf dem Weg zum Titel.

Nur der Titel zählt für Bastian Schweinsteiger.

Nur der Titel zählt für Bastian Schweinsteiger.

(Foto: AP)

Der soll in dieser Saison endlich wieder her. Das Finale findet bekanntlich nicht irgendwo statt. "Ich will 2012 in München die Champions League gewinnen und in Polen und der Ukraine Europameister werden", tönte Nationalspieler Bastian Schweinsteiger vorab in der "Bild"-Zeitung. 248 Tage vor dem Endspiel in der Allianz Arena geht es für Jupp Heynckes und seine formstarken Bayern ab 20.45 Uhr (im n-tv.de Liveticker) aber erst einmal darum, einen guten Start in den Wettbewerb zu erwischen. In Spanien, beim FC Villarreal – der in der "Königsklasse" noch kein Heimspiel verloren hat, allerdings auch erst zum dritten Mal dabei ist.

Großes Ziel: München

Sechs oder sieben Mannschaften traut Mario Gomez den Sieg in er "Königsklasse" zu, auch den Bayern. "Wir haben ein großes Ziel. Das ist das Finale in München. Vielleicht ist es möglich dahin zu kommen", meinte der Dauertorjäger, dessen erste Pressekonferenz-Aussagen von einem Franck-Ribéry-Ruf ("Gooooomez") auf dem Flur begleitet wurden. Die Laune ist gut, die Form stimmt - und der Schwung aus der Liga (16:1 Tore, Platz eins) soll für einen erfolgreichen Start in Europa sorgen. "Wir wollen den guten Lauf mitnehmen", sagte Gomez. Mit der "Todesgruppe" (Gomez) soll die Königsklassen-Saison nicht zu Ende sein.

Jeder im Bayern-Tross ist sich vor der Partie aber bewusst, dass es gegen Villarreal härter als beim locker-fröhlichen 7:0 gegen Freiburg werden wird. "Internationale Spiele sind nicht vergleichbar mit der Liga", betonte Trainer Jupp Heynckes, der das Endspiel in München ebenfalls als "Anschub" betrachtet. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge warnte indes eindringlich davor, "dass aus solchen Träumen keine Alpträume werden." Erst einmal müsse die Gruppenphase überstanden werden, wo neben Villarreal noch der SSC Neapel und die Neureichen von Manchester City warten. "Wir wollen ins Achtelfinale und deshalb müssen wir direkt loslegen und konzentriert spielen, damit uns da kein Missgeschick passiert." Dass Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen zum Auftakt nicht gewonnen haben und die Bayern mit einem Sieg als Retter des deutschen Fußballs reüssieren könnten, dürfte die Moral auch heben.

Neuer rechnet mit Beschäftigung

Bayern-Torwart Manuel Neuer ("Ich denke, ich werde nicht arbeitslos bleiben") ist wie alle Bayern "heiß" auf den Start. 568 Minuten ist er inzwischen ohne Gegentor und damit für eine statistische Kuriosität mitverantwortlich: Denn das eine Gegentor, dass die Münchner in bisher acht Pflichtspielen der Saison kassiert haben, führte prompt zu einer Niederlage. Coach Heynckes blickt seiner Rückkehr auf die Champions-League-Bühne "unaufgeregt" entgegen. Abgesehen von den Playoffs darf der 66-Jährige erstmals seit seinem Champions-League-Sieg 1998 mit Real Madrid wieder Königsklassen-Flair auf der Trainerbank genießen.

Erwartungsgemäß ohne Arjen Robben (Schambeinentzündung), der auf unbestimmte Zeit ausfällt, hob der Sonderflieger LH 2570 am Dienstag zum 150. Champions-League-Spiel und dem 250. insgesamt im Meistercup nach Valencia ab, wo die Münchner eine knappe Auto-Stunde entfernt von Villarreal logieren und Thomas Müllers 22. Geburtstag begingen.

"Das ist der leichtere Schalter"

Thomas Müller nähert sich seiner WM-Form. Das ist eine gute Nachricht für die Münchner.

Thomas Müller nähert sich seiner WM-Form. Das ist eine gute Nachricht für die Münchner.

(Foto: dpa)

Müller peilt beim heimstarken Tabellen-17. in Spanien, der gegen den FC Barcelona (0:5) und FC Sevilla (2:2) ein herausforderndes Auftaktprogramm in die Saison erwischte, selbstbewusst den nächsten Sieg an. "Wir sind gefestigt, ich bin guter Dinge. Natürlich muss man einen Schalter umlegen, aber das ist der leichtere Schalter", sagte der Offensivmann.

Bei Rummenigge ruft die Reise nach Spanien jedoch auch Respekt hervor. "Sicherlich sind Barcelona und Real Madrid höher zu bewerten als Villarreal. Aber der spanische Fußball insgesamt ist im Moment das Beste, was Europa zu bieten hat", mahnte der Vorstandschef. Rummenigge erwartet gegen das Team mit dem Spitznamen "Gelbes U-Boot" nicht zwingend einen Sieg, ein Punkt sei auch eine gute Basis. Auch wenn er mit Blick auf die schwarze Spanien-Serie der "schwarzen Bestie" eigentlich findet: "Diese Statistik gilt es zu widerlegen."

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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