"Überzeugende zentrale Börse" DFL will Ticket-Wucher auskontern
26.01.2014, 17:04 Uhr
Der Zweithandel mit Tickets soll gebändigt werden - zum Wohle der Fans.
(Foto: dpa)
Der Zweithandel mit Fußball-Tickets ist Vereinen und Fans wegen der oftmals überteuerten Preise seit längerem ein Dorn im Auge. Bislang scheitert ein gemeinsames Vorgehen der Clubs auch an Exklusivverträgen mit den Börsen. Das soll sich nun ändern.
Vor dem Hintergrund des Handels mit überteuerten Fußball-Tickets will die Deutsche Fußball Liga (DFL) einheitliche Spielregeln für den Weiterverkauf auf dem sogenannten Zweitmarkt erarbeiten. Eine entsprechende Projektgruppe treffe sich in der kommenden Woche, berichtet das "Handelsblatt".
"Wir haben eine Umfrage unter den 36 Profiklubs gestartet. Demnach sieht die Mehrheit die Notwendigkeit, über eine zentrale Zweitmarktlösung nachzudenken", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig. "Wenn es eine überzeugende zentrale Ticketbörse gäbe, wäre dies ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des Schwarzmarkts."
Weiter sagte Rettig, dass dem Ligavorstand bis zum Sommer Regeln für den Weiterverkauf von Tickets zur Entscheidung vorgelegt werden sollen. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind dem Bericht zufolge der Marketingvorstand von Schalke 04, Alexander Jobst, sowie der Marketingdirektor von Borussia Dortmund, Carsten Cramer. "Wir können den Fans die Ticketweitergabe nicht immer nur verbieten, ohne dauerhaft eine Alternativlösung anzubieten", sagte Cramer. Zugleich begrüßte er, dass "sich die Bundesliga jetzt in diesen Prozess einbringt".
Weitergabe zum Nennwert
Denkbar sei, dass die Liga die Weitergabe von Tickets nur zum Nennwert dulden werde. "Fairness sollte vor Gewinnmaximierung stehen", sagte Rettig. Zuletzt war vor allem die Ticketbörse Viagogo wegen der mitunter kräftigen Preisaufschläge in die Schlagzeilen geraten.
Bislang mühte sich die Liga vergeblich, eine einheitliche Linie zu finden, da der Ticket-Verkauf Hoheitsgebiet der Klubs ist. Zudem kassieren einige Bundesligavereine über Kooperationsverträge mit dem in der Schweiz registrierten Unternehmen Viagogo teils siebenstellige Summen über den Zweitmarkt.
Quelle: ntv.de, jwu