Potsdam alimentiert Fußballklub Bund der Steuerzahler klagt
04.06.2011, 18:01 UhrDie Stadt Potsdam unterstützt den Fußball-Drittligisten SV Babelsberg mit 700.000 Euro, damit der nicht pleite geht. So geht's nicht, sagt der Bund der Steuerzahler. Und will nun eine Strafanzeige wegen Untreue stellen. In Visier: der ehemalige Chef der Stadwerke und der Oberbürgermeister.

Kein Geld, kein Fußball: Die beiden Fans des SV Babelsberg im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion.
(Foto: dpa)
Der Bund der Steuerzahler wird im Zuge der städtischen Finanzspritze von 700.000 Euro für den Fußball-Drittligisten SV Babelsberg eine Anzeige wegen Untreue stellen. "Derzeit tragen wir alle Beweise zusammen und werden sie am Montag gegen alle Beteiligten, darunter eventuell auch Oberbürgermeister Jann Jakobs, bei der Staatsanwaltschaft einreichen", sagte Reiner Holznagel, der Vizepräsident des Steuerzahlerbundes, der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".
Damit wolle man "den öffentlichen Druck aufrechterhalten und die politische Debatte anheizen". Die Finanzspritze der Stadt, die den Klub am Mittwoch in letzter Sekunde vor dem Lizenzentzug gerettet hatte, sei laut Holznagel der Hauptgrund für die Klage. Zudem wolle man die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den früheren Geschäftsführer eines kommunalen Energie- und Wasserversorgers (EWP) und gleichzeitigen SV-Aufsichtsratschef, Peter Paffhausen, unterstützen. Dieser steht im Verdacht, in der Vergangenheit illegale Bürgschaften an den Verein geleistet zu haben.
Bereits am vergangenen Dienstag hatten Experten des Landeskriminalamtes drei Objekte in Potsdam durchsucht und dabei Beweismaterial sichergestellt, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen Paffhausen Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Untreue aufgenommen hatte.
Quelle: ntv.de, sid