HSV klagt und verzichtet auf Einspruch DFB sperrt Guerrero acht Spiele
06.03.2012, 11:29 Uhr
Aviophobie war 2010: Am Sonntag flog Paolo Guerrero ohne nachzudenken - dem Stuttgarter Torwart Sven Ulreich von hinten brutal in die Beine.
(Foto: dpa)
Das DFB-Sportgericht folgt dem Antrag des Kontrollausschusses und ahndet das brutale Foul von HSV-Stürmer Paolo Guerrero an Stuttgarts Keeper Sven Ulreich mit einer Acht-Spiele-Sperre. Der Verein beklagt die Strafe, akzeptiert sie aber. Auf Guerrero kommt zudem eine vereinsinterne Geldstrafe zu.
Paolo Guerrero ist für seinen üblen Tritt gegen Stuttgarts Torhüter Sven Ulreich für acht Spiele gesperrt worden. Dies beschloss das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Dienstag in Frankfurt/Main. Das Urteil gegen den Stürmer des Bundesligisten Hamburger SV erfolgte im Einzelrichter-Verfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen einer Tätlichkeit. Die Sperre beläuft sich auf sieben Wochen, durch eine "Englische Woche" sind es aber acht Spiele.
Damit hat der DFB den Einspruch des HSV vom Montag nicht strafmildernd berücksichtigt. Dennoch will der Verein die Sperre akzeptieren, sagte Trainer Thorsten Fink: "Ich finde die Strafe zu hart. Ich glaube, man will ein Exempel statuieren, aber man muss damit leben."
Guerrero war Ulreich in der 54. Minute des Heimspiels gegen den VfB Stuttgart (0:4) am Samstag in Höhe der Eckfahne mit gestrecktem Bein von hinten gegen den linken Unterschenkel gesprungen. Daraufhin hatte ihn Schiedsrichter Peter Sippel (München) des Feldes verwiesen. Gegen die Entscheidung des Einzelrichters kann binnen 24 Stunden Einspruch eingelegt werden, was eine mündliche Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht zur Folge hätte.
Erster Platzverweis im HSV-Trikot
Zusätzlich zur siebenwöchigen Fußball-Pause wollte der HSV die Geldstrafe für den Südamerikaner festlegen. Zwar hatte er den Verein durch seinen Flaschenwurf vor fast zwei Jahren in die negativen Schlagzeilen gebracht, auf dem Platz war es aber die erste Rote Karte für den heißblütigen Angreifer. Dabei ist die Haltung des Clubs eindeutig: Guerrero muss endlich einsichtig werden und darf sich keine Ausraster mehr leisten.
Fallen gelassen wird der mit mehr als vier Millionen Euro bestverdienende HSV-Profi aber nicht. Trainer Thorsten Fink setzt weiter auf seinen Lieblingsstürmer, der erst durch die Zuwendung des ehemaligen Bayern-Profis und die zentrale Rolle im Sturm zu guter Form auflief.
Quelle: ntv.de, sid