Zweimal Rot, gute Chancen, keine Tore Bayers Leno lässt BVB verzweifeln
27.08.2011, 20:30 Uhr
Nicht drin: Bernd Leno lenkte diesen Perisic-Schuss mit einem tollen Reflex über die Latte.
(Foto: dpa)
Leverkusen und Dortmund sorgen mit einem hitzigen Spiel für die erste Nullnumer der Saison. An Chancen mangelt's nicht, an Glanzparaden ebensowenig. Bayer ist lange überlegen, bis Kadlec vom Platz fliegt. Der BVB muss zweimal treffen, doch Bernd Leno hält. Dann sieht auch Götze Rot.
Zwei Platzverweise, aber keine Tore: In einem hitzigen Westschlager trennten sich Vizemeister Bayer Leverkusen und Titelverteidiger Borussia Dortmund 0:0. Den Punkt hatte der Werksklub vor allem dem 19 Jahre alten Torwart Bernd Leno zu verdanken, der in der zweiten Halbzeit etliche hochkarätige Chancen der Westfalen zunichte machte. Michal Kadlec sah wegen groben Foulspiels an Mario Götze in der 64. Minute Rot. BVB-Jungstar Götze ließ sich zu einem versuchten Nachtreten gegen Hanno Balitsch hinreißen und musste in der 77. Minute ebenfalls vorzeitig vom Platz.
Seit fünf Spielzeiten hat Bayer damit kein Heimspiel mehr gegen die Westfalen gewinnen können. Während Leverkusen, das einmal mehr ohne den ehemaligen DFB-Kapitän Michael Ballack begann, auch im neunten Heimspiel in Folge ungeschlagen blieb, wartet Dortmund seinerseits seit Ende Februar (3:1 in München) auf einen Auswärts-Dreier. Mit jeweils sieben Punkten liegen die beiden Champions-League-Teilnehmer im oberen Tabellendrittel.
Leverkusen agiert überlegen
30.210 Zuschauer in der ausverkauften BayArena erlebten von Beginn an eine starke Vorstellung der Gastgeber, die bereits nach fünf Minuten eine große Chance vergaben. Nach blendender Vorarbeit von Kapitän Simon Rolfes scheiterte Andre Schürrle am reaktionsschnellen BVB-Torhüter Roman Weidenfeller, der auch in der Folgezeit noch einige Male eingreifen musste.

Die Bayer-Offensive um Stefan Kießling bescherte der BVB-Abwehr arbeitsreiche 90 Minuten.
(Foto: REUTERS)
Die Dortmunder waren in einer temporeichen Begegnung zunächst um Ordnung bemüht, konnten aber bei ihren Vorstößen kaum für Gefahr sorgen. Der letzte Pass war meist zu ungenau. Leverkusen, das seine bislang letzte Heimniederlage zum Rückrundenstart der vergangenen Saison gegen den BVB kassiert hatte, war in seinen Aktionen zwingender. Kießling, Nationalmannschaftskollege Schürrle und auch Sidney Sam waren immer wieder brandgefährlich.
In der 24. Minute verhinderte Weidenfeller mit einer weiteren Glanzparade das 1:0 für Bayer, als er den Ball nach einem Kopfball von Stefan Reinartz über die Latte lenkte. Der BVB wirkte gehemmt und konnte auch aus seinen vielen Standards kein Kapital schlagen.
Platzverweis beflügelt Dortmund
Auch nach dem Seitenwechsel behielten die Hausherren, bei denen Rolfes im defensiven Mittelfeld einmal mehr den Vorzug vor Ballack erhalten hatte, das Heft des Handelns in der Hand. Dortmund mühte sich zwar, aber weder Jungstar Mario Götze noch Ilkay Gündogan konnten großartig Akzente setzen.
In der 53. Minute ließ dann aber Dortmunds Japaner Shinji Kagawa seine Gefährlichkeit aufblitzen, sein Schuss verfehlte aber knapp das Ziel. Sieben Minuten später war es erneut Kagawa, der an Bayer-Torwart Bernd Leno scheiterte. Stuttgarts Leihgabe zeigte in der 67. Minute noch einmal sein ganzes Können, als er mit einem Wahnsinns-Reflex gegen einen Volleyschuss von Ivan Perisic die scheinbar sichere BVB-Führung verhinderte.
Der Platzverweis für Götze beendete die Dortmunder Druckphase. Als der BVB nach einem Freistoß in der 83. Minute durch Mats Hummels dennoch traf, beendete Schiedsrichter Wolfgang Stark die Feierlichkeiten rasch. Er hatte den Freistoß noch nicht freigegeben. Beim zweiten Versuch köpfte Hummels daneben.
Quelle: ntv.de, sid