Rekordserie soll reißen Bayers Monsterlauf verleiht Atalanta den "Extra-Schub"
22.05.2024, 11:44 Uhr
Bayer Leverkusen "scheint unschlagbar", wissen sie bei Atalanta Bergamo. Und doch will man am Abend die gewaltige Serie des deutschen Meisters beenden - und sich zum Europapokalsieger küren. Bayers Monsterlauf sorgt für Extra-Motivation.
Es gab mal eine Weisheit, die der große Fußball-Philosoph Gary Lineker etabliert hat, wonach am Ende immer die Deutschen gewinnen. Diese Gewissheit wurde längst von der Zeit überholt, abgelöst wurde sie aber vom Mantra: "... und am Ende verliert Bayer Leverkusen nicht". Seit 51 Spielen ist der Bundesligist inzwischen unbesiegt, in der Meisterschaft, im Pokal und im Europapokal. Sie treffen früh und notfalls treffen sie auch sehr, sehr spät, jedenfalls reichen die Bemühungen immer mindestens zu einem Remis. Meister ist das Team von Xabi Alonso schon, auch den Rekord für die längste Ungeschlagen-Serie im Spitzenfußball hat man sich längst gekrallt.
Am Abend geht es im Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo (21 Uhr/RTL, RTL+ und im Liveticker auf ntv.de) für Bayer Leverkusen um die Fortsetzung der großen Serie - und vor allem um den ersten europäischen Titel des Klubs seit dem Gewinn des UEFA-Cups im Jahre 1988. Die Italiener aber sind heiß darauf, das zu verhindern. Und der Monsterlauf des unschlagbaren Bundesligisten sorgt nicht für Angst - sondern für eine Extra-Motivation, was Bayer in den 51 Spielen zuvor freilich auch nicht gestoppt hatte.
"Endspiele sind besondere Spiele"
Mittelfeldspieler Marten de Roon, der am Abend wegen einer Verletzung fehlen wird, weiß: "Sie scheinen momentan unbesiegbar zu sein." Doch die Chance, das erste Team seit 51 Spielen zu sein, das dem deutschen Meister, der als erster Bundesligist überhaupt ohne Niederlage durch eine komplette Saison kam, schlagen zu können, verleihe seinem Team einen "Extra-Schub", sagte Verteidiger Berat Djimsiti. "Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Wir wissen um die großartigen Ergebnisse, die sie vollständig verdient haben", sagte Bergamos Trainer Gian Piero Gasperini.
Bei Atalanta, das in der Serie A noch um Platz 3 kämpft, spielen sie gegen eine eigene Serie an: Seit 61 Jahren wartet die schwarz-blaue "Göttin" nun schon auf einen Titel. Damals gewannen sie den italienischen Pokal. Ein Triumph, den sie nie wiederholen konnten - obwohl Gasperini sein Team in den letzten sechs Jahren gleich dreimal ins Finale geführt hat. Nun wollen sie endlich zwei Serien durchbrechen: das eigene Finaltrauma und Leverkusens Monsterlauf. "Endspiele sind besondere Spiele", sagte Stürmer Gianluca Scamacca.
Dass Alonsos Super-Variante von Bayer Leverkusen, dem einstigen Vizekusen, Endspiele kann, muss das Team übrigens erst noch beweisen: 2002, 2009 und 2020 verlor man das Pokalfinale, dazu setzte es 2002 eine bittere Niederlage im Endspiel der Champions League gegen Real Madrid. Und das inoffizielle Endspiel gegen die Spvgg Unterhaching um die deutsche Meisterschaft sorgte 2000 für ein Trauma, das erst jüngst geheilt werden konnte.
Quelle: ntv.de, ter