Fußball

Unkluger Torwartwechsel Beckenbauer kritisiert van Gaal

Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bewertet die eigenmächtige Beförderung des Ersatzkeepers Thomas Kraft zur Nr. 1 als Vertrauensbruch durch Trainer Louis van Gaal. Damit liegt er auf einer Linie mit der Klubführung.

Vabanque-Spiel: Thomas Kraft wird in der Rückrunde im Bayern-Tor stehen.

Vabanque-Spiel: Thomas Kraft wird in der Rückrunde im Bayern-Tor stehen.

(Foto: dpa)

Ehrenpräsident Franz Beckenbauer hat Trainer Louis van Gaal wegen des Torwarttausches beim deutschen Fußball-Meister Bayern München attackiert. "Klüger wäre es gewesen, wenn sich Louis van Gaal bei einer so wichtigen Frage vorher mit den Verantwortlichen des FC Bayern besprochen hätte. Uli Hoeneß hatte im Fernsehen mangelnde Kommunikationsfähigkeit von van Gaal kritisiert. Das scheint hier der Fall zu sein", schrieb Beckenbauer in seiner Kolumne für die "Bild"-Zeitung über den Wechsel von Jörg Butt zu Thomas Kraft.

Van Gaal gehe mit dem für den Rückrundenstart am Samstag beim VfL Wolfsburg erwarteten Tausch "das Risiko ein, seine Maßnahme ohne Rückendeckung durchzuziehen", monierte Beckenbauer: "Zumindest Sportdirektor Christian Nerlinger als seinen engsten Vertrauten müsste er vorab informieren. Besser noch wäre es, auch (Vorstandschef, Anm. d. Red.) Karl-Heinz Rummenigge mit einzubeziehen."

Eigenmächtige Grundsatz-Entscheidung

Beckenbauer gestand van Gaal zwar die Entscheidungshoheit zu, betonte aber: "Im Gegensatz zu allen anderen Positionen handelt es sich beim Torwart um eine Grundsatz-Entscheidung, die auch die Zukunftsplanung des Vereins beeinflussen kann." Deshalb hätte van Gaal sich mit seinen Vorgesetzten absprechen müssen.

Rein sportlich, das gibt Beckenbauer zu, "gibt es sicher Argumente für den Tausch. Bei einem Torwart von 36 Jahren darf sich ein Trainer Gedanken um die Zukunft machen. Thomas Kraft hat bei seinen beiden Champions-League-Einsätzen überzeugt. Da kann man sportlich rechtfertigen, ihm eine Chance zu geben."

Quelle: ntv.de, sid

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