Gewählt ohne Gegenkandidaten Bernd Neuendorf bleibt DFB-Präsident bis 2029
07.11.2025, 12:28 Uhr
DFB-Präsident Neuendorf bleibt im Amt.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Die eingekehrte Ruhe beim DFB hat Bestand: Bernd Neuendorf führt den Deutschen Fußball-Bund für weitere vier Jahre als Präsident an. Der 64-Jährige wird ohne Gegenkandidaten einstimmig im Amt bestätigt.
Bernd Neuendorf bleibt Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der 64-Jährige, der den Verband seit März 2022 führt, wurde beim Bundestag von den Delegierten einstimmig in seinem Amt bis ins Jahr 2029 bestätigt. Der gebürtige Dürener, früher Journalist und Staatssekretär in Nordrhein-Westfalen, hatte keinen Gegenkandidaten.
Neuendorf hat den einst krisengeplagten DFB in den vergangenen Jahren in ruhigere Fahrwasser gebracht und finanziell konsolidiert. Bevor er an die Spitze kam, war der Verband von zahlreichen Skandalen erschüttert worden. Die drei Vorgänger Neuendorfs (Wolfgang Niersbach, Reinhard Grindel, Fritz Keller) mussten allesamt zurücktreten.
"DFB hat seine Reputation wiederhergestellt"
"Wir haben die zurückliegende Legislaturperiode genutzt und den DFB in jeglicher Hinsicht stabilisiert und konsolidiert - atmosphärisch, finanziell, inhaltlich, sportlich", sagte Neuendorf: "Der DFB hat seine Reputation wiederhergestellt. Er ist wieder ein verlässlicher Partner." Der Verband stehe wieder "für solides Arbeiten" und "einen klaren Weg." In der neuen Amtsperiode wolle der DFB "nicht nur verwalten, sondern gestalten".
"Wir treten jetzt in eine neue Phase ein - in eine Phase der Gestaltung. Wir sind dank unserer gemeinsamen Arbeit als Verband wieder handlungsfähig. Wir wollen mutig nach vorne gehen - und das stringent und planvoll", sagte Neuendorf kurz vor seiner Bestätigung als elfter DFB-Präsident mit Blick auf die Umsetzung der initiierten "DFB-Strategie 2030": "Wir werden sie konsequent umsetzen und unser Handeln daran ausrichten." Der Bundeskanzler betonte zuvor in seiner Video-Grußbotschaft den "Zusammenhalt" und das "Miteinander", den der Fußball mit sich bringt. "Fußball eint. Fußball verbindet Menschen. Fußball integriert. Vor dem Ball sind alle gleich", sagte Friedrich Merz.
Mit Blick in die Zukunft will Neuendorf die Professionalisierung der Frauen-Bundesliga, die Nachwuchsförderung und die Stärkung des Amateurbereichs voranbringen. Zudem soll in Zusammenarbeit mit der Politik die Infrastruktur verbessert werden. Von den Nationalmannschaften der Frauen und Männer wird die Zugehörigkeit zur Weltspitze erwartet. Zudem erwägt Neuendorf in seiner kommenden Amtszeit eine Bewerbung um die Ausrichtung der Männer-WM 2038 oder 2042.
Null Toleranz für Gewalt, Rassismus und Antisemitismus
Zuvor hatte Neuendorf einen Null-Toleranz-Kurs im Umgang mit Gewalttätern angekündigt. "Ich sage es deutlich: Wenn wir wollen, dass Fußball an den Wochenenden weitgehend ohne behördliche Auflagen und Verfügungen gespielt werden kann, wenn wir als Fußballverbände zukünftig handlungsfähig bleiben wollen, dann müssen wir Gewalttätern auch Grenzen aufzeigen und dort, wo die Vernunft aussetzt, - so leid es mir tut - auch Sanktionen aussprechen", sagte der DFB-Boss.
Ein solches striktes Vorgehen gelte auch "für rassistische und antisemitische Äußerungen und Beleidigungen - sowohl in den Stadien als auch im Netz. Das ist und bleibt vollkommen inakzeptabel", bekräftigte der 64-Jährige und forderte: "Die Spalter und Hetzer, die Verschwörungstheoretiker, die ewig schlecht Gelaunten: Sie dürfen nicht über unsere Zukunft entscheiden und über das gesellschaftliche Klima im Land."
Quelle: ntv.de, dbe/sid