Fußball

Runde zwei im DFB-Pokal Brisanz in Bochum

Nach dem glimpflichen Auftakt für die Fußball- Bundesligisten im DFB-Pokal ist die Schonzeit nun vorbei. Nach Hannover 96 und Mainz 05 endet für mindestens drei weitere Erstligisten der Traum von Berlin in den direkten Duellen der zweiten Runde. Die interessanteste Partie findet in Bochum statt.

Demonstrativ optimistisch: Frank Heinemann, erst einmal Trainer des VfL Bochum.

Demonstrativ optimistisch: Frank Heinemann, erst einmal Trainer des VfL Bochum.

(Foto: dpa)

VfL Bochum – Schalke 04, Dienstag, 20.30 Uhr
In der brisantesten Partie am heutigen Dienstag geht es für den VfL Bochum im Derby gegen den FC Schalke 04 neben knapp einer halben Million Euro TV-Geld für den Achtelfinal-Einzug auch darum, nach der Entlassung von Trainer Marcel Koller die aufgebrachte Fan-Seele zu besänftigen. "Das Pokalspiel ist jetzt brutal wichtig, denn da müssen wir viel reparieren und auf jeden Fall gewinnen", sagte Verteidiger Philipp Bönig.

Allen voran Interimstrainer Frank Heinemann, seit über 30 Jahren im Verein, machte seinem Spitznamen "Funny" alle Ehre und verbreitete demonstrativ Aufbruchsstimmung. "Ich sehe die Situation positiv: Es ist ein Derby, das Stadion ist voll, und wir haben die große Chance, vieles wiedergutzumachen. Die Mannschaft kennt mich, und ich kenne die Mannschaft. Ich bin bereit, die Verantwortung zu übernehmen", sagte der 44 Jahre alte Heinemann, der mit Ex-Nationalspieler Dariusz Wosz als Co-Trainer übergangsweise das Ruder übernimmt. Das Duo, das insgesamt in 562 Ligaspielen für den VfL auflief, soll auch helfen, die Herzen der aufgebrachten Fans zurückzuerobern.

Im Gegensatz zur explosiven Stimmung beim Nachbarn ist die Gemütslage auf Schalke vor der Derby-Woche trotz der 1:2-Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg deutlich entspannter. "Wir wollen Bochum unbedingt schlagen und in die nächste Pokalrunde einziehen. Danach können wir auch mit Selbstbewusstsein nach Dortmund fahren. Der Rückhalt der Zuschauer gibt uns Mut für die kommenden Spiele", sagte Torwart Manuel Neuer.

Bayern München - Rot-Weiß Oberhausen, Dienstag, 19 Uhr
Nach dem Holperstart haben sich beim FC Bayern München hingegen die Wolken verzogen - doch ein unerwartetes Straucheln gegen Rot-Weiß Oberhausen dürfte schnell wieder für ein Gewitter sorgen. "Oberhausen wird insofern ein Thema, weil alle glauben, dass wir schon gewonnen haben", warnte Manager Uli Hoeneß vor zu viel Selbstsicherheit. Zuletzt blamierte sich der Rekordmeister in der zweiten Runde vor neun Jahren beim 1. FC Magdeburg. Die bislang letzte Heimpleite im Pokal kassierten die Bayern 1991 gegen den FC Homburg.

Passt mir auf die Oberhausener auf: Uli Hoeness.

Passt mir auf die Oberhausener auf: Uli Hoeness.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Keine Frage, es wird sehr schwer, für eine Überraschung zu sorgen. Aber wir werden alles versuchen, um das Unmögliche zu schaffen", bekräftigte RWO-Trainer Jürgen Luginger. Die Sensation könne nur gelingen, wenn "die Bayern 80 Prozent bringen und wir 120", erklärte Sören Pirson. Doch für das Endspiel hat der Torwart einen mutigen Tipp parat: "Aus Spaß habe ich gesagt: Das DFB-Pokalfinale in diesem Jahr heißt RWO gegen VfB Lübeck."

