Fußball

"Möglichst alle acht Spiele gewinnen" Die Bayern träumen schon wieder

Thomas Müller will achtmal Vollgas, Mario Gomez die restlichen Spiele alle gewinnen. Utopie? Mag sein, meint Louis van Gaal, aber man müsse es zumindest versuchen. Der scheidende Bayern-Trainer will bei den Fans mit "attraktivem Spiel" in Erinnerung bleiben.

Acht Siege und 24 Punkte? Thomas Müller nach der Niederlage gegen Inter Mailand.

Acht Siege und 24 Punkte? Thomas Müller nach der Niederlage gegen Inter Mailand.

(Foto: AP)

Es standen viele Gespräche nach dem Mailand-Schock dieser Tage an, einer "Woche des Schreckens", wie es Thomas Müller drastisch formulierte. Trainer Louis van Gaal nahm sich für die Profis des FC Bayern München nach dem dritten Titel-K.o. einzeln Zeit, in Gruppen, besprach viele Dinge mit Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger - und in acht verbleibenden Spielen will der Fußball-Rekordmeister nun den Alptraum Europaliga noch abwenden. "Alle wollen in der Champions League spielen", sagte der niederländische Coach vor der Partie am heutigen Samstag ab 15.30 Uhr beim SC Freiburg. "Wir wollen nicht in der Euro League spielen." Dagegen träumen die SCF-Fans genau davon.

Zwar sprach der Bayern-Coach am Freitag in der "Wir"-Form, doch zum Saisonende ist für den Double-Gewinner des Vorjahres Schluss. Die Krönung durch einen Sieg in der Königsklasse ist nach dem 2:3 gegen Inter nicht mehr möglich, aber ein großes Ziel verfolgt der 59-Jährige immer noch. Er will gut in Erinnerung bleiben. "Ich hoffe, dass das attraktive Spiel in Erinnerung bleibt, weil das meine Handschrift ist", sagte van Gaal. "Ich hoffe, dass sich diese Fans daran erinnern."

Fünftes titelloses Jahr seit 2000

Attraktiv war der van Gaal'sche Fußball auch gegen Inter Mailand. Aber nur eine Stunde lang. Danach wurden die Schwächen im Konzept von den routinierten Italienern schonungslos aufgedeckt. "Meine Philosophie ist, dass der Angriff mit der Verteidigung anfängt und die Verteidigung fängt mit dem Angriff an", sagte van Gaal über das Zusammenspiel der Mannschaftsteile. Wenn man nicht mehr kompakt spiele, wie es nach der Pause gegen Mailand der Fall gewesen sei, dann werde der Druck größer und dann gäbe es individuelle Fehler.

Im fünften titellosen Jahr seit 2000 stehen für die Münchner nun im Kampf um die Königsklassen-Qualifikation "acht Endspiele an", wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im vereinseigenen Internetsender betonte. "Wir müssen diese große Enttäuschung von Dienstag hier in München lassen und mit neuen Zielen nach Freiburg reisen." Die Mannschaft sei in der Lage, "sich zu schütteln und diese Ziele zu erreichen."

Mit einem Schnitt von zwei Punkten pro Spiel werde man Meister, hat van Gaal einmal eine Meister-Rechnung aufgestellt. In diesem Jahr nicht, weil Dortmund zu stark sei, meinte Coach, dessen Team noch auf 69 Zähler kommen kann. "Das ist wahrscheinlich auch ein bisschen utopisch, aber okay, wir versuchen es", sagte van Gaal. Acht Siege und 24 Punkten, so Müller, "sollten reichen, um noch auf Platz zwei vorzuschnuppern." Ähnlich sah es Mario Gomez, der als Führender der Torschützenliste auf den zweitplatzierten Papiss Cissé trifft. "Wir müssen möglichst alle acht Spiele noch gewinnen und dann müssen wir damit Samstag beginnen."

SC Freiburg - Bayern München, 15.30 Uhr

Freiburg: Baumann - Mujdza, Barth, Toprak, Bastians - Schuster - Abdessadki, Flum, Makiadi, Putsila - Cisse. - Trainer: Dutt
München: Kraft - Lahm, van Buyten (Timoschtschuk), Luiz Gustavo, Pranjic - Kroos, Schweinsteiger - Robben, Müller, Ribery - Gomez. - Trainer: van Gaal
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)

Quelle: ntv.de, Christian Kunz, dpa

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