Champions League in Florenz Die Bayern spielen um Ribéry
09.03.2010, 13:28 UhrDer FC Bayern spielt heute in Florenz. Es geht darum, wer das Viertelfinale der Champions League erreicht. Und als ob das nicht schon spannend genug wäre, spielen die Münchner auch noch um die Zukunft von Franck Ribéry.
Wenn die Fußballer des FC Bayern München heute ab 20.45 Uhr beim AC Florenz antreten, steht viel auf dem Spiel. Das ist erst einmal nicht verwunderlich, geht es doch darum, in das Viertelfinale der Champions League einzuziehen – und damit zumindest so weit zu kommen wie im vergangenen Jahr unter Trainer Jürgen Klinsmann. Dort hieß es dann allerdings: Barcelona vier, Bayern null. Da half auch ein Unentschieden im Rückspiel nichts. Aber so weit sind die Bayern mit Trainer Louis van Gaal jetzt noch gar nicht.
Erst einmal heißt der Gegner Florenz, und die Bayern wollen ihren 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel in München verteidigen. Eine Runde weiterzukommen ist finanziell wichtig. 3,3 Millionen Euro Prämie gibt es für das Erreichen des Viertelfinales, das ist auch für den deutschen Branchenführer viel Geld. Eine Runde weiterzukommen ist aber auch – Überraschung! – sportlich wichtig. Nicht nur, weil sich die Münchner dann zu den besten acht Mannschaften Europas zählen können.
Sich mit den Besten messen
In dem Fall erhöht sich die Chance, dass der französische Nationalspieler Franck Ribéry auch in der kommenden Saison in München spielt. Glauben zumindest die Bayern. Präsident Uli Hoeneß hat das, als wolle er den Druck auf die Mannschaft noch erhöhen, so formuliert: Seine Zukunft hängt von der Gesamt-Performance in der Champions League ab. Er möchte weiterhin für einen Klub spielen, der dort eine große Rolle spielt. Deswegen wäre es sicherlich einfacher, wenn wir weiterkämen." Halten wir also fest: Der FC Bayern spielt um das Viertelfinale und er spielt um Ribéry. Wer die Lage noch etwas zuspitzen will, und das möchten wir, kann auch sagen: Der FC Bayern spielt heute Abend um seine Zukunft.
Nun ist Ribéry schon eine kleine Nervbacke, der gefühlt mindest einmal in der Woche verkündet, wo er gerne spielen möchte – nämlich in Madrid, oder in Barcelona, oder in Mailand, oder in Turin. Nur München kommt in seinen Wunschträumen nicht allzu oft vor. Na ja, da spielt er ja auch schon – wenn er nicht gerade am Zeh oder sonst wo verletzt ist. Abgesehen davon aber ist Ribéry ein richtig guter Fußballer, der – wie es so schön heißt – an guten Tagen ein Spiel alleine entscheiden kann. Die Bayern-Bosse jedenfalls scheinen diese Einschätzung zu teilen und wollen ihn unbedingt halten. Weil sie wissen, dass der FC Bayern ohne Ribéry – und ohne Arjen Robben – eine sehr gute, aber keine überdurchschnittliche Mannschaft hat. Und schließlich wollen sich die Münchner mit den Besten messen.
David Alaba als linker Verteidiger?
Also lautet der Plan, heute im Stadio Artemio Franchi in Florenz zumindest ein Unentschieden zu erreichen. Ribéry ist gegen den Tabellenzehnten der italienischen Liga wohl dabei, auch Robben steht im Kader. Allerdings gehen den Bayern die Abwehrspieler aus, Martin Demichelis und Diego Contendo fehlen verletzt. In der Innenverteidigung sind Daniel van Buyten und Holger Badstuber gesetzt, Philipp Lahm verteidigt wie gewohnt rechts.
Doch auf der Position des linken Außenverteidigers klafft eine Lücke. Die soll wahrscheinlich David Alaba ausfüllen. 17 Jahre und 255 Tage war Alaba alt, als er am vergangenen Samstag für Bayern München in Köln sein Bundesliga-Debüt gab. Aber immerhin hat der Österreicher schon ein Länderspiel absolviert. Mark van Bommel jedenfalls sagt das, was ein Kapitän vor so einer wichtigen Begegnung sagen muss: " "Wir haben volles Vertrauen in ihn. Was er kann, zeigt er jeden Tag im Training." Es steht viel auf dem Spiel.
AC Florenz – FC Bayern München, 20.45 Uhr
Florenz: Frey - de Silvestri, Natali, Kröldrup, Pasqual - Montolivo, Bolatti - Marchionni, Jovetic, Vargas – Gilardino
München: Butt - Lahm, van Buyten, Badstuber, Alaba - van Bommel, Schweinsteiger - Robben, Ribéry - Müller, Gomez
Schiedsrichter: Undiano Mallenco (Spanien)
Quelle: ntv.de