1. FC Nürnberg - 1899 Hoffenheim, Dienstag 19 Uhr
Der 1. FC Nürnberg hat Mut aus dem 1:2 im Derby in München für das Erstligaduell gegen Hoffenheim geschöpft. "Wir haben gesehen, dass wir auch gegen spielstarke Teams eine Chance haben. Wir wollen mit aller Macht gewinnen", sagte Club-Coach Michael Oenning. Doch Hoffenheim will die Erfolgsserie von drei Siegen in Folge und dem späten Sturmlauf beim 4:2 bei Borussia Mönchengladbach ausbauen und setzt auch im DFB-Pokal auf seine Auswärtsstärke. ier der letzten fünf Partien auf fremdem Platz haben die Badener gewonnen. "Die Nürnberger werden mit Sicherheit mitspielen, das liegt uns", sagte Trainer Ralf Rangnick. "Wir nehmen das genauso ernst wie ein Bundesliga-Spiel. Wir wollen gewinnen. Schließlich ist der Pokal der schnellste Weg ins internationale Geschäft."

Bor. Mönchengladbach - MSV Duisburg, Dienstag 19 Uhr
Die Gladbacher treten gegen den MSV Duisburg ohne Thorben Marx an. Der Mittelfeldspieler klagt nach dem 2:4 seines Teams in der Fußball-Bundesliga gegen 1899 Hoffenheim über Muskelprobleme im Oberschenkel. Als möglicher Marx-Ersatz gilt Michael Bradley, dem Trainer Michael Frontzeck gute Trainingsleistungen attestierte. Team und Coach wollen die Chance zur Rehabilitierung nutzen. "Die Wunden sind geleckt. Es ist gut, dass wir jetzt direkt wieder ein Spiel haben", sagte Frontzeck.

"Die Wunden sind geleckt": Michael Frontzeck.

"Die Wunden sind geleckt": Michael Frontzeck.

(Foto: dpa)

Auch der Gegner geht geschwächt in die Partie. Schließlich muss der MSV ohne Angreifer Sandro Wagner auskommen. Der fünffache Torschütze der laufenden Zweitliga-Saison zog sich im Spiel gegen Arminia Bielefeld eine Kapselbandverletzung im Knie zu und fällt bis Anfang Oktober aus. Die Borussia rechnet gegen den MSV mit 50.000 Zuschauern. So viele Besucher sahen noch nie ein Pokalheimspiel des Altmeisters. Die bisherige Bestmarke liegt bei 34.500 Zuschauern im alten Bökelberg- Stadion. Die große Kulisse empfindet Frontzeck als zusätzliche Motivation: "Wir werden alles daran setzen, dass Borussia nach sechs Jahren endlich mal wieder im Pokal in die dritte Runde einzieht."

Karlsruher SC - Borussia Dortmund, Dienstag, 20.30 Uhr
Borussia Dortmund will beim Zweitligisten Karlsruher SC den Negativtrend mit fünf Ligapartien ohne Sieg stoppen. "K.o.-Spiele bieten eine gute Gelegenheit, neues Selbstvertrauen und Sicherheit zu gewinnen", sagte Jürgen Klopp. Dabei muss Dortmunds Trainer auf den Brasilianer Dede (Muskelverletzung) und Sven Bender (Virusinfekt) verzichten. Angeschlagen sind die beiden Innenverteidiger Felipe Santana und Mats Hummels. Der Brasilianer schleppt seit einigen Tagen einen Pferdekuss im Oberschenkel mit sich herum und konnte am Montag kaum belastet werden. Hummels erlitt in Hannover einen Schlag auf das Sprunggelenk.

DFB-Pokal, 2. Runde

Dienstag, 22. September, 19 Uhr
Eintracht Trier - Arminia Bielefeld
1. FC Nürnberg - 1899 Hoffenheim
Bayern München - Rot-Weiß Oberhausen
Bor. Mönchengladbach - MSV Duisburg
Dienstag, 22. September, 20.30 Uhr
Rot Weiss Ahlen - SpVgg Greuther Fürth
Karlsruher SC - Borussia Dortmund
VfL Bochum - FC Schalke 04
TuS Koblenz - Energie Cottbus

Mittwoch, 23.September, 19 Uhr
TSV 1860 München - Hertha BSC
FC Augsburg - SC Freiburg
Werder Bremen - FC St. Pauli
Eintracht Frankfurt - Alemannia Aachen
Mittwoch, 23.September, 20.30 Uhr
VfL Osnabrück - Hamburger SV
VfB Lübeck - VfB Stuttgart
1. FC Kaiserslautern - Bayer Leverkusen
1. FC Köln - VfL Wolfsburg

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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