Brutales Foul in Liga zwei Concha fehlt vier Monate
07.12.2010, 13:17 UhrDie schwere Verletzung des schwedischen Nationalspielers Matias Concha sorgt für Diskussionen. Der Zweitliga-Profi des VfL Bochum ist nach dem rücksichtlosen Einsteigen von Union-Routinier Younga-Mouhani inzwischen operiert worden. Der Übeltäter will Concha besuchen.

Ein Bild aus besseren Tagen: Matias Concha.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Bilder vom brutalen Tritt gegen den Bochumer Matias Concha haben Schock und Mitleid ausgelöst. Mit seiner rücksichtslosen Aktion hatte Unions Spieler Macchambes Younga-Mouhani dem Schweden das Schien- und Wadenbein gebrochen. Concha wurde inzwischen in Berlin operiert und kann auf Monate hinaus seinen Beruf nicht ausüben. "Das ist ein teuer erkaufter Sieg", hatte Bochums sichtlich betroffener Trainer Friedhelm Funkel nach dem 1:0 des VfL in der 2. Fußball-Bundesliga bei Union Berlin erklärt.
Der 30-jährige Concha, der bis 2007 auch für die schwedische Nationalmannschaft gespielt hatte, muss nach Angaben seines Vereins noch einige Tage im Unfallkrankenhaus Marzahn bleiben. Bis mindestens April kommenden Jahres fällt er aus. Younga-Mouhani hatte sich direkt nach dem Spiel vor Fernsehkameras für sein Foul entschuldigt: "Das tut mir wirklich leid. Das ist Sport, einer von uns beiden wollte an den Ball kommen. Aber wenn man es jetzt so sieht, ist es brutal." Über Union hat sich "Mac" Younga-Mouhani inzwischen erkundigt, ob und wann er Concha in der Klinik besuchen kann.
"Solche Szenen braucht kein Mensch"
Vor dem Mannschaftsbus der Bochumer war es noch zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen dem aus Kongo stammenden Younga-Mouhani und VfL-Torwarttrainer Peter Greiber gekommen. Ordner und Polizei haben nach Angaben der Bochumer den Streit geschlichtet. "In der Situation hält Mac ein bisschen drüber, um selber nicht verletzt zu werden. Dass er ihn nicht absichtlich verletzten wollte, steht für mich außer Frage", kommentierte Union-Trainer Uwe Neuhaus die Szene, die auch auf beiden Trainerbänken für Entsetzen gesorgt hatte.

Und hier wird er in der Alten Försterei vom Platz getragen. Warum? Fragen Sie Macchambes Younga-Mouhani.
(Foto: dpa)
"Solche Szenen braucht kein Mensch, sie passieren leider immer wieder. Wir hoffen, das Matias Concha schnell wieder gesund wird", betonte Neuhaus und beschrieb Younga-Mouhani als "normalerweise wirklich fairen Spieler". Kollege Funkel kritisierte zwar die "etwas rüde" Attacke des Berliners: "Er wollte aber Matias mit Sicherheit nicht verletzen."
Younga-Mouhani hatte lange nicht gespielt und war nur durch die Ausfallmisere der Eisernen in die Startelf gerückt. Offenbar war der 36-jährige Routinier völlig übermotiviert, schon in Halbzeit eins stieg er gegen Mahir Saglik brutal ein. Neuhaus beschwichtigte jedoch: "Absicht zu unterstellen, wäre nicht fair. Er erwischt ihn total unglücklich. Mir tut das wahnsinnig leid."
Quelle: ntv.de, Jens Mende, dpa