"Deutsches Duell" enttäuscht Conte durchleidet verrücktes Tottenham-Debüt
05.11.2021, 00:22 UhrAntonio Conte erlebt einen spektakulären Einstand bei Tottenham Hotspur: Reichlich Tore, beinahe genauso viele Platzverweise und ein Zitterfinale. Mario Götze kann seiner PSV Eindhoven nicht helfen: Der Deutsche fehlt dem Spiel - neben Qualität, Toren und einem Sieger. Jubeln darf dagegen Max Meyer.
Antonio Conte hat mit dem englischen Fußball-Spitzenklub Tottenham Hotspur einen Zitterstart hingelegt. Zwei Tage nach der Verpflichtung des italienischen Startrainers retteten die Spurs in der Conference League gegen Vitesse Arnheim nach 3:0-Führung mit viel Mühe ein 3:2 (3:2) und eroberten nach der Hinspielniederlage Gruppenplatz zwei zurück. Selbst den Gruppensieg haben die Nordlondoner nach dem Spektakel wieder in eigener Hand.
Heung-Min Son (15.), Lucas Moura (22) sowie ein Eigentor von Jacob Rasmussen (28.) sorgten schnell für eine vermeintlich beruhigende Spurs-Führung, doch dank Rasmussen (32.) und Matus Bero (39.) kam noch vor der Pause wieder Spannung auf. Dann sah Tottenham-Verteidiger Cristian Romero Gelb-Rot (59.), doch auf Seiten der Niederländer flogen Danilho Doekhi mit Gelb-Rot (81.) und der Ex-Schalker Markus Schubert mit Rot (85.) ebenfalls. "Es war ein verrücktes Spiel. Normalerweise mag ich solche Spiele nicht - ein verrücktes Spiel bedeutet, dass alles passieren kann. Aber gleichzeitig denke ich, dass wir gewinnen sollten und wir haben gewonnen", sagte Conte bei "BT Sport".
In der Gruppe von Union Berlin brachte sich Slavia Prag durch ein 1:0 (0:0) gegen Maccabi Haifa in die Pole Position für Gruppenplatz zwei. Die Tschechen gewannen dank eines Treffers von Jan Kuchta (49.) und liegen damit bei noch zwei ausstehenden Partien vor den Berlinern.
Tottenham hatte Conte am Dienstag nur 24 Stunden nach der Entlassung des Portugiesen Nuno Espirito Santo verpflichtet. Unter Espirito Santo kassierte Tottenham in dieser Saison in zehn Ligaspielen bereits fünf Niederlagen, auch in der Vorrunde der Conference League gab es nur einen Sieg. Conte soll laut "Gazetta dello Sport" 18 Millionen Euro kassieren.
José Mourinho konnte unterdessen die "historische Schande" vom dritten Spieltag nicht reparieren: So hatten italienische Medien das 1:6 des AS Rom im Hinspiel gegen den norwegischen Meister FK Bodö/Glimt betitelt. Statt die Idee einer Wiedergutmachung setzte es im Rückspiel die nächste Blamage gegen den krassen Außenseiter: Zuhause reichte es für die Italiener nur zu einem 2:2 (0:1), zweimal lag man sogar in Rückstand. Erst sechs Minuten traf Roger Ibanez wenigstens zum Unentschieden.
Dämpfer für Götzes PSV - ohne Götze
Trainer Roger Schmidt hat mit der PSV Eindhoven in der Europa League einen weiteren Dämpfer hinnehmen müssen. Der niederländische Fußball-Spitzenklub kam bei der vom früheren Bundesligacoach Niko Kovac betreuten AS Monaco nicht über ein 0:0 hinaus. Die PSV, bei der Philipp Max durchspielte und Mario Götze erkrankt fehlte, muss als Dritter der Gruppe B ums Weiterkommen fürchten. Besser ergeht es Monaco, das auch im vierten Spiel im laufenden Wettbewerb ohne Niederlage blieb. Das Team um EM-Teilnehmer Kevin Volland und Torhüter Alexander Nübel führt die Tabelle an.
Der deutsche Trainer Markus Gisdol verbuchte bei seinem zweiten Europa-League-Spiel mit seinem neuen Klub Lokomotive Moskau einen Achtungserfolg. Bei Galatasaray Istanbul erkämpfte sich der russische Klub ein 1:1 (0:1), Moskaus Torschütze Francois Kamano (73.) war von Gisdol kurz vor dem Treffer eingewechselt worden.
In Eintracht Frankfurts Gruppe D konnte sich Fenerbahce Istanbul derweil auf seine deutschen Profis verlassen. Beim 3:0 (3:0) bei Royal Antwerpen trafen Max Meyer (16.) und U21-Europameister Mergim Berisha (29.) mit einem sehenswerten Seitfallzieher zum ersten Sieg im laufenden Wettbewerb. Istanbul wird sich mutmaßlich ein Duell mit Olympiakos Piräus um den zweiten Tabellenplatz liefern, die Frankfurter sind bereits ein gutes Stück enteilt.
Das gilt auch für Bayer Leverkusen, das die Gruppe G vor Betis Sevilla anführt. Leverkusens nächster Gegner Celtic Glasgow feierte am Abend ein 3:2 (2:1) bei Ferencvaros Budapest. Für den ungarischen Klub, der vom früheren Kölner Bundesligatrainer Peter Stöger betreut wird, war es die vierte Pleite im vierten Spiel.
Quelle: ntv.de, ter/sid