Sacchi beklagt "zu viele Schwarze" Chelsea-Fans sorgen für rassistischen Eklat
18.02.2015, 09:56 Uhr
Der ehemalige italienische Nationaltrainer Arrigo Sacchi bemängelt, dass zu viele Ausländer im italienischen Fußball im Einsatz sind. Für eine Aussage erhält er viel Kritik.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Chelsea-London-Fans sorgen in Paris für einen rassistischen Zwischenfall. In der Metro verweigern sie einem Dunkelhäutigen den Zutritt. Doch das ist nicht alles, in Italien sorgt ein ehemaliger Nationaltrainer mit seinen Aussagen für Zündstoff.
Anhänger des englischen Fußball-Tabellenführers FC Chelsea beim Champions-League-Auswärtsspiel bei Paris St. Germain (1:1) für einen rassistischen Eklat gesorgt. Wie auf einem Video zu erkennen ist, verhinderten Fans der Londoner, dass ein dunkelhäutiger Passagier zu ihnen in die Pariser Metro steigen konnte und sangen dabei den Schlachtruf: "Wir sind rassistisch, wir sind rassistisch. Und so mögen wir es".
Der Verein reagierte geschockt und will "auf das Schärfste" gegen die Fans vorgehen. "Ein solches Verhalten ist abscheulich und hat keinen Platz im Fußball oder in der Gesellschaft. Wir werden alle strafrechtlichen Schritte gegen die Beteiligten unterstützen." Sollte es sich um Dauerkarten-Inhaber oder Mitglieder handeln, droht den Tätern Stadionverbot und ein Vereinsausschluss. Auch Fifa-Präsident Joseph Blatter äußerte sich zu dem Vorfall. "Ich verurteile diese Aktion einer kleinen Gruppe von Chelsea-Fans. Im Fußball ist kein Platz für Rassismus", twitterte der Schweizer.
Es war der zweite Vorfall dieser Art innerhalb von 24 Stunden. Zuvor hatte Italiens ehemaliger Nationaltrainer Arrigo Sacchi am Rande einer Preisverleihung bemängelt, dass zu viele Ausländer im italienischen Fußball im Einsatz sind. "Es gibt zu viele Schwarze in Italiens Jugendmannschaften. Italien hat keine Würde, keinen Stolz. Es ist unannehmbar, Teams mit 15 Ausländern zu haben", sagte der 68-Jährige. Auch diese Aussage verurteilte Blatter: "Stolz und Würde ist keine Frage der Hautfarbe. Ich bin schockiert von Sacchis Äußerungen. Das muss man stoppen."
Italiens für Sport verantwortlicher Staatssekretär Graziano Delrio, erklärte: "Der Satz von Arrigo Sacchi ist ein schlimmer Fehler, weil er nicht die Realität in unserem Land sieht." Auch der frühere englische Fußball-Nationalspieler Gary Lineker kritisierte auf Twitter: "Es gibt zu viele Rassisten im italienischen Fußball." Delrio ergänzte: "Das Italien von vor 30 Jahren ist nicht mehr das Italien von heute, wo es viele junge Fußballer gibt, die die italienische Staatsbürgerschaft haben und in Italien aufgewachsen und geboren sind, obwohl sie Eltern mit ausländischen Wurzeln haben."
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa