Halbzeit beim Saisonfinale Bochum braucht ein Wunder
08.05.2010, 16:25 Uhr
Diesen guten Ratschlag der VfL-Fans sollte Bochum in der zweiten Halbzeit dringend beherzigen, wenn es mit dem Klassenerhalt noch klappen soll.
(Foto: REUTERS)
Wir wissen nicht, wie viele VfL-Fans das Stadion schon zur Halbzeitpause verlassen haben. Wenn es alle wären, wäre das verständlich. Denn: Ihr Team liegt im Abstiegs-Endspiel gegen Hannover 96 nach 45 Minuten bereits mit 0:3 zurück. Weil Nürnberg gegen Köln ein 0:0 hält, wäre der VfL abgestiegen.
VfL Bochum - Hannover 96 0:3

Wenn sogar Mike Hanke trifft, kann Bochums Abwehr gegen Hannover nicht allzuviel richtig machen.
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Im direkten Duell um den Klassenerhalt zwischen dem VfL Bochum und Hannover 96 erwischten die Gäste vor 30.748 Zuschauern im ausverkauften Rewirpower-Stadion einen Traumstart. In der neunten Minute verlor die Abwehr des VfL Bochum erstmals die Übersicht, nach einer Flanke von Hanno Balitsch stand Kapitän Arnold Bruggink frei vor VfL-Torwart Philipp Heerwagen und ließ sich die erste Chance der Niedersachsen zur Führung nicht entgehen - die gut 10.000 96-Fans waren aus dem Häuschen.
Dem VfL fehlten daraufhin wie schon in den Vorwochen die spielerischen Mittel, um gefährlich vors Tor zu kommen. Hannover versteckte sich auch nach der Führung nicht und nutzte, von Bruggink glänzend dirigiert, seine Chancen weiter konsequent. Mike Hanke (23.) erzielte mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze das 2:0. Es folgten wütende Angriffe der Bochumer, die die Gästeabwehr aber vor keine nennenswerten Probleme stellte. Sergio Pinto (45.) stellte den 3:0-Halbzeitstand her.
Gästetrainer Mirko Slomka vertraute der Startelf, die am vergangenen Samstag Borussia Mönchengladbach mit 6:1 bezwungen hatte. Damit bewies er mehr Geschick als Bochums Interimstrainer Dariusz Wosz. Der veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:3 bei Bayern München auf zwei Positionen - und verschlimmbesserte Bochums Lage damit.
1. FC Nürnberg - 1. FC Köln 0:0
Der 1. FC Nürnberg übernahm gegen den 1. FC Köln von Beginn an die Initiative. Die Gäste überließen dem Club dabei weitgehend das Mittelfeld, die Nürnberger fanden zunächst aber keine spielerischen Mittel, um die dicht gestaffelte und meist gut organisierte Abwehr der Rheinländer zu knacken. Ein Schüsschen von Mike Frantz in der 12. Minute war in der Anfangsphase die einzige Ausbeute. Auch in der Folgezeit blieben die Franken, die die letzten vier Partien verloren hatten, am Drücker. Den Aktionen fehlte aber oft die letzte Entschlossenheit, weshalb sich kaum Chancen ergaben.
Dem abstiegsbedrohten FCN war der Druck deutlich anzumerken, kämpferisch war den Nürnbergern in der ersten Hälfte jedoch kein Vorwurf zu machen. Köln, das ohne den angeschlagenen Nationalspieler Lukas Podolski in Nürnberg antrat, tat nur das Nötigste. Ein gefährlicher Freistoß von Zoran Tosic (43.), den Raphael Schäfer glanzvoll parierte, war die einzige nennenswerte Offensivaktion.
