Nach dem frühen Aus in der Champions League verliert Michael Ballack mit dem FC Chelsea auch in der englischen Meisterschaft an Boden, die englische Presse schreibt nach dem Remis gegen Blackburn bereits Nachrufe auf die "Blues". Auch Chelsea-Coach Ancelotti kann sich nicht zu Optimismus durchringen.

Muss Michael Ballack mit dem FC Chelsea nach dem vorzeitigen Ausscheiden in der Champions League nun auch um die englische Meisterschaft fürchten? Verpasst der DFB-Kapitän einen weiteren angestrebten Titel? Chelseas angeschlagen wirkender Trainer Carlo Ancelotti zumindest erklärte nach dem unnötigen 1:1 seiner Elf gegen die Blackburn Rovers den Tabellenführer und Titelverteidiger Manchester United zum Favoriten: "Sie stehen oben, und wir müssen mehr tun, besser werden und diesen schwierigen Moment so schnell wie möglich hinter uns bringen."

Im Gegensatz zu Chelseas Niederlage in der Champions League gegen Inter Mailand, als Ballack nach einer Stunde und schwacher Leistung ausgewechselt wurde, war der DFB-Kapitän gegen Blackburn zum Zuschauen verdammt. Wegen eines Achillessehnenproblems gehörte Ballack nicht zum Aufgebot. Und während Chelsea nach der frühen Führung durch Didier Drogba (6.) die Entscheidung verpasste und am Ende noch den Ausgleich durch El-Hadji Diouf (70.) hinnehmen musste, blieb Manchester souverän.

Der Titelverteidiger ließ sich auch von einem frühen Rückstand durch Liverpools Fernando Torres (5.) nicht aus der Ruhe bringen. Wayne Rooney mit seinem 33. Pflichtspieltreffer der Saison (11.) und Si-Jung Park (60.) drehten das Match.

Chelsea muss nun das Nachholspiel gegen Schlusslicht FC Portsmouth am Mittwoch gewinnen, um den zweiten Tabellenplatz vom FC Arsenal zurückzuerobern und bis auf einen Punkt auf ManU aufzuschließen. "Es ist schwieriger geworden, aber nicht unmöglich", sagte Ancelotti, dessen Trainerstuhl bei einer Saison ohne Titel arg ins Wanken geraten dürfte.

"Kein Selbstvertrauen, kein Glauben, ..."

Das Urteil der englischen Presse über Chelseas nächsten Rückschlag fiel zum Teil vernichtend aus. "Manchester hebt ab, Chelsea fällt auseinander", titelte die "Times". Die "Daily Mail" sprach von einem "Riesenschritt" für Manchester. "Das Rennen ist nun zwischen Manchester und Arsenal. Chelsea will den Titel einfach nicht genug", schrieb der "Daily Telegraph".

Auch die Boulevardpresse ging hart mit den "Blues" ins Gericht. "Kein Selbstvertrauen, kein Glauben, keine Haltung, keine Inspiration, kein Geist, kein Widerstand, keine Idee, keine Chance", schrieb das Boulevardblatt "The Sun". Fazit: "Chelsea liegt in Trümmern. Sie wissen es, wir wissen es."

Tabelle der Premier League

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Sport 17.03.10

Albtraum vom CL-Titel (Teil XX.) Ballack hat den Blues, schon wieder

* Portsmouth wurden 9 Punkte abgezogen