Fußball

Fußballlegende war 89 Jahre alt DFB-Albtraum Kurt Hamrin ist tot

Hamrin bei einem Länderspiel 1958.

Hamrin bei einem Länderspiel 1958.

(Foto: IMAGO/TT)

Seine größten Erfolge feiert Kurt Hamrin in Italien, bei der AC Florenz ist er bis heute Rekordtorschütze. Mit der schwedischen Nationalmannschaft erreicht er 1958 das Finale der Fußball-WM - durch einen Sieg über die deutsche Elf, deren Fans Hamrin zum Buhmann machen.

Der schwedische Fußball trauert um seine Legende Kurt "Kurre" Hamrin. Der frühere Flügelstürmer verstarb laut einer Mitteilung seines früheren Vereins AC Florenz im Alter von 89 Jahren. Einem breiteren deutschen Publikum wurde Hamrin bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden bekannt - und für viele deutsche Fans zum Buhmann.

Der Angreifer zählte beim Turnier in Schweden zu den herausragenden Spielern, erzielte insgesamt vier Tore und führte den Gastgeber zur Vize-Weltmeisterschaft. Im Finale unterlag die Elf um Hamrin Brasilien mit 2:5, der 17-jährige Pelé trag kurz vor Schluss zum Endstand. In Deutschland stand jedoch vor allem das Halbfinale im Fokus, das die DFB-Elf in Göteborg trotz 1:0-Führung mit 1:3 (1:1) verlor. Die Deutschen fühlten sich vom Schiedsrichter benachteiligt, sprachen gar von einem Skandalspiel.

Hamrin im Jahr 1970 bei einer Auswärtsreise mit der SSC Neapel.

Hamrin im Jahr 1970 bei einer Auswärtsreise mit der SSC Neapel.

(Foto: IMAGO/piemags)

Hamrin erzielte damals vor knapp 50.000 Zuschauenden im Ullevi-Stadion den entscheidenden Treffer - und provozierte den Platzverweis von Erich Juskowiak nach knapp einer Stunde. Aus Sicht des deutschen Publikums war diese Rote Karte ursächlich für die Niederlage, die die Hoffnung des amtierenden Weltmeisters auf eine erfolgreiche Titelverteidigung zunichtemachte. Im Spiel um Platz 3 unterlag die DFB-Auswahl Frankreich mit 3:6, Just Fontaine erzielte seine Treffer 10 bis 13 und hält damit bis heute den Rekord für die meisten Tore bei einer WM.

Für Hamrin war die WM im eigenen Land der Höhepunkt seiner überraschend kurzen Nationalmannschaftskarriere - weil er lange in Italien aktiv war, spielte er nur 32-mal für Schweden und erzielte dabei 16 Tore. Auch für die schwedische Eishockey-Nationalmannschaft war "Kurre" zweimal im Einsatz, entschied sich dann jedoch für den Fußball. Wie viele andere Schweden wechselte er nach Italien, kam 1956 von AIK Solna zu Juventus Turin. Über Calcio Padova kam er zur AC Florenz, für die er in 362 Pflichtspielen 208 Tore erzielte - öfter traf bis heute niemand für die Fiorentina.

Wegen seiner leichtfüßigen Spielweise wurde Hamrin auch "das Vögelchen" (italienisch: l'uccellino) genannt, von Florenz wechselte zur AC Mailand und danach zur SSC Neapel, ehe er vor dem Karriereende beim IFK Stockholm in Schweden ausklingen ließ. Mit Milan holte Hamrin 1967 den Europapokal der Pokalsieger, wurde 1968 italienischer Meister und gewann 1969 den Europapokal der Landesmeister, den Vorgänger der Champions League. Die Fiorentina führte Hamrin ebenfalls zum Pokalsieger-Cup (1961), zu zwei Siegen im italienischen Pokal (1961 und 1965) sowie zum Titel im Mitropa-Cup (1966).

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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