FSV Mainz 05 - FC Schalke 0:0
Karnevalsstimmung in Mainz: Bereits vor der Bundesligapartie zwischen dem FSV Mainz 05 und Schalke 04 am 34. Spieltag feierten die Fans beider Mannschaften den über weite Strecken erfolgreichen Saisonverlauf. So agierten die Mainzer und Schalker vor 20.300 Zuschauern auch gleich von Beginn an mit offenem Visier. Die erste Chance für die Gastgeber hatte der zu Spartak Moskau zurückkehrende Malik Fathi, der aus spitzem Winkel an Nationalkeeper Manuel Neuer scheiterte (7.). Fünf Minuten später kam der nicht für die WM nominierte Torjäger Kevin Kuranyi nach Vorlage von Edu einen Schritt zu spät. Zudem traf Jefferson Farfan mit einem strammen Schuss nur den Innenpfosten (16.).
Der voraussichtlich ins Ausland wechselnde Schalke-Angreifer Kuranyi stand trotz einer kurzen Trainingspause in dieser Woche in der Startformation, konnte sich aber zunächst nicht in Szene setzen. Hochkonzentriert wirkte derweil Schlussmann Neuer, der nach dem WM-Aus von Rene Adler am letzten Bundesligaspieltag mit einer Parade gegen Nikolce Noveski (41.) noch einmal Pluspunkte bei Bundestrainer Joachim Löw sammeln konnte.
VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 3:0
Die Wolfsburger hatten vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt angekündigt, Stürmer Edin Dzeko bei seiner Jagd nach der Torjäger-Krone nach Kräften unterstützen zu wollen. Der Führungstreffer des entthronten deutschen Meisters ging dann allerdings auf das Konto von Dzekos Landsmann Zvjezdan Misimovic, der in der 21. Minute eine schöne Vorlage des zukünftigen Stuttgarters Christian Gentner aus kurzer Distanz verwandelte.
Nach einer knappen halben Stunde hatte Dzeko dann die erste Großchance zu seinem 22. Saisontreffer. Nach einer Flanke von Misimovic kam er aus sechs Metern frei zum Kopfball, beförderte die Kugel jedoch über das Tor (28.). Besser machte es zwei Minuten später Sascha Riether, der eine Hereingabe von Gentner zum 2:0 einnickte (30.). Doch dann kam auch Dzeko zu seinem Recht: In der 34. Minute schloss der Angreifer eine schöne Einzelaktion am Frankfurter Strafraum mit dem 3:0 durch einen Schuss aus 15 Metern ab.
Hertha BSC Berlin - Bayern München 0:1

In der 34. Minute schoss sich Edin Dzeko mit seinem 22. Saisontor an die Spitze der Torjägerliste.
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Unter den Augen von Jose Mourinho, Trainer von Bayern Münchens Gegner Inter Mailand im Champions-League-Finale am 22. Mai, nahm der neue deutsche Meister aus München von Beginn an das Heft des Handelns in der Hand. In der 20. Minute brachte Ivica Olic die Gäste mit seinem elften Saisontor in Führung. Der Kroate traf mit einem präzisen Schuss ins lange Eck. Nationalspieler Arne Friedrich griff zu halbherzig ein.
Friedhelm Funkel setzte in seinem wohl letzten Spiel als Trainer von Absteiger Hertha BSC Berlin auf eine defensive Ausrichtung. Der griechische Torjäger Theofanis Gekas saß zunächst nur auf der Bank. Adrian Ramos begann als einzige Spitze. Neu ins Team rückte der laufstarke Marc Stein, der aber mit der Bewachung von Franck Ribery überfordert war.
Entlastungsangriffe gelangen den Berlinern zunächst kaum. In der 24. Minute konnte Lukasz Piszczek auf der rechten Seite durchbrechen. Doch Bayerns Keeper Jörg Butt wartete äußerst lange und wehrte den Ball ab. In der 33. Minute konnte sich Butt mit einer tollen Parade nach Freistoß von Lewan Kobiaschwili erneut auszeichnen.
Werder Bremen - Hamburger SV 0:0
Werder Bremen und der Hamburger SV suchten im Nordderby von der ersten Minute an ihr Heil in der Offensive. Nach einer kurzen Phase des Abtastens erarbeiteten sich die Gäste die erste Torgelegenheit: Ruud van Nistelrooy kam freistehend zum Kopfball, Werder-Torhüter Tim Wiese konnte den Ball jedoch zur Ecke abwehren.
