"Brasilien für mich in weiter Ferne" Bayerns Badstuber hakt die WM ab
30.11.2013, 14:11 Uhr
"Wann genau ich 100-prozentig fit sein werde, kann ich nicht sagen": Holger Badstuber.
(Foto: imago sportfotodienst)
Zweimal reißt sein Kreuzband, nun quält sich Holger Badstuber seit Monaten durch die Reha. Doch der Innenverteidiger des FC Bayern weiß, wie schwer der Weg ist. Er glaubt nicht mehr daran, dass es mit der Fußball-Weltmeisterschaft was wird.
Dauerpatient Holger Badstuber vom Fußball-Bundesligisten FC Bayern München rechnet nicht mehr mit einem rechtzeitigen Comeback für die Fußball-WM im kommenden Sommer. "Brasilien ist für mich in weiter Ferne", betonte der Abwehrspieler in einem Interview mit dem Magazin "Focus". Vor einem Jahr hatte der Nationalspieler einen ersten Riss des Kreuzbandes erlitten, ein zweiter folgte im vergangenen Mai.
"Wann genau ich 100-prozentig fit sein werde, kann ich nicht sagen", sagte Badstuber. "Ich habe seit einem Jahr genug Geduld bewiesen und werde diese auch weiter aufbringen." Mit den Fortschritten bei seiner Genesung sei er zufrieden. "Die Krücken sind inzwischen weg. Es geht stetig aufwärts mit den Übungen und der Therapie, von morgens ab neun Uhr bis abends um fünf." Angst vor dem Karriereende habe er nicht, vielmehr glaube er daran, wieder sein altes Niveau erreichen zu können. "Die Ärzte haben mir immer wieder versichert, dass das Knie top wird und keine Schäden zurückbleiben werden."
Ob bei der ersten Operation im Dezember 2012 etwas schief gelaufen sei, könne er aber nicht beurteilen, sagte Badstuber. Es habe Zeit benötigt, bis die Schrauben im Knochen zusammengewachsen waren und ein Drittel der Patellasehne aus dem linken Knie als Kreuzband am rechten implantiert werden konnte. Dabei habe er auf die US-Methode, das Kreuzband eines Toten zu verwenden, verzichtet. "Aus ethischen Gründen, und auch, weil es damit weniger Erfahrungswerte gibt." Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge setzt derweil weiterhin auf seinen Abwehrmann: Badstuber ziehe seine Reha "voll durch, so dass wir die Hoffnung haben, dass er vollkommen gesund zurückkommt", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Quelle: ntv.de, sid/dpa