Danach hatte der deutsche Pokalsieger aus Bremen binnen 60 Sekunden gleich zweimal die Gelegenheit, in Führung zu gehen. In der zwölften Minute parierte HSV-Keeper Frank Rost einen Flachschuss von Nationalspieler Mesut Özil, nach der anschließenden Ecke scheiterte der Brasilianer Naldo mit einem Heber an Rost. Der stets anspielbereite van Nistelrooy sorgte in der 17. Minute erneut für Gefahr vor dem Tor der Bremer. Ex-Nationalspieler Torsten Frings, vor der Partie als Spieler des Monats April geehrt, konnte einen gefährlichen Schuss des Niederländers in letzter Sekunde abblocken.
1899 Hoffenheim - VfB Stuttgart 1:1
Die 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena sahen in der Anfangsphase eine engagierte Vorstellung beider Teams. Allerdings konnten sich zunächst weder 1899 Hoffenheim noch der VfB Stuttgart gute Tormöglichkeiten erarbeiten. VfB-Torwart Jens Lehmann war im letzten Spiel seiner Karriere zu Beginn nicht gefordert.
Obwohl die Gastgeber, die neben Keeper Timo Hildebrand (Muskelfaserriss) auf die verletzten Andreas Ibertsberger, Matthias Jaissle, Per Nilsson, Demba Ba und Tobias Weis verzichten mussten, das Spiel nach rund einer Viertelstunde weitgehend kontrollierten, gingen die Schwaben durch das 13. Saisontor des deutschen Nationalstürmers Cacau in Führung (19.). Nach dem Rückstand wirkte die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick, dessen Verbleib im Kraichgau immer noch nicht sicher ist, etwas verunsichert. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurde Hoffenheim wieder stärker und drängte auf den Ausgleich. In der 44. Minute gelang Boris Vukcevic das 1:1.
Borussia M'gladbach - Bayer Leverkusen 0:1
Bayer Leverkusens Trainer Jupp Heynckes musste einen Tag vor seinem 65. Geburtstag im Auswärtsspiel bei seinem Ex-Klub Borussia Mönchengladbach seine Mannschaft gegenüber dem 1:1 gegen Hertha BSC Berlin gleich auf fünf Positionen verändern. Dennoch erwischten die Leverkusener, die um ihre kleine Chance auf die Champions-League-Qualifikation kämpfen wollten, den besseren Start. Nach sechs Minuten zwang Kaplan Borussia-Torhüter Logan Bailly zu einer Glanzparade, den Nachschuss von Helmes wehrte der Belgier im Stil eines Handball-Torhüters auch noch ab.
In der 34. Minute machte es Helmes dann besser. Diesmal traf er im Nachschuss zum 1:0, nachdem Bailly einen Schuss von Toni Kroos hatte abprallen lassen. Zwei Minuten später hatte Dante nach einem Freistoß die Chance zum Ausgleich, sein Kopfball ging aber knapp am Tor vorbei. In der 41. Minute traf Toni Kroos den Pfosten, eine Minute später scheiterte der finnische Innenverteidiger von Bayer, Sami Hyypiä, per Kopf an Bailly.
SC Freiburg - Borussia Dortmund 0:0
Eine Woche nach dem gesicherten Klassenerhalt machte SC Freiburgs Trainer Robin Dutt seine Ankündigung wahr und gab einigen Reservisten gegen Borussia Dortmund die Chance, Spielpraxis zu sammeln. Die Dortmunder, die bereits vor dem letzten Spieltag sicher für die Europa League qualifiziert waren, übernahmen zunächst die Initiative. Doch Kevin Großkreutz, den Bundestrainer Joachim Löw für das Länderspiel am Donnerstag in Aachen gegen Malta nominiert hatte, scheiterte mit einem Schlenzer an Freiburgs Ersatzkeeper Oliver Baumann (10.).
Es war die beste Möglichkeit in einer durchwachsenen ersten Halbzeit. Freiburg konnte offensiv keine Akzente setzen. Die Borussen ließen nach einem temporeichen Beginn nach und liefen sich in der Freiburger Defensive immer wieder fest.
Quelle: ntv.de, sid